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ein Reisebericht von:
© "Nik"Klaus Polak, Bonn,
Germany
Verzeichnis aller Reiseberichte
Sulawesi, früher Celebes, liegt zwischen
Borneo und Neuguinea und ist vom Tourismus noch kaum berührt. Die Insel gehört
zu Indonesien, ihre Form erinnert an eine Orchidee oder Krake. Sie wird fast
genau in der Mitte vom Äquator geschnitten, was für das zentrale
Bergland starke Niederschläge das ganze Jahr über bedeutet. Die Folge ist eine
üppige Vegetation mit dichtem
Regenwald, in dem noch
heute vereinzelte Stämme auf der Stufe der Steinzeitkultur leben. Nach 30 Stunden lande ich in Ujung
Pandang, der Hauptstadt Sulawesis und mit fast einer Million Einwohner die
Größte der Insel. Eine schwülwarme Saunaluft schlägt mir nach dem
klimatisierten Flugzeug entgegen. Das Gewimmel der Fahrradrikschas (Becak) und
Minitransporter (Bemo), die nicht für L geschweige XL gebaut sind, zeigt mir
endgültig, dass ich mich in einer entlegenen Ecke der Welt befinde. Eine
Viertelstunde nach Sonnenuntergang ist die Nacht hereingebrochen und die
Einwohner zieht es zur Strandpromenade und damit zum längsten Restaurant der
Welt. Von der Dachterrasse des Restaurants Semerang,
dem Treffpunkt für Globetrotter, Entwicklungshelfer und ausländischen
Facharbeitern, kann man diesem bunten Treiben bei köstlichen Krabben in
Knoblauch und exotischen Fruchtsäften zuschauen. Über 1 km reiht sich hier Warung an
Warung (Holzkarren mit mobilen Feuerstellen) auf ... . Jeder hat seine eigene
Spezialität: gekochte oder gebackenen Bananen, Nasi Goreng special,
exotische Früchte, verlockende Teigwaren mit allerlei unbekannten
Süßigkeiten. So findet jeder sein Auskommen, ohne mit dem Nachbarn
konkurrieren zu müssen. Nachdem der letzte Warung geschlossen hat, legt sich
auch der Becakfahrer unter abenteuerlichen Verrenkungen auf seinem Rücksitz
für die kurze Nacht zur Ruhe. Als Ausgangspunkt bietet Ujung Pandang,
die Inselhauptstadt, eine große Anzahl von einfachen Guesthouses bis zum 5
Sterne-Luxushotel. Wie in allen Großstädten ist man aber gut beraten,
schleunigst den Terminal Central aufzusuchen. Für eine Durchquerung Sulawesis mit dem
Jeep oder einem Leihwagen ist noch keine Infrastruktur vorhanden. Der Wagen muss
immer an dem Ursprungsort zurückgegeben werden. Leihmöglichkeiten bestehen
unproblematisch nur in Ujung Pandang und Rantepao. In Tenenta, Poso und Palu und
Manado können mit Hilfe des Hotelpersonals privat Motorräder geliehen werden.
Jeeps zu organisieren kann in diesen Städten mehrere Tage dauern, da sie
häufig unterwegs und noch häufiger zur Reparatur anstehen. Die Preise liegen
bei astronomischen 60 €/Tag und mehr. Vom Bootshafen aus unternehme ich
am folgenden Tage einen Ausflug auf die vorgelagerte Insel Samalona, deren
herrliche
Korallenriffen bei 28 °C zum
Schnorcheln einladen. Auf der Insel können Bungalows für knapp 10 € pro
Person und Vollpension gemietet werden. Als Ausgangspunkt bietet Ujung Pandang
eine große Anzahl von einfachen Guesthouses bis zum 5 Sterne-Luxushotels. Wie
in allen Großstädte ist man aber gut beraten, schleunigst den Terminal Central
aufzusuchen. Für weniger als 5 € erhalte ich in einem der vielen
öffentlichen Bussen den aufregenden Sitzplatz neben dem Fahrer. 12 Stunden und
350 km später ist Rantepao im Torajaland erreicht. Dankbar nehme ich vom
Busfahrer meinen Rucksack entgegen und miete mir ein Zimmer mit Blick auf
Reisterrassen und die umliegenden Berge. Viele besuchen Sulawesi, nur um den
einzigartigen Totenkult der Toraja zu sehen. Er kann sich, je nach sozialer
Stellung des Gestorbenen, über 14 Tage hinziehen. Vor allem die dabei
stattfindenden Büffelschlachtungen ziehen Busladungen von Touristen an, die auf
speziell für sie erstellten Tribünen der Opferung, meist respektlos lärmend,
beiwohnen. Da bei einem Totenfest für besondere Persönlichkeiten die Büffel
bei lebendigem Leib zerhackt werden, ist für unsere Begriffe die Tötung ein
brutaler Akt und so mancher Tourist findet sich nach kurzer Zeit hinter der
Tribüne wieder, um sich zu übergeben. Es bedarf der Einarbeitung in die
Gedankenwelt der Toraja, die dies keinesfalls als Tierquälerei sondern als
Ehrung des Toten betrachten. Daher sollten sich nur diejenigen diesen Kult
ansehen, die sich auch vollständig mit dem Ritual und seinen Hintergründen
beschäftigt haben und dieses akzeptieren können. (Sehr zu empfehlen:
Reise-Know-How "Sulawesi" aus
dem Peter Rump Verlag. Siehe zudem meine Anmerkung am
Ende des Berichtes.) Aus dem Torajaland geht es mit Bemos
weiter Richtung Norden. Nach 10 Stunden ist die Hafenstadt Wotu erreicht. Sie
bietet sich als Übernachtungsstätte für den nächsten und wohl
interessantesten Abschnitt an. Zwar befindet man sich bereits auf dem
Trans-Sulawesi-Highway, aber der schwierigste Abschnitt beginnt erst hier. Dies
bedeutet auch in der Trockenzeit plötzliche Regenfälle, die Teile der Straße
in die Tiefe reißen. Bedingt dadurch, dass die Serpentinen steil untereinander
liegen, wird die Straße gleich an mehreren Stellen beschädigt. Oft kommt es
vor, dass die Straße am Mittelstreifen abgerutscht ist. Die Fahrer haben aber
scheinbar keine Zeit einen Begleiter aussteigen und sich einweisen zu lassen.
Also Augen zu und durch. Die Fahrt ist ein unvergleichliches
Erlebnis. Aus der Tiefebene schlängelt sich die schmale Passstraße durch
Plantagen über den Regen- in den Nebelwald hinein. Zwar sind die menschlichen
Eingriffe überall spürbar, aber die Natur hat einen Vorteil: die Hänge sind
steil, die Täler tief eingeschnitten. So ist
Primärurwald
in vielen Bereichen in seiner Ursprünglichkeit zu beobachten. Überall stehen
mit Epiphyten überwachsene Baumriesen, denen Bartfarne das hohe Alter
attestieren. Häufig sieht man in Straßennähe auch abgebrannte Flächen, aber
keine Anzeichen einer Kultivierung und schon wieder durch Jungpflanzen
überwuchert. Angeblich sorgt die Regierung für die strikte Einhaltung der
Bestimmungen - mit Erfolg folgt man dem Augenschein. Mit den Einwohnern in dem Localbus zu
fahren bedarf einer Portion Standfestigkeit. Sie nehmen die herrliche Kulisse nicht
sonderlich zur Notiz. Seitdem wir uns den Pass hinaufarbeiten, starren sie vor
sich hin. Dieses Verhalten wird mir erst verständlich, als die ersten Kinder
nach den schwarzen Plastiktüten fragen. Die meisten schaffen es nicht mehr. Die
Eltern nehmen dies stoisch zur Kenntnis und sorgen sich nicht im geringsten um
ihren Nachwuchs. In kurzer Zeit breitet sich besonders unter den Frauen und
Kindern diese Krankheit wie ein Virus aus und ich bedauere es, nicht den mir
angebotenen Sitz in der ersten Reihe angenommen zu haben. Nach 2 Stunden wird an
einem in die Tiefe stürzenden Urwaldflüsschen eine Pause eingelegt. Von dem
herrlichen Ausblick habe ich nicht viel, sondern muss meine Kleidung grob
reinigen. Neben mir hockt der kleine Verursacher, schaut mir interessiert zu und
bekommt von seiner Mutter eine Portion Nasi goreng zugeschoben, die er sich
schmecken lässt, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich ahne, was wieder auf
mich zukommt und suche mir einen Platz in der Gangmitte, was sich aber als
größter Fehler herausstellt. Nun bin ich von 2 Seiten in Gefahr. Endlich in Pendolo. Ich fasse es kaum:
alle Reisekranken sitzen schon vor mir an den Tischen und futtern, was das Zeug
hält. Gott sei Dank ist nach kurvenreicher achtstündiger Fahrt Tentena
erreicht. Tentena liegt am Abfluss des riesigen
Poso-See inmitten des zentralen Berglandes. Keine 70 km Luftlinie, aber 5
Tagesmärsche entfernt, leben die Morowali, letzte Ureinwohner der Insel, auf
dem Niveau einer Steinzeitkultur. Noch vor weniger als 2 Jahrzehnten waren sie
ihren Nachbarn als gefürchtete Kopfjäger bekannt. Heutzutage treten sie als
eindrucksvolle Attraktion auf dem jährlich Ende August stattfindenden
Poso-Lake-Festival auf. Neben traditioneller Musik auf Bambusflöten,
Blechposaunen und -trompeten aus Konservendosen und fellbespannten Trommeln,
kommt auch moderne Musik von einheimischen Nachwuchsrockgruppen zu Gehör.
Bootsrennen mit Einbäumen erlauben verbotene, dafür um so reizvollere
Wettabschlüsse bei Hahnenkämpfen, die am Rande geduldet werden und mehr
Zuschauer anziehen, als der angereiste Gouverneur mit seiner Ansprache. Den
Höhepunkt setzen aber die Morowali. Sie vermögen die Einwohner von Tentena
durch ihre außerordentliche Geschicklichkeit zu faszinieren. Mit ihrem
Blasrohren schießen sie unter dem Staunen der Zuschauer Luftballone in über 40
m Entfernung, der Beste dann unter ohrenbetäubendem Trommel- und Rassellärm
Ballone in gut 60 m Entfernung ab. 15 km von Tentena entfernt liegen im
Dschungel die beeindrucken Wasserfälle von Salopa. Es ist ein leicht
durchzuführender Tagesausflug. Am Dschungelrand stößt man auf einen Pfahlbau
mit Erfrischungen wie selbst angebauten Kaffee oder Bananen. Es besteht auch
eine einfache Übernachtungsmöglichkeit mit allen Geräuschen, die der
nächtliche Urwald zu bieten hat. Hier wohnt ein alter, freundlicher Mann, der
zwar kein Englisch spricht, aber zur Unterhaltung Hände und Füße im wahrsten
Sinne des Wortes benutzt. Noch vor wenigen Jahren hat er im dahinter liegenden
Dschungel eine über 6½ m lange
Python
erlegt,
wie er eindrucksvoll auf seinen Fotos belegen kann. Ihm und seinen Söhnen ist vor einigen
Jahren von der Regierung erlaubt worden, den Weg bis zu den Wasserfällen vom
Abfall freizuhalten und dafür die Touristen um einen kleinen Obolus nach
Gutdünken zu bitten. Die Söhne lassen sich auch für eine Führung durch den
Urwald engagieren. Auf dem ca. 4-stündigen Rundweg sollte man lange Kleidung,
mindestens Turnschuhe, etwas Salz oder Zigaretten gegen Blutegel mitnehmen und mit ¼-½ l
Wasser pro Stunde rechnen. Zu Beginn eröffnet sich ein herrlicher Fotopoint auf
die stufigen Wasserfälle. Außerdem ist es der beste Ausgangspunkt für einen
erfrischenden und ungefährlichen Durchstieg, eine Wohltat bei diesem
schweißtreibenden Klima und ein einfacherer Weg der Fortbewegung als über die
schmalen, steilen Pfade oder durch das Dickicht. Das Wasser ist absolut sauber,
da es oberhalb keine Ansiedlungen mehr gibt. Mit etwas Glück kann man mitten im
Dschungel Rattansammler treffen, die bis zu 50 kg schwere und 30 m lange
Rattanlianen auf schmalen Pfaden und durch trockengefallene Flussbetten
ziehen. Nach 2 Stunden in einem klapprigen
Kastenwagen mit westlichem Hardrock, der den altersschwachen Kassettenrecorders
immer wieder überfordert, ist die Hafenstadt Poso erreicht. Die Hauptattraktion und erste
Anlaufadresse ist Mister Amir Kiat. Er ist der Leiter der Tourist Information
und sicherlich ein absoluter Glücksgriff der Verwaltung. Er kennt alle und
weiß alles - sogar wie viel Touristen jeden Tag nach Poso gekommen sind und wie
viel wohin abreisen. Das, was er empfiehlt, kann man beruhigt annehmen, er ist
absolut vertrauenswürdig. Während meiner Aufenthaltszeit hat er mir jeden Tag
einen anderen Tourenvorschlag unterbreitet. In seinem umfangreichen Guestbooks
finden sich Hunderte von kurzen und langen Berichten aus ganz Sulawesi, die
aktuellste Informationen bieten. Tagsüber findet man ihn in seiner Tourist
Information und abends im Restaurant Lolonga am Hafen. Ab Poso führt der Trans-Sulawesi-Highway
den nördlichen „Krakenarm“ entlang bis zur Hauptstadt des Nordens Manado.
Eine andere interessantere Möglichkeit bietet sich jedem, der jetzt noch eine
Woche Zeit hat und auf das Boot umsteigt, das zweimal in der Woche ablegt. Fast unberührt vom Tourismus liegen die
paradiesischen Togian-Inseln auf halber Strecke zwischen Poso und
Gorontalo. Ein
Aufenthalt auf den Inseln ist unbedingt empfehlenswert. In einer ganzen Woche
habe ich eine Handvoll Touristen getroffen. Von Poso kommend ist die Inselgruppe nach
10 Stunden am Horizont zu sehen. Unterwegs kann eine Vielzahl fliegender Fische
und Delphine beobachtet werden. Die zwei großen Hauptinseln, die zuerst
angelaufen werden, liegen so dicht zusammen, dass man den Eindruck erhält,
einen Urwaldfluss hinaufzufahren. Auf beiden Seiten dicht gesäumt mit
Mangrovenwäldern erscheinen einzelne Pfahlbauten und -siedlungen. Einbaumboote
und Auslegersegler sind hier die üblichen Fortbewegungsmittel. Die Inseln liegen knapp südlich des
Äquators. Mit täglichen kurzen Schauern, besonders am frühen Nachmittag, muss
auch in der sog. Trockenzeit laufend gerechnet werden. Der erste Anlaufpunkt des
Bootes ist Wakai, die „Hauptstadt“ der Inselgruppe. Einige Tausend Einwohner
haben sich hier niedergelassen und die ersten Anzeichen von „Zivilisation“
sind leider unverkennbar: Satellitenantennen und in einem Schuppen dahinter der
tuckernde Dieselgenerator. Nach der Ankunft auf dem Inselchen
Tongkabo geht es mit dem Einbaumschnellboot nach Katupat. In der Dunkelheit ist
es ein eindrucksvolles Erlebnis in den Wellen der Ausleger das lumineszierende
Plankton aufblinken zu sehen. Eventuell handelt es sich um den ballonartiger
Einzeller Noctiluca. Wenn er von Kleinkrebsen eingestrudelt wird, lockt
er mit seinem Licht Fische an, die wiederum Kleinkrebse lieben.
Foto:
© Nadine Martin, Bonn 30 min
später ist das kleine Dorf erreicht. Gut 400 Einwohner leben hier. Das einzige
Fernsehgerät des Dorfes wurde von der indonesischen Regierung zu
Schulungszwecken spendiert. Der Bürgermeister Bustamin Amboday, der auch das
einzige Losmen (mit preiswerten Pensionen zu vergleichen) betreibt, hat es
kurzerhand in sein Fenster Richtung „Hauptstraße“ aufgestellt. So findet
sich jeden Abend mit Stühlen oder auf dem blanken Boden die halbe
Dorfbevölkerung ein und genießt den Segen der Zivilisation. Die Verpflegung hier ist ausgezeichnet.
Es gibt reichliches Frühstück, Mittag- und Abendessen. Fischfän sollte man
allerdings sein. Als Beilagen reicht die freundliche Ibu (was Mutter bedeutet
und hier noch eine hochachtungsvolle Anrede darstellt): Wasserspinat
68, gekochte
Papayablume, Kassubi (kartoffelähnlich) und natürlich Nasi (Reis). Pro Person
Vollpension werden knapp 4 € berechnet. Die Unterkunft ist auf Pfählen in das
Meer gebaut und ein kleines herausnehmbares Bodenstück erspart den nächtlichen
Gang zur Toilette - wenn man zielen kann. Die gute Seele des Anwesens ist Jaffar.
Er sorgt sich um die Touristen, ist neben Ajo einer der Bootsführer und zeigt
die schönsten Schnorchelgründe und Badestrände. Amin kümmert sich um die
Getränke. Diese kann man sich aber auch selbst
besorgen. Dazu nehme man einige Rupien (knapp 1 €) für ein Bier oder eine
Cola und begebe sich auf der Hauptstraße nach links. Nach gut 200 m ist das
chinesische Geschäft erreicht. Gelegentlich sind hier sogar Toilettenpapier und
westliche Zigaretten erhältlich. Dort wird die Flasche mit etwa 5 cents
ausgehändigt. Nun läuft man die gesamte Hauptstraße, verfolgt von der Hälfte
der Kinder - die andere steht hinter dem Zaun - hinauf, fast zum anderen Ende
des Dorfes. Hier steht in einer Bambushütte ein abschließbarer Kühlschrank,
der sich für die besagten 5 cents öffnet. Dies erfolgt tunlichst kurz vor 18
Uhr, denn dann beginnt der Generator seine Dienste. Die nächsten 2 Stunden
verbringe man lesend, schreibend, essend und palavernd. Dann ist es endlich
soweit. Zurück zum Kühlschrank, zurück zum Losmen und genießen. Wird ein
Feuchtbiotop an diesem Abend geplant, so sollte bedacht werden, dass mit
Erlöschen des Lichtes auch der Kühlschrank seine Dienste einstellt und das
Dorfleben sich zur Ruhe begibt. Mit dem Boot ist man tagsüber
meistens zu den kleinen Inseln oder Riffen unterwegs. Also wird eine Angelleine
hinter dem Boot hergezogen. So gab es am ersten Abend Thunfisch-, am zweiten
Barrakudasteak usw.. Ein besonderes Vergnügen ist es sich bei voller Fahrt im
Bodysurfen an den Bögen der Ausleger zu versuchen. Wagemutige halten sich
zunächst am ersten Ausleger fest, lassen los und versuchen vergeblich den
letzten zu erreichen. Haie sollen hier ganz ungefährlich sein. Die schönsten
Korallenriffe
sind in knapp einer Stunde erreicht und bieten Schnorchelgänge zwischen
spielenden Delphinen in flachen Korallengärten, die dann steil ins Deep Blue
abfallen. Vertikale Sicht über 20 m, horizontal bis zu 30 m und mehr; selbst in
der Karibik und im Roten Meer hatte ich nicht so gute Verhältnisse. Die unbewohnte, mit einer kleinen
Holzhütte und ebenso kleiner Veranda versehene Insel Taipih ist in 2 Stunden
erreicht und in 30 min schwimmend umrundet. Das kristallklare türkisblaue
Wasser lädt zum Schnorcheln am Korallenriff ein, das nach 10 Metern erreicht
ist. Der Palmenstrand mit feinem weißen Sand entstammt einem Traum. Für 6 €
pro Person/Tag incl. Bootstransfer, Verpflegung und Wasser ist diese
Robinsoninsel beim Bürgermeister von Katupat mietbar. Alle zwei Tage wird
nachgesehen, ob man noch lebt und länger bleiben will. Das Schiff nach Manado, der Endstation
der Reise, trifft gegen 18 Uhr ein. Für die Überfahrt auf hoher See scheint
das Boot nicht geeignet. Kein Funk, geschweige denn Radar, es stöhnt, ächzt,
stampft und rollt, dass es bedrohlich wirkt. Ein gewitzter Globetrotter, der der
drangvollen Enge das Dach vorzog, kam am nächsten Morgen kreidebleich, aber
froh, nicht über Bord gegangen zu sein, wieder heruntergekrabbelt. Zwar hatte
ich die beruhigend fest schlafenden Einheimischen gesehen, meinen Tauchanzug
aber stets griffbereit. Mit dem Morgengrauen kommt endlich Land in Sicht - aber
an Schlaf ist nicht zu denken, da die Schiffsbesatzung, wie vor jedem größeren
Hafen mit einem ohrenbetäubenden Lärm die neuesten indonesischen Pophits
abspielt. Manado ist die „Hauptstadt“ des
Nordens und eine laute Stadt, die sich höchsten zur Auffrischung von Vorräten,
dem Genuss eines langentbehrten Steaks und als Ausgangspunkt für einen Trip zur
vorgelagerten Insel Bunaken eignet. Wie wenig man sich hier auf den Tourismus
eingestellt hat, zeigt die Auswahl an 5 verschiedenen Postkarten, und dies sind
ausschließlich Unterwasseraufnahmen. Die Abfahrtzeiten des öffentlichen
Bootes nach Bunaken sind variabel und richten sich nach Ebbe und Flut, Stand des
Jupiters und den Lottozahlen, aber meistens starten die Boote zweimal am Tag.
Nach gut einer Stunde ist DAS
Tauch
paradies zwischen Malediven und Südsee
erreicht. Mächtige Napoleonfische, Adlerrochen 157 und Schwärme mit über 1 m
langen Barrakudas
ziehen an farbenprächtigen
Korallenwänden
entlang. An deren Grund in 20 m Tiefe scheinen Weißspitzen-Riffhaie 87
in der
Strömung zu schweben. Leider ist auch hier schon der menschliche Einfluss zu
spüren. Nach einer Untersuchung sind schon 40% des Riffs beschädigt. Direkt am Strand liegt Bastiaano’s Cottage mit mehreren
Bambusbungalows. Die Preise liegen je nach Verhandlungsgeschick zwischen 7 und
15 € pro Person bei Vollverpflegung. Das Essen ist opulent, sieht man vom
Frühstück ab. Ab 18 Uhr ist hier als einzige Unterkunft am Strand Strom
vorhanden. Der an den Seiten offene Aufenthaltsraum in der ersten Etage lässt
einen romantischen Blick auf die Bucht zu.. Ein weiteres Dutzend Losmen sind
ebenfalls sehr schön gelegen und die einfachen Besitzer kümmern sich rührend
um ihre Gäste. Preise zwischen 3-6 € incl. Verpflegung. Die 5 Wochen gingen leider viel zu
schnell herum. So sitze ich nun vor meiner Bambushütte und genieße den letzten
wundervollen tropischen Sonnenuntergang - für dieses Jahr. Dann wird es auf die
kleinen
Sundainseln gehen, oder Mauritius oder doch Costa Rica? Anmerkung: Webhosting AUCH für den kleinsten
Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke! An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden. Ich
danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme. © "Nik"Klaus Polak,
Bonn, Germany Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!
Übersichtsseite Indonesien
Übersichtsseite Sulawesi
Abspann
Nach fast
50jähriger Bauzeit zieht sich nun der Trans-Sulawesi-Highway fast 1000 km von
Süd nach Nord diagonal durch die Insel. Von seiner Bewältigung und
Abstechern auf tropischen Trauminseln handelt dieser Bericht.
Einer undokumentierten Quelle nach wurde sogar ein Mensch von einer Python
verschlungen. In wieweit die folgenden Aufnahmen gestellt sind,
lässt sich nicht verifizieren.
Inzwischen (1/2003) soll Mr. Kiat auch ein Losmen auf den Togians errichtet
haben. Infos darüber würden mich freuen.
Weniger freut mich der Hinweis 9/2004, dass er bei der Vergabe von Tauchgenehmigungen
offensichtlich krumme
Geschäfte gemacht haben soll.
Dietrich Mebs: Gifte im Riff
Wiss. Verlaggesell., ISBN 3-8047-1053-0
(Toxikologie, Biochemie, Lichtblitze und Meeresleuchten. Sehr
ausführlich, keine speziellen Kenntnisse erforderlich, hervorragende
Unterwasseraufnahmen.)
Jedwede Kritik an einheimischen Sitten sollten mit eigenen
unverantwortlichen Handlungen verglichen werden (wie wäre es z.B. mit
Viehtransporten quer durch Europa, Legebatterien oder Tierversuchen??), um dann
stillschweigend fremde Kultur zu erleben oder sich genau so stillschweigend zum
Badeurlaub zu begeben.
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
ohne vorherige Absprache, u.a. wg. Virengefahr!