nach persönlichen Erfahrungen, die aus vielen Reisejahren erwachsen sind
Teil 3
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: 2002
Letzte Teilaktualiserungen: Sep 2011
Verzeichnis aller Reiseberichte
zum medizinischen Teil 1
zum medizinischen Teil 2
Dies sind KEINE
ärztlichen, sondern private
Erfahrungshinweise - ich bin weder Arzt noch in einem medizinischen oder
verwandten Beruf tätig
Auch
werde ich weder bezahlt oder unterstützt von Firmen, die mit medizinischen
Produkten handeln. Die genannten Medikamente dürfen nicht ohne ärztliche Kontrolle und Rücksprache
angewendet werden. Sie dienen generell (aus rechtlichen Gründen ohne Wertung
ihrer Wirkpotenz) nur für den Notfall, wenn kein Arzt in adäquater Zeit in
kaum strukturierten Gebieten erreichbar ist.
Alle Informationen wurden sorgfältig gesammelt und soweit möglich
entsprechend verifiziert und aktualisiert. Allerdings kann ich keinerlei Verantwortung für meine
Ausführungen übernehmen.
Nach der geltenden Rechtssprechung muss jedwede
Haftung
für alle sich eventuell ergebende Folgen von mir ausgeschlossen werden.
Alle Handelsnamen sind rechtlich geschützt, auch
die von mir unwissentlich nicht korrekt gekennzeichneten.
Ich verweise auf meine vielfältigen Berichte in
jahrzehntelangen Reisen unter teilweise primitivsten hygienischen Bedingungen, die
konkrete Hinweise zu den einzelnen Ländern geben. Dort verstehe ich
mich eher als Erzähler persönlicher Erlebnisse, Eindrücke und Updater
von Reisehandbüchern, denn als Ratgeber für medizinische Fragen. Darum habe
ich diese spezielle Seite erstellt, die sukzessive wächst. Mediziner und
Biologen mögen verzeihen: ich habe den anspruchsvollen Versuch unternommen den
biologisch-medizinischen Sachverhalt mit Bedacht zu vereinfachen und auf ein
verständliches Niveau zu führen ohne in eine fachliche
Verfälschung zu geraten! Ich bin gegenüber jeder sachdienlichen Kritik offen
und freue mich sehr (sic!) über die Entdeckung von Vehlern oder
gar Falschinformationen.
Aus der Masse herausragend zu dieser Thematik sind das
Reise Know-How-Handbuch:
Wo es keinen Arzt gibt
und: Das
Tropenbuch. Eins von beiden gehört in das Gepäck jedes
Langzeitreisenden.
Übersicht Teil 3
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Der Name stammt aus dem griechischen und bedeutet Gallensucht. Sie wird durch Vibrionen ausgelöst. Das 1883 durch Robert Koch entdeckte Cholerabakterium ruft extreme Diarrhöe mit starkem Wasserverlust hervor. Unbehandelt tritt eine Letalität von 70% auf. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig und tritt vorwiegend in Asien, Afrika und Südamerika auf. Die Aufnahme erfolgt hauptsächlich durch unsauberes Trinkwasser und Lebensmitteln. Eine passive aber unspezifische Immunisierung ist möglich.
Peel it, cook it - or forget it
Sie sind in der letzten Zeit sehr häufige
Infektionsursache. Der jahreszeitliche Gipfel liegt in den Sommermonaten. Es
handelt sich um mehrere Bakteria-Untergruppen, die vor allem über verunreinigte
Nahrungsmittel (z.B. Eier, Mayonnaise, Salate, halbgares Geflügel, seltener
Milchprodukte) auf den Menschen übertragen werden. Auch erkrankte Menschen und
ihre Ausscheidungen (Kot, Urin, Auswurf) können Infektionsherde sein. Bereits
1000 Bakterien können die Symptome
(Krankheitsbild, Kennzeichen der Krankheit) auslösen. Die Inkubationszeit
beträgt nur wenige Stunden (wie ich bestätigen kann).
Die sogar bei Kühlschranktemperaturen vermehrungsfähigen
Bakteria finden sich auch in länger gelagertem Hackfleisch (Rohverzehr nur am
gleichen Tag!) sowie in Meeresfrüchten. Eine Infektion lässt sich am
sichersten durch entsprechende Hygiene verhindern. Dazu gehört u.a., dass man
Obst und Gemüse gut abwäscht, Lebensmittel immer gut durchgart, im Urlaub
Wasser unbekannter Herkunft abkocht usw..
Geflügel wird durch Kotaufnahme in den engen Mastbetrieben
oder oft in den automatisierten Hähnchenschlachtereien infiziert. In der Küche
kann [durch Unachtsamkeit beim Auftauen
von Gefriergeflügel] das Auftauwasser leicht zur einer Infektionsquelle
werden. Aus dem Grunde soll man es immer wegschütten und das Aufgetaute zusätzlich
gut abspülen. Werden solche Lebensmittel ungenügend erhitzt, sind nur wenigen
Stunden nach dem Verzehr heftige Brechdurchfälle (Diarrhöe) die Folge. Die
Bakteria verursachen Darmentzündungen, wobei jedoch selten Fieber auftritt. Gefährlich
wird die Krankheit durch hohen Flüssigkeitsverlust (häufiges Brechen,
Durchfall) und Toxine (Gifte) der
Erreger, die den Kreislauf belasten.
Peel it, cook it - or forget it
Schon bei einem Verdachtsfall besteht Meldepflicht nach dem Bundesseuchengesetz.
Lat. pestis bedeutet ansteckende Krankheit, Seuche.
Der Pesterreger ist ein Bazillus (Yersinia pestis), das 1894 von Alexandre Yersin entdeckt wurde. Sie leben normalerweise in Ratten, ihre Übertragung erfolgt durch den Rattenfloh. In den mittelalterlichen Städten gehörten Ratten zum normalen Straßenbild. So konnte der
Erreger auf den Menschen übertragen werden. Die Menschen steckten sich untereinander durch Tröpfcheninfektion an. Rund 80% aller Menschen, die angesteckt wurden starben damals sehr qualvoll innerhalb weniger Tage. Der Ausbruch der Krankheit zeigt sich an
großen Schwellungen (Beulen) der Lymphknoten in den Achseln, am Hals und an den Leisten. Durch Blutungen unter der Haut bilden sich schwarze Flecken, Fieber kommt hinzu. Das Aufbrechen der Beulen ist besonders schmerzvoll; oft starben die Kranken jedoch schon vorher. Heute kommt die Pest nur vereinzelt vor.
Noch heute infizieren sich etwa 1500 Menschen pro Jahr weltweit an dieser Seuche, einige hundert von ihnen sterben. Verglichen mit der
Tuberkulose oder der Malaria, an der jährlich einige Millionen sterben, ist die Pest als relativ harmlos einzustufen. Sie ist meldepflichtig.
Die überlieferte Geschichte der Pest (Schwarzer Tod) ist über 2000 Jahre alt. Immer wieder überrollte die Pest in Epidemiewellen (rasch um sich greifende Seuche) ganze Kontinente und tötete dabei Millionen:
1347 - 1352 verloren innerhalb von Europa ca. 25 - 43 Millionen von ca. 80 Millionen ihr
Leben. [Spektrum der Wissenschaft 4/88, 114-119, Illustrierte Wissenschaft, 6/96, 32-35], 1895 fielen in Indien 1.3 Millionen der Epidemie zum Opfer.
Man unterscheidet die Drüsen-, Beulen-, Haut- und die Lungenpest. Letztere ist fast immer tödlich und tritt nur im Gefolge der Beulenpest auf.
Eine krampfhafte Erstarrung der Muskulatur, im schlimmsten
Fall Lähmung der Lungen- und Herzmuskulatur, ist Folge des Tetanus-Toxins. Die
Erkrankung wird auch Wundstarrkrampf (canine
hydrophobia, engl. canine auch rabies) genannt. Meist gelangen die Bazillen
(Chlostridium tetani) mit Erde
(besonders infektiös ist Pferdemist) über kleinste Verletzungen der Haut in
den Körper. Die Impfung muss alle 8 Jahre aufgefrischt werden. Bei einer
Infektion muss innerhalb von 24 Stunden ein Heilserum verabreicht werden (Kühlkette
erforderlich, in den Tropen immer in der deutschen Botschaft verfügbar). Es ist sofort
Tetanusserum (Tetanol®) zu injizieren (indon. suntik vaksinasi
tetanus)!
Das Bakteria überlebt nur anaerob, ansonsten als Sporen.
Hunde, Katzen und Affen sind niedlich, aber oft von
Ungeziefer befallen. Kratzer und Bisse sind potentielle
Wundstarrkrampfauslöser.
In Anlehnung an ein Referat von Patrick Wohnlich, Bonn, 1998
Auch bekannt unter „weiße Pest“ und „Schwindsucht“
und abgekürzt mit Tb oder Tbc.
Die Übertragung der Erreger vollzieht sich fast ausschließlich
über Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Die Tuberkelbakteria führen am
Ort der Erstinfektion zu einer unspezifischen Entzündung, bei weiterer
Ausbreitung zu fortschreitenden Gewebszerstörungen, bei Organbefall im
Endstadium tödlich. Die Erstinfektion betrifft fast immer die Lunge. In 95 - 98
% der Fälle kommt es zu einer spontanen und dauerhaften Ausheilung
Auch
heute ist Tuberkulose noch die verbreitetste, häufigste und schwerste
Infektionskrankheit. Leider wird die
Behandlung mit Antibiotika immer schwieriger, da immer hochresistente Arten
auftreten.
Gefährdet sind
insbesondere erblich belastete oder durch Entbehrungen, Überanstrengung oder
gesundheitsschädliche Wirkung (z.B. Staubinhalation) gefährdeter Personen, wie
auch Säuglinge und Kleinkinder. So machen nahezu 90 von 100
Menschen, zumeist in früher Jugend eine tuberkulöse Infektion durch. Ob
daraus aber eine Tuberkulose Erkrankung wird, hängt von der individuellen,
erblich konstitutionellen Empfänglichkeit ab (s.o.), sowie auch vom körperlichen
und seelischen Allgemeinzustandes ab.
Historie
Tbc war früher die "Volkskrankheit" Nr.1. Nahezu jeder 5. - 6. Mensch erkrankte an Tbc. Die Ursache dafür
war, dass Tbc bei den Ärzten als nicht
ansteckend und "erbliche chronische Ernährungsstörung" (Auszehrung)
angesehen war, gegen die man machtlos sei. Erst als der deutsche Altmeister der
Mikrobenkunde, Robert Koch (1843 -1910), im Jahre 1882 die
Tuberkulosebakterien (lat. tuberculum = Knötchen, griech. bakteria = Stäbchen)
entdeckte, trat ein grundlegender Wandel in der Tuberkulosesterblichkeit ein.
So starben vor der Entdeckung der Tbc-Bakterien von 100 000 Menschen 320 an Tbc;
um die Jahrhundertwende 250, im Jahre 1933 73 und 1961 14 Menschen.
Krankheitsverlauf:
Sind Tbc-Erreger in die Lunge eingedrungen, so bilden sich an der
Ansiedlungsstelle Knötchen, die sogenannten Tuberkel, die von einem Entzündungsherd
umgeben werden. Nur selten wird dieser Vorgang durch Müdigkeit und Mattigkeit,
schwaches Fieber und nächtliches Schwitzen bemerkt. Bald wuchert vernarbendes
Bindegewebe über die Infektionsstelle, und die Abkapselung des
Krankheitsherdes wird vom Organismus noch durch Kalkeinlagerung gesichert. So
ergeht es beinahe jedem Menschen; bisweilen erst nach Jahrzehnten wird durch
einen Zufall wegen einer aus anderen Gründen vorgenommenen Röntgenuntersuchung
die kleine Kalkeinlagerung in der Lunge bemerkt. Die Tuberkulose ist "inaktiv " geworden.
Besteht aber eine besondere Empfänglichkeit für die Tbc
oder wird die Abwehrkraft des Körpers durch äußere Schädigungen
herabgesetzt, so vermögen die Krankheitserreger den Wall, den der Organismus
gegen sie errichtet hat, zu durchdringen; und nun entsteht - gewöhnlich in
den oberen Lungenpartien in der Schlüsselbeingegend - ein kirschkern- bis
kleinapfelgroßer Entzündungsherd (Lungenspitzenkatarrh). Die Krankheitszeichen
der wieder "aktiv" gewordenen Tbc sind nun schon deutlicher: das
Allgemeinbefinden ist erheblich gestört, Kraftlosigkeit und Müdigkeit machen
sich bemerk bar, die Temperatur steigt allabendlich an, Husten mit Auswurf und
charakteristische Nachtschweiße stellen sich ein, der Kranke nimmt an Gewicht
ab. Auch in diesem Stadium kann die Tbc noch völlig ausheilen, indem der Entzündungsherd
vernarbt und umwallt und solcherart die Tbc wieder inaktiv wird.
Wenn
aber die natürliche Widerstandskraft absinkt, so erweicht unter der Giftwirkung
der Tbc-Bakterien das erkrankte Gewebe, zerfällt, und der Inhalt verflüssigt
sich. So entsteht eine "Kaverne": aus der geschlossenen ist nun eine offene
Tbc geworden, die hochgradig ansteckend ist, denn der nun reich an Tbc-Bakterien,
flüssige Inhalt der Kaverne wird nun nach außen gehustet, wobei
auch die noch gesunden Lungenabschnitte infiziert werden können. Schließlich
kann aber auch das tuberkulös zerfallende Gewebe in die Blut - oder Lymphbahnen
einbrechen, und es kann eine Aussaat der Keime in die verschiedensten Körperregionen
und Organe erfolgen. Wenn dieser Vorgang sich akut vollzieht, so spricht man von
einer Militartuberkulose, bei der sich hirsekorngroßen Tuberkel in fast allen
Organen bilden. Erst durch die Entdeckung der Antibiotika ist diese früher
stets tödliche Form der Tbc, die mit schweren Krankheitsgefühl verbunden ist,
bis zu einem gewissen Grad der Behandlung zugänglich geworden.
Aktuelles
Francesca Corsitto aus Zürich schrieb per E-Mail (4/2002), dass es vermehrt Fälle von Tuberkulose
in Bali / Indonesien gegeben hat. Leute die nicht
dagegen geimpft sind, sollten darauf vorbereitet sein.
Der Name stammt aus dem griechischen und bedeutet Nebel,
Dunst. Eine Salmonellenart ruft Typhus hervor. Es ist eine melde- und
isolierungspflichtige Krankheit, da sie enorm ansteckend ist. "Typhus wird
gegessen und getrunken." Die Inkubationszeit
beträgt 7 - 14 Tage. Wochenlanges hohes Fieber über 40° C schwächen den Körper.
Trotz Antibiotika beträgt die Letalität 1%. Besonders verhängnisvoll ist, dass
1 - 4% der Genesenen nach vollständiger Wiederherstellung der Gesundheit fortwährend
weiterhin Typhusbakterien mit Stuhl und Urin ausscheiden. Durch mangelnde
Hygiene, Fliegen usw. werden die Erreger auf Nahrungsmittel verschleppt.
Die Erkrankung immunisiert. Eine aktive aber unspezifische
Immunisierung ist möglich.
Peel it, cook it - or forget it
Der Erreger wird von einer großen Mücke mit weißer Sprenkelung übertragen, der Tigermücke (Aedes aegypti). Die Krankheit tritt v.a. in den tropischen und gemäßigten Zonen weltweit auf. Kleinere Ausbrüche wurden auch aus Europa gemeldet, größere werden zumeist in den tropischen Zonen im Anschluss an Monsun- und Regenzeiten beobachtet. Bei Reisenden aus Südostasien und der Karibik wurden bislang die meisten importierten Dengue-Fälle berichtet. In den letzten Jahren ist eine sprunghafte Zunahme u.a. in Costa Rica, Panama, aber insbesondere in Indonesien (85.000 erfasste Fälle / 877 Verstorbene), Thailand (11.574/14), Malaysia (20.658/48), Vietnam (11.000/12) den Philippinen und sogar Singapur (2868/2) nehmen die Erkrankungen dramatisch zu! (Zahlen für das erste Halbjahr 2007.) In den Philippinen und in Singapur wurde 2007 die Schwelle zu einer möglichen Epidemie erreicht, siehe dort. Auch alle anderen südostasiatischen Länder sind betroffen. Etwa 2.5 Milliarden leben in Risikogebieten, jährlich werden ca. 50 Millionen infiziert, damit gehört Dengue zu den am häufigsten durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung (Spektrum der Wissenschaft, Dossier 3/2011 "Infektionskrankheiten", Die Macht der Viren: S. 7 ff.). Die Gesamtzahl der jährlichen Erkrankungen wird auf 100 Millionen geschätzt. (The Straits Times, Singapur, 23.Juni 2007, S.12)
Der Denguevirus liegt noch nicht als spezifisch menschlicher Erregerstamm vor, sondern ist auf ein Tierresevoir angewiesen. Von dort wird er regelmäßig auf Menschen übertragen und kann eine länger längere Infektionsketten aufrecht erhalten. (Siehe zu Adjuvarien (hier RTS,S) Spektrum der Wissenschaft Dosier 3/2011, "Infektionskrankheiten": Wirkstoffverstärker für Impfstoffe, S. 25) Das Denguefieber ist seit dem 18. Jh. bekannt und galt als eine vergleichsweise harmose und seltene Tropenerkrankung. (Siehe zu Adjuvarien ]hier RTS,S] Spektrum der Wissenschaft, Dossier 3/2011, "Infektionskrankheiten", Die Macht der Viren: S. 7 ff.)
Das Dengue-Fieber (DF, engl. Dandy Fever, Break Bone Fever) wird durch
Flaviviren verursacht und hat eine Inkubationszeit von ca. 7 Tagen. In der
Vergangenheit trat das Virus mit Spitzen in einem drei- bis fünfjährigen Rhythmus
auf. Dieser scheint durch die menschliche Mobilität und Funktion als
Überträger, sowie unterschiedlichen und unterschiedlich konsequenten
Maßnahmen in den aneinander grenzenden Ländern mehr und mehr zu verwischen. Es ist eine kurzdauernde, selbstlimitierende Erkrankung mit starken
Muskel- und Gelenkschmerzen, verbunden mit Kopfschmerzen, nicht lokalisierbaren
Körperschmerzen, Schwindelanfällen, Appetitlosigkeit, zunehmender Lethargie
und Übelkeit. Vielfach werden erhebliche Thoraxschmerzen durch starkes
Erbrechen in halbstündigem Rhythmus berichtet. Die Symptome
ähneln der Malaria und werden leicht damit
verwechselt.
Der Anteil der Blutplättchen fällt dramatisch. Das rasch steigende, hohe Fieber
bis 40°C+ hält
3-7 Tage an, nur in dieser Zeit kann der Infizierte das Virus an eine Aedes-Mücke
weiterreichen. Oft tritt 3-5 Tagen nach Ausbruch der Krankheit ein roter Hautausschlag
auf, mit dem die Infektion meist ausläuft.
Auch bei einer
Erstinfektion jeglicher Variante kann die Krankheit letal sein. Es wird immer
kolportiert, dass unbehandelt 30% der Fälle tödlich verlaufen sollen, bei 30% sollen dauerhafte
Nervenschäden zurück bleiben, bei Mehrfachinfektionen steigen die Gefahren an.
Diese Aussagen konnte ich bisher allerdings noch nicht verifizieren.
Derzeit sind die vier Virustypen Den-1, Den-2 und die etwas milderen Formen Den-3 und Den-4 bekannt.
Bei Erkrankung an einer Form wird man lebenslang dagegen immunisiert sein, nicht
aber gegen die anderen.
Dazu stellt Associate Professor Leo Yee Sin, Clinical Director of Communicable
Disease Centre Singapore ferner fest: "Bei einer Vorinfektion mit Den-3 oder
Den-4, verlaufen Infektionen mit den Typen -1 oder -2 schwerer." (The Straits Times,
Singapur,
21.06.2007, S.1-2 Dengue: Why it's different this time around) Wichtig ist, wie
bei vielen Erkrankungen mit starkem Flüssigkeitsverlust, diese durch
isotonische Getränke zu ersetzen, damit es nicht zu einem Schock durch
Dehydratation kommt.
Bei Den-1 und Den-2 kann es trotz medizinischer Behandlung in 2.5-5% der Fälle zu
einer ernsten Verlaufsform kommen (hämorrhagisches Dengue / Dengue haemorrhagic fever
DHF). Es äußert sich durch innere (fast alle Organe) und äußere Blutungsneigung
(Gaumen, Nase, Bluten in die Haut) sowie Plasmaverlust durch undichte
Blutgefässe, das nach dem vierten Fiebertag auftritt. Dies löst Organversagen aus. Das resultierende Dengue-Schocksyndrom verläuft in der Regel tödlich.
Ob einige Personen dafür prädestiniert sind oder ob andere Variablen DHF
auslösen, ist noch ungeklärt.
Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung.
Fast schon logisch ist die Feststellung indischer Regierungsbehörden, die
einen Zusammenhang mit der Abnahme der Froschpopulation und anderer Insektivoren
und der Zunahme des Dengue-Fiebers sehen. Zwar zeichnen sich erste Erfolge v.a.
bei Forschungen in Singapur ab, jedoch wird ein neuer, (multi)insektizid-resistenter
Moskitotyp in absehbarer Zeit befürchtet.
Zudem wurden im Jahr 2006 von 16 indischen
Staaten insgesamt 1.4 Millionen Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet - hierbei
soll vor allem Süd-Kerala übermäßig betroffen sein - und andere
moskitoübertragene Viruskrankheiten, die noch exotischere Namen tragen. Offensichtlich
breitet sich das Virus von Ostafrika, über die Malediven, Indien und Sri Lanka
aus. In Thailand und Indonesien ist es ebenfalls nicht mehr ungewöhnlich.
Überträger ist ebenfalls Aedes aegypti. (u.a. The Straits Times,
Singapur, 26.06.2007, S. H3 Dengue: Expert says resistant new mozzie possible)
Vorbeugung: Präventive Mückenstichmaßnahmen!
Tipps von Pak Bahasa
aus dem Indonesien-Forum:
Ein
einfacher Test soll Dengue Fieber verifizieren: 5 Minuten den Oberarm abbinden,
öffnen und in der Armbeuge nachsehen - falls rote Flecken erscheinen, ist es zu
90% Dengue Fieber.
Nach der Inkubationszeit von bis zu einer Woche kommt es zu plötzlichen
Fieberanfällen, Kopf- und Muskelschmerzen. Nach 3-5 Tagen kann sich ein
Hautausschlag über den ganzen Körper verbreiten. Schmerztabletten,
fiebersenkende Mittel und kalte Wadenwickel lindern die Symptome. Keinesfalls
sollten ASS, Aspirin oder ein anderes acetylsalicylsäurehaltiges Medikament
genommen werden, da dieses einen lebensgefährlichen hämorrhagischen Verlauf
herausfordert.
In Asien weit verbreitet - hauptsächlich betroffen sind China, Indien, Sri
Lanka, Nepal, Vietnam, die Philippinen und das nördliche Thailand - wird sie
durch das Japan B-Encephalitis-Virus ausgelöst, das wie der Erreger des
Gelbfiebers zu den Flavi-Viren gehört. Es existieren mehrere Subtypen, bisher konnten die Varianten Nakayama und JaGar-01 identifiziert werden.
Die Japanische Enzephalitis ist eigentlich eine Zoonose - d.h., das Erregerreservoir
bilden vor allem wildlebende Vögel (unter anderem Reiher), aber auch Reptilien
und Fledermäuse. Zwischenwirte für die Infektion des Menschen sind häufig
Haustiere (Schweine, Pferde). Als direkte Überträger dienen Mücken der Gattungen
Culex und Aedes, vor
allem C. tritaeniorhynchus, C. fuscocephala und C. annulus.
Das Infektionsrisiko für Touristen ist vergleichsweise gering, ist in den
letzten Jahren aber im Vormarsch! Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht in den
Endemiegebieten vor allem auf dem Land, vorzugsweise am Ende der Regenzeit. Die Durchseuchungsrate
der Mücken ist regional
unterschiedlich und wird bei den übertragungsfähigen Gattungen mit 1:100 bis
1:300 angeben. Jährlich werden weltweit 35.000 bis 50.000 Fälle mit mehr als
10.000 Toten registriert, die tatsächliche Anzahl der Erkrankungen liegt
deutlich höher.
In den meisten Fällen verläuft die Infektion mild oder sogar asymptomatisch.
Bei schwererem Verlauf stellt sich nach einer Inkubationszeit von 4-15 Tagen ein
grippeähnliches Krankheitsbild (leicht mit Malaria
zu verwechseln!) mit Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit,
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ein. Befällt das Virus das Zentrale
Nervensystem,
entwickelt sich eine Encephalitis mit Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen,
Reflexstörungen, Paresen und Meningitiszeichen, die in ca. 30% der Fälle
(vornehmlich Kinder) tödlich
enden kann. Bei einem weiteren Drittel blieben dauerhafte neurologische Ausfälle
zurück.
Touristen können sich gut durch Expositionsprohylaxe
schützen. Bei längerem Aufenthalt in Endemiegebieten empfiehlt sich eine
Schutzimpfung, die einen sehr guten Schutz bietet, bei dauerhaftem
Aufenthalt im Endemiegebiet sollte die Impfung alle 2 Jahre aufgefrischt werden.
Der Totimpfstoff kann in Deutschland über Internationale Apotheken bezogen
werden, ist aber in Deutschland nicht offiziell zugelassen.
Da z.Z. (12/2004) keine wirksamen Mittel verfügbar sind, beschränkt sich die Therapie
auf Schadensbegrenzung und umfasst u.a. die Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts,
die Verhinderung von Sekundärinfektionen
und ggf. künstliche
Beatmung.
Ich werde das Thema weiter verfolgen.
Eng verwandt mit dem Herpesvirus ist das
Eppstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber - volkstümlich auch
bekannt als „Kusskrankheit“ - auslöst. Ca. 98% aller Menschen werden im Lauf
ihres Lebens damit infiziert, die meisten ohne es zu merken. Es wird vor allem
durch Speichelflüssigkeit übertragen.
Sind die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt, kann es sich explosionsartig
verbreiten. Die Lymphknoten schwellen an, es kommt zu einer starken
Abgeschlagenheit mit Fieber. Die Symptome können über Monate andauern. Ein
bekanntes Opfer war 1996-97 der Fußballer Olaf Bodden von 1860 München.
Es gibt unterschiedliche Formen der Grippe, darunter auch solche, die sehr gefährlich sein können. Grippe tritt als weltweite Epidemie (rasch um sich greifende Massenerkrankung) im Abstand von einigen Jahrzehnten immer wieder auf. Dabei treten
jedes Mal Viren mit veränderten Antigenen auf, so dass erworbene Antikörper sie nicht erkennen können. Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach einer Inkubationszeit (Zeit zwischen
Infektion und Ausbruch der Krankheit) von wenigen Tagen treten die ersten Symptome (Krankheitsanzeichen) auf. Befallen werden vor allem Zellen der Schleimhäute von Nase und Bronchien. Dabei stellt sich hohes Fieber ein, Kopf- und Gliederschmerzen machen sich bemerkbar.
Von 1889 - 1892 herrschte die "Russische Grippe", 1918 und 1919 die "Spanische Grippe". An ihr erkrankten 500 Millionen Menschen, 22 Millionen starben daran. 1957 - 1958 ging die "Asiatische Grippe" um und 1968 breitete sich die letzte große Epidemie (ansteckende
Massenerkrankung) von Hongkong aus aus. Ihren fielen in den ersten 9 Monaten
Hunderttausende von Menschen zum Opfer. Allein in Deutschland starben 40 000 - 50 000 Menschen an der "Hongkong - Grippe". [Pro 7, 13.10.1996, 19.00 - 19.30 Welt der Wunder]
Sollte das Virus der Asiatischen
Hühnergrippe auf den Menschen überspringen - was in naher Zukunft
nicht befürchtet sondern geradezu erwartet wird -, so befürchten ein Vielzahl
ernst zu nehmender Fachleute in kürzester Zeit eine Pandemie mit weltweit einer
erschreckenden Anzahl von Toten. Tamiflu, von der Schweizer Pharmafirma
Hoffmann-LaRoche, ist ein neuartiges Grippemedikament und soll auch gegen diese
Virusattacke helfen. Einige Regierungen sind die Firma schon angegangen, die
Produktion anzukurbeln, damit genügend Einheiten zur Verfügung stehen, um
zumindest die wichtigsten Schaltstellen der Gesellschaft (Ärzte,
Krankenschwestern, Polizei, Feuerwehr und natürlich das Militär) versorgen zu
können. D.h., bei einem Ausbruch wäre das Medikament vermutlich in kürzester
Zeit ausverkauft, eine jetzige Anschaffung daher zu überlegen. Eine Therapie-Einheit
kostet ca. 30 Euro.
Redigierte Zuschrift von Rainer S. aus Esslingen, die nachdenklich stimmen mag: Tamiflu ist ein unspezifisches Medikament gegen Viruserkrankungen. Die Wirksamkeit bei einer Vogelgrippe, deren Eigenschaften man noch überhaupt nicht kennt, ist höchst zweifelhaft und eine Selbstmedikation mit Tamiflu kann nach
ärztlichen Aussagen durchaus auch schädlich sein. Die Idee der Bevorratung
könnte auf ein geschicktes Marketing des Tamiflu-Herstellers und der (deutschen?) Apotheken zurückgehen. Ich wurde beim Kauf eines ganz anderen Medikaments auch schon aktiv auf das Tamiflu angesprochen.
Einige Massen-E-Mails schreiben sehr polemisch gegen Tamiflu. Die Wahrheit liegt wie meistens
[vermutlich] irgendwo in der Mitte.
Es
werden die Hepatitis A bis E unterschieden, wobei die Formen A, B und C am
häufigsten vorkommen. Dabei handelt sich jeweils um eine Infektion der Leber
aber um unterschiedliche Viren.
Hepatitis A (HAV) wird hauptsächlich durch Lebensmittel, die mit
Fäkalien in Berührung kamen [Kopfdüngung oder Abwassereinleitungen in
Flüsse] (besonders Muscheln und rohe Salate) und verunreinigtem Wasser
übertragen. Es dringt in die Blutbahn ein und führt in der Leber zu
Entzündungen. Abbauprodukte der Leber, die normalerweise ausgeschieden werden,
führen nun zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen weswegen man auch von der Gelbsucht
spricht. Eine chronische (langsam, langanhaltend) Infektion führt zu
einer Zerstörung der Leberzellen, der Leberzirrhose. Dies führt unbehandelt
zum Tod, da die Leber ihrer Entgiftungsfunktion nun nicht mehr nachkommen kann.
Für die Hepatitis A gibt es seit 1993 einen aktiven
Antigenimpfstoff (Havrix®, 2 Dosen ca. 70 Euro), der innerhalb
von 1 Jahr dreimal gespritzt werden muss. Danach reicht eine Auffrischung pro
Jahr. Damit entfällt die bisher üblich passive gamma-Globulinimpfung
(Antikörper), die nur max. 6 Wochen Schutz bot und relativ unspezifisch war.
Die B-Form wird von Mensch zu Mensch durch Austausch von
Körperflüssigkeiten oder verunreinigten Spritzen übertragen. Es ist die
Berufskrankheit Nr. 1 im medizinischen Beruf und bei Drogenabhängigen.
(Hepatitis B ist mindestens 100mal infektiöser als HIV! ARD, 12.12.95, 22.02h)
Die höchsten Infektionsrisiken geht man in Schwarz- und Südafrika, sowie in
den südostasiatischen Ländern ein.
Hepatitis B führt häufig durch Leberkrebs ab dem 5. Lebensjahrzehnt zum Tod.
Inzwischen gibt es auch hier einen aktiven Impfstoff, der das HBsAg-Antigen
enthält. Er ist für medizinisches Personal vorgeschrieben, wirkt mindestens
(?) 5 Jahre und schützt auch vor der D-Form. Letztere befällt nur mit
der B-Form infizierte Personen. Ein Impfschutz gegen die B-Form schützt auch
gegen Hepatitis D.
Die C-Form ist relativ selten. Sie ähnelt in Infektion und Symptomen
der B-Form. Ein Impfstoff steht, ebenso wie für die E- und G-Form,
noch nicht zur Verfügung. Die E-Form wird wie die A-Form hauptsächlich
durch verunreinigte Nahrungsmittel übertragen und kommt vorwiegend in Afrika,
Asien und Zentralamerika vor. Die G-Form wird vermutlich nur über
Blutkontakte vermittelt. E- und G-Form sind allerdings noch relativ unerforscht.
Alle Hepatitis-Formen lassen sich nicht direkt bekämpfen. Etwa 10% bleiben
lebenslang infiziert und sind auch für andere Menschen infektiös.
Das Herpes-Virus (gr. herpes: kriechen, verstecken,
schleichen) tritt im Gesicht oder Genitalbereich (eine andere Form) auf [immer dann wenn man ihn nicht gebrauchen
kann ].
Er überdauert
in einem Ruhezustand jahrelang in Nervenzellen. Wie häufig die Herpesviren
aktiviert werden, ist sowohl von genetischen als auch von umweltbedingten
Faktoren abhängig. Verschiedene äußere Reize z.B. körperlicher oder
seelischer Stress, UV-Strahlung und Immunschwäche können den Ausbruch auslösen.
Auch Alter und Hormonveränderung (z.B. Pubertät, Menstruationstage, Schwangerschaft, Menopause)
spielen eine Rolle. Ein Großteil der Bevölkerung ist infiziert, nur bei einem
geringen Prozent bricht die Erkrankung aus.
Bei der Vermehrung bedient sich das Virus der
Schleimhautzellen. Wenn es sich ausbreitet, kommt es zu lokalen Schäden: eine
Blase aus infizierten Zellen, die später aufplatzt und unter Krustenbildung
abheilt. Die Viren in den Bläschen werden vom Immunsystem zerstört, aber
einige entkommen.
[Dicht unter der Haut liegen Rezeptoren. Sie sind über Axone (Nervenleitungen) mit den Nervenzellen
verbunden.] Über Nervenbahnen finden die Viren ihren Weg in das Zentrale
Nervensystem bis
zur nächsten Aktivierung.
Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt. Die
Behandlung erfolgt u.a. mit virenabtötendem Zinksulfat. Seit 1985 wird das
Medikament Aciclovir® erfolgreich eingesetzt. Es ähnelt dem G-Baustein der DNA
und greift so in deren Vermehrung ein. Es war eines der ersten Medikamente, dass
aktiv gegen eine Virenerkrankung wirksam war. Zovirax® setzt ebenfalls auf der Ebene der
Erbinformation an. Mir ist nicht bekannt ob es der gleiche oder ein verwandter
Wirkstoff ist. Vectavir® (Wirkstoff Penciclovir) beschleunigt die Krustenbildung. Bei letztem Medikament ist nichts
Näheres
bekannt.
Eine konsequente Anwendung ist wichtig bei allen Medikamenten für rasches Abheilen. Sobald die ersten Spannungszustände in der Haut auftreten sollte alle 3-4 Stunden (auch in der Nacht) eingecremt werden.
Das
durch das Human
Immunodeficiency Virus hervorgerufene Syndrom (Krankheitsbild,
das sich aus einzelnen Symptomen
zusammensetzt) zeichnet sich durch einen schweren Mangel an T-Helferzellen und
T-Killerzellen aus. Diese im Immunsystem wichtigsten Zellen fehlen nun bei
weiteren Infektionen mit anderen Krankheitserregern (sog. opportunistischen
Infektionen = die, die zur "rechten" Gelegenheit kommen). Daher
stammt der Name für AIDS: Acquired-Immune-Deficiency-
Syndrome (zu deutsch: erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom). Es ist seit
Anfang der achtziger Jahre aus den USA bekannt. 3 Jahre später hat man das
Virus identifiziert. Es wird heute als HIV (menschliches Immunschwächevirus)
bezeichnet.
Bei den Retroviren
steht am Anfang ihrer Vermehrung nur ein einzelner RNA-Strang. In der Wirtszelle
muss er zunächst in einen DNA-Doppelstrang umgeschrieben werden. Diese DNA wird
ihrerseits vielfach in RNA umgeschrieben und in die Virusnachkommen verpackt.
Als Wirtszelle benutzt das HIV die T-Helferzellen. Da diese
zur Entwicklung von T-Killerzellen beitragen und von dem HI-Virus getötet
werden, wird das gesamte Immunsystem geschwächt. Sinkt ihre Anzahl unter einen
bestimmten Wert, können opportunistische Infektionen oder Krebsentwicklungen
die Immunschwäche ausnutzen.
Wie bei anderen Infektionen werden auch bei HIV Antikörper
hergestellt. Diese liegen aber erst nach einigen Wochen oder Monaten in genügender
Menge vor, um sie im Blut nachzuweisen. Man spricht dann von einem HIV-positiven
Befund.
Viele HIV-positive zeigen jahrelang keine Symptome. Bricht
allerdings das volle Krankheitsbild aus, überleben 50% der Betroffenen das
folgende Jahr nicht mehr. Dabei ist ein fortschreitendes Absinken der
T-Helferzellen im Blut zu verzeichnen. Bei manchen AIDS-Patienten lassen sich überhaupt
keine mehr nachweisen. In diesem Stadium brechen die opportunistischen
Erkrankungen (wie z.B. Lungenentzündungen, Grippe usw.) aus. Man muss damit
leben bald zu sterben.
Es sei nochmals betont: eine vorbeugende Impfung oder heilende Therapie gibt es
heute noch nicht. Erste virenaktive Medikamente sind in einem vielversprechenden
Teststadium. (Stand 1/2003) Das bedeutet trotzdem, dass derjenige, der infiziert ist, bis auf
weiteres dem Verlauf von Infektion und Krankheit ausgeliefert ist.
Die Zahl der Infizierten liegt derzeit (Stand 2000) in Deutschland bei ca. 100 000
Menschen.
Derzeit gibt es nur einen wirksamen Weg, um die Infektion mit HIV zu verhindern: man muss die Infektionswege kennen und entsprechend vorbeugen. HIV wurde bisher in fast allen Körperflüssigkeiten gefunden: Blut, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret, Muttermilch, Tränen, Nasensekret, Speichel und Urin. Die Körperflüssigkeiten sind jedoch unterschiedlich infektiös. Außerhalb dieser Flüssigkeiten ist das Virus nicht lebensfähig. HIV kann nur über Wunden (auch mikroskopisch kleinen) in den Körper gelangen. Die höchsten Risiken liegen vor bei:
A) Blut
B) Genitalflüssigkeiten
Nachgewiesen ist die Ansteckung durch die (Samen-) Spermaflüssigkeit,
in selteneren Fällen auch über (Scheidenflüssigkeit) Vaginalsekret.
Ein hohes Infektionsrisiko besteht, wenn Spermaflüssigkeit
eines Virusträgers mit dem Blut gesunder Menschen in Kontakt kommt. Solche
Kontakte können bei allen Formen des Geschlechtsverkehrs vorkommen, wenn
Verletzungen in der Haut oder der Schleimhaut das Eindringen des Virus ermöglichen.
Da die Schleimhaut des Darms besonders leicht verletzlich ist, liegt das
Infektionsrisiko bei Analverkehr
(Geschlechtsverkehr über den Darm) extrem hoch. Dies bedingt den auffallend
hohen Anteil von homosexuellen Männern mit häufig wechselnden Partner unter
den AIDS-Kranken.
Auch wenn in Deutschland wesentlich weniger Frauen als Männer von AIDS betroffen sind, gilt für heterosexuelle (verschiedengeschlechtliche) Kontakte der gleiche Grundsatz wie für homosexuelle (gleichgeschlechtliche) Kontakte: Safer Sex.
Siehe Stand der Erforschung des Virus in Spektrum der Wissenschaft, April 2004.
(Poliomyelitis)
Der Polio-Virus gelangt durch den Mund in den Körper und kommt in verschmutztem Wasser,
verunreinigter Nahrung und Speichel Infizierter vor. Seine Vermehrung findet in bestimmten Körpergeweben u.a. den motorischen Nervenzellen (Bewegungsnervenzellen) statt. Es tötet sie, was zu den bekannten Lähmungserscheinungen führt. Der Name ist irreführend, auch Erwachsene können sich
anstecken, eines der berühmtesten Beispiele dürfte Joe Cocker sein.
Anfang der 50iger Jahre wurden in den USA jährlich 21 000 Fälle von Kinderlähmung
registriert. Nach Einführung der Schluckimpfung (mit einem Zuckerstück) liegt die Zahl heute unter 10.
Leider steigt in letzter Zeit die Anzahl der Erkrankten wieder, weil die Bevölkerung bei uns durch Sorglosigkeit nur unvollständig geimpft ist. Eine Auffrischung
muss nach spätestens 10 Jahren erfolgen. Eltern sollten daher daran denken, bereits ihre Säuglinge impfen zu lassen.
Die allgemeine Summenformel lautet übrigens: C332.652 H492.388
N98.245 O131.196 P7501 S2340 (C =
Kohlenstoff, N = Stickstoff, O = Sauerstoff, P = Phosphor, S = Schwefel; es sind
also z.B. 332.652 Kohlenstoffatome enthalten).
(Morbilli, franz. la rougolle)
Bei dieser Tröpfcheninfektion kann auch eine Ansteckung von Zimmer zu Zimmer erfolgen. [Eine Ansteckung lässt sich also kaum vermeiden.] Es gibt eine aktive Schutzimpfung. Nach einer Inkubationszeit von 10 - 14 Tagen kommt es zu einer Rötung des Rachens mit Schnupfen, Husten und Fieber, das nach 4 Tagen wieder absinkt. Danach bildet sich ein rötlich grobfleckiger Ausschlag auf der Haut mit einem erneuten, stärkeren Fieberanstieg. Man besitzt anschließend eine lebenslange Immunität.
(Parotitis epidemica, Ziegenpeter)
Fiebrige Erkrankung mit einer schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Eine Schutzimpfung bei Jungen ist sinnvoll, da diese doppelt so häufig angesteckt werden wie Mädchen. Zudem können die Viren die Hoden befallen, was spätere Sterilität (Unfruchtbarkeit) zur Folge haben kann.
Im 18. Jahrhunderte erreichten Europa Berichte, wonach im Orient kleine Mengen dieser virushaltigen Bläschen
von den dortigen Menschen eingenommen wurden. Dabei ergab sich eine Sterblichkeit bei nur 1-2%,
im Gegensatz zu 25-30% bei der natürlichen Krankheit.
1776 machte der englische Arzt Edward Jenner die interessante Beobachtung, dass
Bauern, die einmal an den Kuhpocken, einer leichten Variante, erkrankt waren, bei einer Pockenepidemie gesund blieben. Er führte daraufhin die
erste Reihenimpfung ein.
Während sich 1950 noch 360 000 Menschen pro Jahr infizierten, erkrankte dank weltweiter Impfprogramme im Oktober 1977 Ali Maolin in Somalia als letzter Mensch auf natürlichem Wege an den Pocken. [Seither gab es nur noch Laborunfälle.]
Die WHO (World Health Organisation) erklärte darauf hin - vielleicht zu
voreilig, denn 2001 wurden Berichte laut, dass es in Indien wieder Fälle
gegeben hat - die gesamte Welt für pockenfrei. Damit hätte es die Medizin
vielleicht erstmals weltweit geschafft, durch Impfung eine Seuche zu besiegen.
Die WHO hat beschlossen, dass alle Pockenstämme, die noch die Biolaboratorien vorhanden sind, bis zum 30.6.1999 zu vernichten
sind. Dies scheiterte leider am Widerstand einiger Großmächte, vor allem der
USA, die vor wie nach Laborstämme vorrätig halten.
(Rubeola, franz. rubeole)
Eigentlich handelt es sich hier um eine harmlose Virusinfektion mit maserähnlichem
Ausschlag und leichtem Fieber. Die Inkubationszeit beträgt 14-23 Tage. Gefährlich ist die Krankheit für Schwangere, die diese Krankheit noch nicht hatten und auch nicht geimpft sind. Das ungeborene Kind kann dadurch schwer geschädigt werden! Pro Jahr werden in Deutschland ca. 100 Kinder blind, taub oder mit schweren Herzfehlern geboren [ARD, 12.12.95, 22.02h].
Deshalb sollten sich alle Mädchen vor Beginn der Pubertät gegen Röteln impfen lassen.
(Variola, Wasserpocken, Feuchtblattern, franz. varicelle)
Sie sind eine hochansteckende, aber meist harmlos verlaufende Krankheit und tritt hauptsächlich im Kindesalter auf. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Inkubationszeit beginnt sie mit Kopfschmerzen und hohem Fieber. Schließlich zeigen sich auf der Haut vereinzelte, kleine, rote Flecken, die sich später zu extrem stark juckenden Wasserbläschen entwickeln. Drei bis vier Tage lang bilden sich laufend neue Bläschen. Kratzen soll möglichst vermieden werden, da sonst eitrige Entzündungen oder Narben entstehen können. Windpocken können während der ersten drei Schwangerschaftsmonate das Ungeborene schädigen. Eine Schutzimpfung sollten Mädchen, die noch keine Windpocken hatten, mit ihrem Arzt besprechen.
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