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Die Knorpelfische (Chondrichthyes) waren entwicklungsgeschichtlich die ersten Fische mit Kiefern und paarigen Flossen. Sie erschienen im Devon (vor ca. 370 bis 270 Mill. Jahren). Charakteristisch ist das Fehlen von Knochen; sie besitzen also - und daher die Klassifizierung - ein rein knorpeliges Skelett. Zu den rezenten Knorpelfischen gehören u.a. Haie, Rochen und die weniger bekannten Chimären. Als einfaches Unterscheidungsmerkmal zu den Walen, die immer ihre Schwanzflosse waagerecht tragen, ist sie bei den Walhaien senkrecht (wie bei den Delfinen). Dadurch reicht die enorme Schwanzflosse oft aus dem Wasser heraus, wenn sich die Tiere an der Wasseroberfläche aufhalten. Während man die Wale als die Vagabunden der Meere charakterisiert und die Mantas als deren Nomaden, so könnte man die Walhaie die Zigeuner der Ozeane nennen. "Ikan hiu bodoh" (Fisch Hai blöder), so nennt der indonesische Fischer die kaltblütigen Walhaie 43, vermutlich weil der Planktonfresser so behäbig und langsam erscheint. Seinen wissenschaftlichen Namen und die erste Beschreibung stammen von Dr. Andrew Smith, der 1828 in Südafrika / Table Bay ein Exemplar harpunierte. 
Obwohl es Berichte von 18 bis 20 m langen Exemplaren gibt, war das bisher längste gemessene Exemplar 13.7 m lang, der schwerste gewogene hatte ein Gewicht von 36.000 kg. 


Foto: © ingo66@web.de (ca. 5 m Länge)

Damit sind sie die größten Fische überhaupt. Walhaie erreichen ihre riesigen Ausmaße vermutlich in einem über einhundertjährigen Leben. Ihre dicke Haut ist olivebraun bis dunkel blau-grün mit gelblich-weißen Tupfern und senkrechten Linien, die an ihren Flanken in parallelen Reihen verlaufen. Die Augen sind relativ klein. Er verfügt über zwei Brustflossen in Kiemenhöhe und meistens zwei, manchmal drei Rückenflossen, die sogenannten Kiele.
Einmal im Jahr, in jedem Gebiet zu einer anderen Zeit, findet die kollektive Korallen"blüte" statt. Dann stellen sie sich an den großen Riffen ein und fressen in der Regel nachts, wenn der Korallenlaich aufsteigt und zu Tausenden von Tonnen als proteinreiche Nahrung dicht unter der Oberfläche treibt. In weiteren bevorzugten Gebieten ist es das vermehrte Auftreten von anderem tierischen Plankton in seiner vielfältigsten Zusammensetzung.
An der Schnauze befinden sich in zwei Gruben Riechorgane. Wie sie allerdings letztlich ihre Beute orten können, ist noch unbekannt.
Die Öffnung des bis zu 2½ m breiten, schmalen und mit Reihen tausender winziger Zähne besetzten Maules befindet sich nicht unten, sondern vorne. Da er weder kauen noch beißen kann, saugt er gewaltige Mengen Seewasser an und filtriert zuletzt mit Hilfe der Kiemenreusen das Plankton, Krill und als Beifang Shrimps, kleine Fische, Krebse, Quallen und Krabben. 
Vermutlich war sogar in der Legende von "Jonas und dem Wal" ein Walhai aktiv. Es wurde schon beobachtet, dass sie unverdauliche große Gegenstände, wie eine versehentlich verschluckte Planke, wieder ausspeien. Ermöglicht wird ihnen dies durch einen Magen, der wie der Finger eines Handschuhs ausgestülpt werden kann.
Ein wissenschaftliches Projekt (2004) hat einen weiblichen Walhai mit einem Sender ausgerüstet und festgestellt, dass sie innerhalb von 6 Monaten von den Seychellen bis unter das Kap der Guten Hoffnung 4600 km zurücklegte. Allerdings sind die Migrationswege wie auch das Paarungsverhalten und die Geburtenhäufigkeit nur ansatzweise bekannt. Bis zur Geschlechtsreife benötigen die Tiere vermutlich dreißig Jahre. Die keineswegs scheuen und friedlichen Giganten gebären lebende Junge, wie die meisten anderen Haiarten auch. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Uterus und verlassen ihn in einer Art zweiten Geburt, wenn die Entwicklung abgeschlossen ist.
Der Fund eines Eies mit eine Größe von circa 30 mal 14 cm im Jahr 1953 im Golf von Mexiko schien die Vermutung zu bestätigen, dass Walhaie zu den eierlegenden Haiarten zu rechnen seien. Erst der Fang eines schwangeren Weibchens 1995 vor Taiwan und die wissenschaftliche Untersuchung dieses Exemplars ergab, dass Walhaie bis zu 300 lebende Junge gebären können.

Die Frage ist aber, ob der Fang wirklich ausschließlich wissenschaftlich motiviert war. Gerade Taiwanesen, Koreaner und Japaner sind bekannt dafür, dass sie weltweit das Fleisch aufkaufen und bis zu 7 US$ pro Kilogramm zahlen. Eine Riesensumme für einen philippinischen oder indonesischen Fischer. Auch die Haut gilt als Leckerbissen. In Hongkong und auf den Malediven werden besonders der Lebertran und die Flossen geschätzt. 

Siehe auch de.wikipedia.org/wiki/Walhai.