© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: 2004
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Bangkok, die Stadt der vielen Namen, heißt wortwörtlich übersetzt "Dorf der wilden Pflaumen". Von den Thailändern wird sie Krung Thep, "Stadt der Engel" genannt, was aber nur eine Abkürzung des wirklichen Namens ist. Dieser wurde ihr 1782 von dem ersten König, der hier residierte, gegeben: "Erhabene Hauptstadt wie im himmlischen Königreich, wo der Jadebuddha beheimatet ist, uneinnehmbarer, glorreicher, unsterblicher Ort, überaus mächtig, altehrwürdig, neunfach mit heiligen Juwelen geschmückte himmlische Stadt mit zahllosen Palästen, der Platz an dem Könige residieren, auf Befehl des großen Indrah errichtet von Vishnu". Das war dem Guinness Buch der Rekorde einen Eintag wert.
Von Phuket und Krabi fliegen täglich mehrmals Maschinen in gut einer
Stunde (55 $ als Anschlussflug von Thai Air), Busse benötigen dafür manchmal
über 12, Zugfahrten sind ab Surat Thani möglich.
Die Flughafengebühr beträgt bei internationalen Flügen 500
B, die nationale 30. (Stand 2004)
(Ff.: Stand 2008) Für Weiterflüge bietet sich die low-budget-Airline Air Asia
mit ihrer großen Flotte von alten Boing 737 an. Auf kleinen Komfort muss
verzichtet werden. So gibt gibt es keine fixen oder buchbaren Sitzplätze, alle
Getränke und die Snacks müssen an Bord gekauft werden. Flüge nach Singapur
kosten z.B. 3500, während andere um die 5000 verlangen. Die Airporttax ist
inklusive, allerdings gibt es nur 15 kg Freigepäck. www.Airasia.com
Vom neuen internationalen wie vom nationalen Suvarnabhumi Airport (SBIA) fahren
in einem Rhtythmus von 30-60 min zwischen ca. 5 und 24 Uhr die Airportexpressbusse
über den Highway für 150 B zu verschiedenen Stationen in der Stadt (AE1 Silom, AE2 Khao San
[ab Khao San 7-23.40], AE3 über Chaoren Krung Soi 47/1 [Nähe Chinatown] nach Sukhumvit und
AE4 Hualumpong - Bahnhof [teils nur alle 2 Stunden]). Je nach Verkehrslage ist man
45-50 min unterwegs.
Die Fahrt mit dem Taxi ins Stadtzentrum (Preisbeispiel nach
Chinatown) kostet ab Internationalen Airport ca. 220 B und dauert, wenn
man gut durchkommt etwa 45 min, in der Nacht 30 min. Zuzüglich ist noch der
Highway zu zahlen, lohnt aber tagsüber bei dem Dauerstau in der Stadt in
jedem Fall.
Die preiswerteren Taxis erreicht man, indem man von der Ankunftshalle mit den
Rolltreppen (Aufzüge sind nicht dafür eingerichtet!) in den 3. Stock fährt und dort nach ankommenden Wagen Ausschau
hält. Die Schlepper direkt am Ausgang sollte man meiden. Vorsicht! Einige Taxen
haben manipulierte Zähler. Im schlimmsten Falle zahlt man nur diese Summe und weist
auf seine Erfahrung hin. Ein Anhaltspunkt ist die kleine
Kilometeranzeige am Zähler oben rechts. Pro km sind 6 B zu rechnen, plus der
Anschlagsumme von 35 B. Das reicht in der Regel, um dem Fahrer die Gelegenheit
zu einer Ausrede zu geben, damit er nicht sein Gesicht verliert. Meist geht dann
eine Erklärung los, dass das Taxi einem Freund gehört, er also keine Ahnung
habe. Nur notfalls
droht man mit der Polizei. Von Chinatown oder Khao San nach Sukhumvit Soi 3
sollte man 85-100 Baht veranschlagen. Einige Fahrer weigern sich mit Zähler
zu fahren, insbesondere an touristischen Attraktionen, zu Stoßzeiten oder bei
längeren Strecken. Da hat man keine Chance, insistiert man, "kennen"
sie die Adresse nicht.
Eine interessante Zugfahrt könnte nach Singapur führen. Allerdings kann man von Bangkok aus keine durchgehende Reservierung vornehmen. Ein Mitglied des Philboards hat dazu folgendes recherchiert: Gesamtstreckenlänge 1249 Meilen, Gesamtreisedauer 2 Tage, Kosten für den Trip insgesamt ca. 70 €, Zugwechsel in Butterworth (Penang) und in Kuala Lumpur. Es gibt auch einen nicht nachgeforschten Zug direkt von Butterworth nach Singapur.
Alternativ kann mit dem legendären Orient-Express gefahren werden. Dieser Luxus kostet allerdings um die 3000 US$ für die Einfachstrecke: Sea Tour, 02 21657 83 93.
Stand 2004, wenn nicht anders angegeben.
Falk Küster, den ich mit seiner lieben Freundin im River View Guesthouse kennen gelernt
habe: Bitte
unbedingt melden!!
Es gibt eine Rückerstattung, da das Pacsafe erheblich preiswerter war als ich
in Erinnerung hatte!!!
Leider war deine genannte Kontoverbindung fehlerhaft. (Stand 2008)
Liebe Grüße an euch beide!
Nik
Stand 2008.
Klongfahrten mit den Linienschiffen sind vor wie nach ein Problem, da
die
Bootsführer sich alle möglichen Ausflüchte einfallen lassen, um die Touristen
auf die teuer zu charternden privaten Taxiboote (900 B) oder fast genau so teuren
Touristenboote zu verschiffen. Es wurden sogar Falschauskünfte gegeben wie:
"... keine Linienboote (30 B) am Wochenende, erst wieder am Montag ..." .
Alle 60 min zu
jeder halben Stunde scheint Montag zu sein, denn dann legt ein Longtailboot
Richtung Bang Yai vom Pier Tha Chang #9 ab. (10/2004: offensichtlich fahren die
Boote neuerdings erst wieder ab 15 Uhr.) Die Fahrt ist allerdings nicht sooo berauschend, die
Märkte sind da schon interessanter, in jedem Falle ist es aber gemessen am
Preis eine Fahrt wert. Es ist tunlichst, vor allem am Wochenende ein Boot am
Vormittag zu nehmen, sonst muss man mit dem Bus wieder zurück. Achtung: Die
Klongs stinken in einigen Abschnitten erbärmlich und sind in den anderen auch
nicht gerade von feiner Wasserqualität! Auch ein Besuch der "schwimmenden
Märkte", "floating markets", ist nicht mehr das, was es
einmal war. Man sieht zeitweise mehr Touristen als Einheimische!
Die beste Alternative ist sich einer Gruppe anzuschließen, also über ein
Reisebüro zu buchen. Ein gutes ist auf dem Dach des D&D Inn.
Auch kann man mit dem nicht ausgeflaggten ("weißen") Linienboot
(fahren nicht am Wochenende) die gesamte
Strecke auf dem Menam Chao Praya von der Station S3 über die Central Station
(Anschluss an den Sytrain) bis nach N30, insgesamt um
die 17 km in 2 h, für 13 B abfahren und kommt so auch mal aus dem Zentrum von
Bangkok heraus. Die Fahrt führt entlang von Chinatown, vorbei am Wat Po und dem
Königspalast. Kurz vor der Endstation N30 befindet sich direkt am Fluss ein
großes, preiswertes Restaurant. Aber Vorsicht: Alles was als "pikant"
gekennzeichnet ist, ist auch wirklich scharf!! Am besten vorher mal fragen.
Statt die gleiche Strecke auf dem Fluss zurück zu fahren, bietet sich die
Buslinie 64 an, die nach einer guten halben Stunde in der Chahrapong Rd.
ankommt. Busfahrer und Kassiererin sprechen allerdings kein Englisch, die Khao
San Rd. ist ihnen nicht bekannt, also Chahrapong Rd. oder
das Viertel Banglampoo oder den Tempel Wat Chanasongkram als Ziel angeben.
Eine interessante Sightseeingtour kann mit dem Skytrain
unternommen werden, für 100 B erhält man eine Tageskarte. Am Ende der Linie
Sukhumvit
befindet sich ein großer Supermarkt, in dem man sich ggf. vor dem Abflug
nochmals eindecken kann. Kurz vor der Endstation On Nut gibt es sogar einen
Carrefour, der Supermarkt einer französischen Kette! An der Endstation Mo Chit
befindet sich ein riesiger Wochenendmarkt, der auch während der Woche geöffnet
und dann nicht ganz so überlaufen ist. Vor Taschendieben muss dringend gewarnt
werden. Zu einem Spaziergang entlang der Sukhumvit Road möchte ich eher abraten.
Von einigen Nobelwarenhäusern abgesehen fehlt hier das südostasiatische Flair,
anders sieht es da schon in einigen Seitenstraßen aus, in denen sich auch
etliche deutschsprachige Kneipen etabliert haben.
Ein Wechsel bei der Siamstation zu der Silomlinie führt u.a. zur Einkaufsmeile
Silomroad. An deren nördlicher Anfang liegt der Lumpini Park, in dem
gelegentlich Livekonzerte von Rockgruppen stattfinden. Auf die Abwasserrohre des
umlaufenden Kanals achten! Hier verstecken sich gerne kleine Verwandten des
riesigen Komodo-Warans auf der Jagd
nach Schlangen, Fischen, Aalen und Ratten.
Die Khaosan Road ist nun endgültig abgestürzt: Mc Donald hat Einzug
gehalten. Buddy Shopping Plazza, 265 Khaosan und einige Meter weiter am Ende der
Straße Burger King.
Es dauert nicht mehr lange und das alte Flair wird ein für alle mal dahin
sein. Anfang des Jahres 2004 wurde die Straße komplett aufgerissen, saniert und
in ein fußgängerzonenähnliches Gebiet umgewandelt. Die ersten Backpacker
wenden sich bereits ab und suchen sich ein neues Zentrum; vielleicht auf der anderen,
nordwestlichen Flussseite?
Das Terrain übernehmen die Althippies, die inzwischen ihre Pension in
der Tasche haben, sich die neu entstehenden und teureren Unterkünfte locker
leisten können und genau wieder da sind, wo sie vor 30 Jahren begonnen haben.
Auch zeichnet sich schon der Trend ab der Kirmesmeile Khaosan den Rücken zu kehren,
durch die benachbarten Straßen des Viertels zu flanieren und nach originären
inländischen Restaurants und gemütlichen westlichen Kneipen Ausschau zu
halten. Besonders herausgeputzt hat sich da die schön begrünte und noch
relativ ruhige Rambuttri Road, die nun ihrerseits aufgerissen und saniert wird (10/2004).
Ihr wird wohl bald das gleiche Schicksal winken, aber noch blinken keine aufwändigen
Leuchtreklamen, man kann sich in normaler Lautstärke unterhalten und die
Musikuntermalung reizt den Klirrfaktor nicht aus.
Aber die Regierung will es ja auch so. Auf die "... Bums- und Sauftouristen ..." könne man leicht verzichten, so hieß es in einer offiziellen Verlautbarung. Da bin ich mal gespannt. Immerhin gilt seit dem 1. März 2004 für alle Vergnügungslokale eine Sperrstunde um 24 Uhr - und die Geschäftsleute laufen Sturm. Einer der führenden Nachtclubbesitzer meldete sich denn gleich: "Die gleichen Polizisten und Politiker, die ich früher schmieren musste, vernichten nun mein Geschäft, da kann ich ja gleich selbst in die Politik einsteigen." Und das wird er vermutlich auch. Die Sperrstunde hat allerdings die Khaosan Road noch nicht erreicht schrieb ich 3/2004, nun wird hier auch ab 1 Uhr dicht gemacht (10/2004), von einigen wenigen Nachtlizenzen mal abgesehen. Hier und da wird dies im Hinterhof umgangen, kurzfristige und vorübergehende Polizeischließungen bleiben da nicht aus. Das Bier will auch nicht mehr so recht schmecken, nachdem Glasflaschen verboten sind und vor meinen verblüfften Augen die große Flasche in 2 Plastikbecher umgefüllt wird (was sich 2008 geändert hat). Erst nach meinem Protest erklärt man sich immerhin bereit den überzähligen Becher zumindest im Kühlschrank zu verwahren. Zur gleichen Zeit wird allerdings in der Nachbarbar noch ungeniert aus dem Flaschen getrunken. Wer soll das verstehen?
Neben den mafiösen Strukturen, die Kinder armer Thais und auch aus Kambodscha aufkaufen oder leihen und
die Nacht über für sich arbeiten lassen, indem an Touristen Blumen und
Süßigkeiten zu verkaufen sind, scheint das Gleiche für die Thaifrauen aus dem
Norden zu gelten. Z.T. stammen sie gar nicht einmal von dort. Dies sind
jedenfalls die Beobachtungen eines langjährigen Expats. Sicher ist in jedem Fall,
dass die angebotenen "traditionellen" Handarbeiten zu 99% maschinell
erstellt und billigstes Material verwendet wird. Selbst der
ausgefuchsteste Handelnde zahlt letztendlich drauf. Die Handvoll der
"Echten" und Nichtorganisierten können da nur untergehen bzw. auf sachkundige Thais hoffen.
Deswegen wird man sie künftig auch nicht mehr in der Khaosan Road antreffen.
Gleiches gilt für die vielen Bettler. Offensichtlich hat sämtliche Siechen des
Landes eingesammelt. Der einzige, der davon profitiert ist ein Patron, der in
einer Seitenstraße mit seinem Mercedes steht. Was vor allem auch die Thais auf
die Palme bringen kann - ja, das gibt es tatsächlich - sind die verkleideten
Mönche, die nichts ahnende Touristen mit ihrer Bettelschale angehen. Mönche
können zwar in dem Skyway ähnlich wie die Schwangeren, Alten und
Körperbehinderten eigene Sitzplätze in Anspruch nehmen (wieso ist mir nicht
klar), aber um Geld betteln ist ihnen strikt untersagt!
(Siehe parallel Erfahrungsbericht Reisen
bildet - sollte man meinen [Manila] und in Timmerbergs
Reise ABC.)
Wilfried und Ingeborg aus Aachen treffe ich
2004 in einer Bar auf der Meile
der Rucksacktouristen. Wahlweise wird sie auch Khao San, Khao Sarn oder Khaosarn betitelt, man
nimmt es nicht so genau. Hier findet die Eingangsszene zu Garlands Roman "Der Strand" statt,
allerdings sucht man die Unterkunft vergebens, denn gedreht wurde in einem Hotel
in Phuket Stadt und es ist noch keiner auf die Idee gekommen, den Namen werbewirksam
für sein Guesthouse auszunutzen. Draußen auf der Straße laufen etliche Richard-Kopien herum, einen
geheimen Inselplan können sie hier zwar nicht kaufen - obwohl das noch eine neue
Verkaufsidee wäre -, dafür aber prima
Kopien von Diplomatenpässen, Internationalen Studentenkarten und
Führerscheinen. Die
erhält man in 10 min und je nach Verhandlungsgeschick für 150 - 250 B,
mitgebrachtes Passbild vorausgesetzt. Die
garantiert echten Rolex und Breitlings sind da schon etwas teurer.
Wilfried und Ingeborg sind absolut entzückt. Hier diese Hippieatmosphäre, die
Erinnerungen an vergangene bessere Zeiten hervorruft, dort Königspalast, der
Goldene Berg, Pagoden,
direkt daneben futuristische Einkaufszentren, eine Straße weiter bedauernswerte
Armut und die Möglichkeit ein paar Münzen zu verteilen. Bangkok ist fantastisch und erst der tolle Ausblick von ihrem Balkon des Shangri
La Hotels über den mächtigen Menam Chao Praya, der Bangkok von der Schwesterstadt
Thonburi trennt, und die Skyline mit ihren, teilweise aus Legoland stammenden
Wolkenkratzern, dazwischen immer wieder historische Bauten, und natürlich die
süßen kleinen Elefanten auf der Straße - einmalig schwärmen
die beiden. Dafür zahlen sie
289 $ die Nacht,
zuzüglich Steuer. Ich nippe an meinem Bier und denke über meine Aussicht vom Riverview
Guesthouse nach. Die von meinem Balkon im 7. Stock ist genau so
toll und ich residiere auch direkt am Fluss, sogar nur wenige Minuten vom
Zentrum Chinatowns entfernt. Naja, einen Wermutstropfen gibt es,
ich habe keine Aircondition. Allerdings zahle ich nur 690 Bhat (~ 18 $),
ohne Steuer. Wir reden besser nicht davon, zumal sie morgen früh abfliegen
müssen, denn das Shangri La ist ja nicht gerade preiswert, meint Ingeborg, da
könne man nicht so lange bleiben, das geht schwer an die Portokasse. Ich bleibe noch
ein paar Tage, aber das erzähle ich ihnen auch nicht.
Meine Unterkunft dürfte so ziemlich die einzige sein, an deren Adresse auch der
gewitzteste Taxifahrer Bangkoks - trotz exakter Visitenkarte - scheitert. Zu verzwickt
sind die Gassen und Gässchen, sowie Einbahnstraßenregelungen. Am besten lässt
man sich zu der Bootsanlegestelle "Marine Department" (Pier / Station N
4, auch Harbour Department genannt) des Menam Chao Praya fahren, von
dort sind es nur noch knapp 8 min nordwärts parallel zum Fluss zu laufen. Wenn man die meterhohen Stapel von
Getrieben und Kupplungen erreicht hat, ist man richtig. Ein Guesthouse eben, wo
man im Laden nebenan als Mitbringsel für die Lieben daheim auch noch eine
gebrauchte echt thailändische Lkw-Achse erstehen kann.
Wegen der undurchsichtigen Einbahnstraßen kann es alternativ gut sein, sich
Gateway Chinatown aus zu orientieren. Von hier sind es noch knapp 15 min zu laufen.
Besser ist es wohl, man druckt sich die oben gezeigten Skizzen
aus.
Ich komme in der Zukunft an: Nach dem thailändischen Kalender
schreiben wir das Jahr 2547 und die Chinesen haben gerade ihr großes Neujahrfest.
Chinatown sieht aus wie Pützchens Markt (Großkirmes bei Bonn), alles drängt, schiebt, von links und
rechts werden vollkommen übersteuerte Lautsprecher losgelassen, nur noch
übertönt von einigen freelanced Karaokesängern. Extra dafür wurde die
Hauptverkehrsstraße gesperrt, alle Tuk Tuks und Taxis sind ratlos, nur einige
Mopedtaxis können sich noch einen Weg bahnen. Oben
drauf hat die chinesische Gemeinde der Königin zum 72. Geburtstag am östlichen
Ende der Straße ein riesiges Eingangstor zu Chinatown spendiert, das nun
Zentrum der Festlichkeiten ist.
Vom 22.1. bis 25.1. geht dieses Jahr (2004) die Feier, danach ist der Spuk vorbei.
Und die Königin lässt sich nicht lumpen, zu ihrem Geburtstag wird eine Royal Sky Celebration
über Bangkok, das größte Massenspringen und die größte Freifallformation der
Welt organisiert. 22.1.2004: ab 10.25 Uhr wummert eine Maschine der Royal Airforce
nach der anderen über das Stadtzentrum und entlädt in fast einer halben
Stunden 672 (eine Zahl mit gleich mehreren Symbolcharakteren für Thailänder) Fallschirmspringer. Sie werden alle versuchen vor dem
Königspalast, im riesigen Sanamlung Grand Park zu landen. Der Himmel ist
übersäht mit Farbtupfern, immer wieder blüht ein neuer auf, die
thailändischen Farben dominieren, es sind viele Soldaten dabei. 6 von ihnen
werden sich heute das Bein brechen, einer auf dem Dach einer Pagode landen. Und
das alles kommt wohl auch in das neue Guinness Buch der Rekorde.
Wer an normalen Sonntagen in dem chinesischen Viertel unterwegs
ist muss sich darauf einstellen, dass der überwiegende Teil der Geschäfte
geschlossen hat. Chinesen, so geschäftstüchtig sie seien mögen, lieben das
Familien- und Freizeitleben - und können es sich offensichtlich leisten.
1999 wurde ein großer Stuck-Buddha im Wat Thraimit "umgebettet" und -
was natürlich immer in so einem Falle einen Horror darstellt - er fiel zu
Boden. Zum Vorschein kam dafür ein 6 t schwerer, massiver Goldbuddha aus
dem 14. Jh., der nun für 20 B (die Kasse ist nicht immer geöffnet) und bei
züchtiger Kleidung (lange Hose, lange Ärmel) besichtigt werden kann. Allein
der reine Goldwert soll sich auf etwa 13 Millionen € belaufen!
Auch ansonsten wird nicht mit prunkvollen Ausschmücken allenthalben
gegeizt. Tempel, Schreine und Pagoden zeigen Devotionalien, die Kilogrammweise
mit Gold überzogen wurden. Nicht genug damit. Viele Halb- und Edelsteine bis
hin zu Hunderten von Diamanten zieren die Gottheiten und Dächer. Es ist schon
fast verwunderlich, dass für die Schätze relativ wenig Wachpersonal
aufgewendet werden muss - vielleicht sind sie einfach zu schwer.
Laut Handbuch ist die geplante Unterkunft in Nai Yang vom Flughafen zu Fuß zu erreichen, warum also ein Taxi für 100 Bhat (1 € ~ 50 B - nur vor dem Flughafen zu erzielender Preis, direkt im Flughafen erheblich teurer) nehmen. Nicht im Buch erwähnt ist aber, dass die Straße keinen Schatten bietet und die 1½ km erweisen sich als Meilen.
Das Garden Cottage (1000 B, Fan, Bad. Veranda), geleitet von Chris, einem ehemaligen
Architekt aus der Schweiz,
zeigt schon, dass die Wahl des Reisehandbuches richtig war. Alles ist perfekt
beschrieben, nur die Wegeskizze zu Nai Yang muss wohl unter erheblichem
ethanolischem Einfluss erstellt worden sein. Ferner müssen für den -
schattenlosen - Weg zum Strand gute 25 Minuten einkalkuliert werden. Auch die
Feststellung, dass vom nahen Flughafen kaum etwas zu bemerken sei, sollte um die
Erfahrungen bereichert werden, dass die Windrichtung ausschlaggebend ist. Und
stimmt diese mal nicht, dann bemerkt man besonders bei startenden Flugzeugen einen
doch erheblichen Schalldruck. Dies gilt besonders für diejenigen, die als
Unterkunft die Bungalows am Strand des Nationalparks wählen. Wer im Garden
Cottage die
Wahl hat, und dies ist bereits Ende November
ein kleines Problem, sollte nicht die Unterkünfte in Straßennähe favorisieren. Ansonsten ist man hier rundum gut versorgt und das im wahrsten
Sinne des Wortes, denn das angeschlossene Restaurant bietet lukullische
Genüsse! Leider sind auch die Preise - der nicht selbst zubereiteten -
Getränke dem
Niveau angepasst.
53/1 Moo 1, Sakhu, 4031
Der Strand bietet allen Erholungssuchenden das Optimum: gähnende
Langeweile. Hier lassen sich in kürzester Zeit sämtliche Bücher und
Zeitschriften durchlesen. Außer Baden und ein paar Stunden Ausflug mit dem Boot
zum Schnorcheln und Tauchen (beides ist für Anfänger sicherlich sehr
interessant) kann man sich auch noch von einigen Thai-Damen durchwalken lassen.
Die Restaurants sind überwiegend preiswert und gut, allerdings spürt man doch
schon das überhöhte Preisniveau der benachbarten Touristenindustriezentren.
Während noch das Reisehandbuch von abgerissenen Restaurants im Strandbereich
sprach, sind diese offensichtlich wie Phönix aus der Asche wiedererstanden,
diesmal allerdings überwiegend in einer zusammenfaltbaren Form, die jedem
weiteren Abrissversuch rasch zuvorkommen kann.
Das erwähnte lange Riff vor dem Strand scheint keine Attraktion darzustellen. Während meines mehrtägigen Aufenthaltes hat sich nicht ein einziges Longtailboot mit Schnorchlern dort aufgehalten.
Einen langsamen Internetanschluss gibt es im Nai Yang Guesthouse, einen schnelleren am Strand (10 - 22 Uhr).
An einem einsamen Strandabschnitt entdecke ich unter hohen Kasuarien fast 20 Wohnmobile mit deutschem Kennzeichen. Das hört sich nach einer interessanten Geschichte an und ist es auch. Mit Eva und Theo aus Würselen bei Aachen komme ich ins Gespräch. Vor einigen Monaten ist die Karawane gestartet, hat u.a. die Sowjetunion, Mongolei, China, Vietnam und Kambodscha durchquert und trennt sich nun hier. Während die einen ihre Transporter demnächst in Singapur einschiffen werden, setzt der andere Teil die Reise über Myanmar (erste Genehmigung für eine derartige Tour) nach Indien fort, um von dort aus den Schiffsweg anzutreten. Das Ganze wurde von einem spezialisierten Reiseunternehmen organisiert - u.a. Visa, Hotelbuchungen, Stellplätze, landeskundige Führer usw.. Wer sich für ein derartiges, nicht gerade preiswertes Abenteuer interessiert, kann ja mal Kontakt mit den beiden aufnehmen: ananevo@t-online.de und schöne Grüße von mir bestellen.
Hahnenkampf
In unmittelbarer Nähe meines Bungalows gibt es einen Hahn. Und der hat
nichts Besseres zu tun, als mitten in stockdunkler Nacht zu krähen, bis er - wohl
an Erschöpfung - wieder einschläft, um pünktlich zum Morgengrauen
wieder aktiv zu werden. Sowieso schon mit der Zeitverschiebung kämpfend, habe
ich am zweiten Morgen die Nase gestrichen voll. Hier ist nur Platz für einen
von uns beiden, denke ich und fasse einen Entschluss. Statt zu packen bediene
ich mich einer List. Gut, OK, es war vollkommen überteuert, dafür knusprig und
lecker und am dritten Morgen habe ich ausgeschlafen. Aber diese
Thais haben wohl ein Geschäft gewittert. Am vierten Morgen kapituliere ich und
ziehe um.
Von Phuket Stadt nach Nai Harn (Han) kostet es mit dem lokalen Bus 25, einem gecharterten 300 B. Dafür ist letzterer aber auch doppelt so schnell, d.h. in einer halben Stunden an einem der südlichsten Strände der Insel.
Dieses kleine touristische Zentrum im
Süden Phukets wird dominiert vom mondänen Le Meridian Yacht Club, in
dem sich eine andere Welt von einem anderen Stern zu befinden scheint.
Sonst gibt es noch abgeschiedene Unterkünfte
an der Ao Sane Beach. Dazu muss man durch die Garage ()
des Yacht Clubs, wobei freundliche Angestellte in einer Art kolonialen Uniform
Tag und Nacht die Durchfahrt frei winken oder ein Stoppzeichen geben.
Ansonsten kann man ob der Entwicklung relativ optimistisch sein, es gibt einfach nicht mehr genügend Bauland, der Rest steht mehr oder weniger unter Naturschutz. Die Einkommen werden somit zu einem guten Teil mit Tagesgästen aus Kata oder Patong verdient, die auch mal etwa Natur und ruhiges Strandleben suchen ... die Armen.
Gut und preiswert essen kann man bei dem jungen Italiener Lorenzo (insbesondere ist eine selbst zusammengestellte Pizza ausgezeichnet) im gleichnamigen Restaurant - ehemals Pizza Café , im Coconut Restaurant , sowie in den kleinen Restaurants im Kasuarienwäldchen hinter dem großen Strand (insbesondere das zweite ). Die anderen sind leicht überteuert. Vermutlich wollen sie ein wenig von der Laufkundschaft aus dem Yacht Club profitieren und meinen vielleicht je teurer, desto eher lassen sich Rothschild & Co. bei ihnen nieder. Dort und im Restaurant des Nai Harn Resort fällt alles unter den Begriff unverschämt, sie selbst würden sich als angemessen darstellen (frischer Roquefort muss nun mal mit dem Flieger frisch geordert werden). Zur Krönung gibt es dann noch auf die Rechnung 10% Service- und 7% Steueraufschlag!
Es gibt weder ATM noch Internetanschluss!
Geologisch entspricht die Bucht von Krabi der Halong Bay bei Hanoi / Vietnam und findet im Hinterland ihr Pendant in der "trockenen Halong Bay bei Ninh Binh / Vietnam. Die einzeln stehenden, dicht bewachsenen Kalksteinhöhenzüge und Felsen mit ihren kahlen Steilwänden sind ehemaliger, punktuell gehobener Meeresboden und eine optische Augenweide.
Bei Ao Sane, insbesondere in der
westlichen Buchthälfte, lässt sich an vorgelagerten Unterwasserfelsen bereits
vom Strand aus verhältnismäßig
gut Schnorcheln. Die Sicht beträgt, da es sich um einen recht
grobkörnigen Sandstrand handelt, erstaunliche 8 -10 m. Einige Krallen haben
sich ihren Platz an den Felsen erobert, es liegen aber auch kleinere und größere solitäre
Stöcke vor. Trotz unübersehbarem Korallenschutt (wollen wir mal annehmen, dass
dies durch den Südwestmonsun verursacht wird) und einer deutlichen Eutrophierung herrscht ein relativ vielfältiges Fischleben.
Die übrigen Strände sind nicht zu empfehlen, da hier neben dem
Schadstoffeintrag auch feinkörniger Sand die Polypen erstickt hat. An den
begrenzenden Felsen findet der Anfänger zumindest ein paar Fischlein.
Achtung: versteckte Tafeln warnen im gesamten Gebiet vor gefährlichen
Strömungen von Mai bis November!
Eine kleine halbtägige Mopedtour
lässt sich vorbei an der alternativen Energiegewinnung (Windkraftanlage) und
dem nichtssagenden Leuchtturm, mit allerdings schönem Ausblick, zum Rawaii Strand unternehmen. Hier treffen sich
vor allem die Einheimischen, Touristen finden den Strand bei Niedrigwasser
vermutlich unattraktiv. Am Ende des Strandes, kurz vor dem Dorf der Seenomaden,
gibt einen täglichen Fischmarkt. Hier bekommt man alles, was sonst auf den
Speisekarten fehlt. Neben ausgezeichneten Juwelenbarschen, in den letzten,
krampfartigen Kiemenzügen liegend,
befinden sich auch einige tote Drachenkopffische (ich wusste gar nicht, dass man die
essen kann, dafür leuchtet mir ein, warum sie im postvitalem Zustand verkauft
werden), quälen sich
auf engsten Raum Muränen (bisher war mir nur bekannt, dass die Franzosen sie
essen) und schnappen einige Welse nach Luft, während Krebse, Lobster und
vielfältige Muscheln keine für Menschen erkennbaren Todesängste äußern
können. Aber es wäre ihnen vermutlich auch egal. Verständlich ist es allemal, da Kühlschränke fehlen, Eis schnell
schmilzt und auch Thailänder keine Lust auf eine Fisch- oder Muschelvergiftung
haben. Es gibt auch so schon genug Ungeziefer, das trickreich ferngehalten
werden muss,
so z.B. durch eine elektrisch angetriebene Fliegenverscheuchungsmaschine,
die aus einem kleinen, senkrecht montierten Rotor besteht, an dem zwei Fäden befestigt sind und
den selbst
gebastelten Fliegenwedel aus einem Holzstab und einer Plastiktüte ersetzt.
Von hier könnte man noch eine Weiterfahrt nach Phuket-Stadt erwägen,
allerdings wüsste ich nicht so recht aus welchem Grund. Unterwegs gibt es
eigentlich nicht viel zu sehen, sieht man einmal von dem prunkvollen Wat kurz
vor der Stadt und der Möglichkeit einen Zoo zu besuchen ab. Vielleicht sollte auf der Rückfahrt eine Fahrt über die
Felder ins Blaue gewählt werden, besonders in Küstennähe sieht man so einmal
die Häuser und Häuschen der Expats und Langzeittouristen. Vielleicht gelingt
es dem einen oder anderen auch mal thailändisches Leben zu entdecken.
Eine zweite Tour könnte - z.B. zur Abschreckung - nach Kata oder Patong gehen.
Unbedingt sollte man dabei zum Helmträger werden, denn es wird heftigst
kontrolliert. Wissen sollte man auch, dass z.Z. nur der Lenker Helmpflicht
hat, der Beifahrer wird vermutlich erst ab 2005 zur Kasse gebeten.
Ritter, die ihrer Liebsten den Helm überlassen, werden also ebenfalls
angehalten. Apropos: 300 B sind fällig, sichtbar reumütige Sünder können auf der
Polizeistation (beim strafzettelausstellenden Polizisten kann man leider nicht
zahlen) mit einem "Rabatt" von 100 B rechnen. Außer ATMs und einigen
Geschäften gibt es in dem größten Open-Air-Puff Phukets sonst nix zu sehen,
allein der Strand ist ein Graus.
90 B pro Person und man ist mit dem AC-Bus von Phuket in 3½ Stunden in Krabi. Von hier sollte man für 10 B in die Stadt fahren, statt auf die 300 B - Schlepper mit einem Direktbus nach Ao Nang hereinzufallen. Minibusse fahren von der dortigen Bushaltestelle auch noch nach Sonnenuntergang, sowie entgegen allen Beteuerungen auch an Sonn- und Feiertagen für 50 B nach Ao Nang.
Es bleibt kaum Platz, weitere Unterkünfte hinzuzufügen, da der Badeort gleich von mehreren Seiten durch steile Felswände begrenzt wird. Und so knubbelt sich das gesamte touristische Geschehen auf der Strandpromenade und den beiden ein- und ausführenden Straßen. Gemessen an Kata und Patong hält sich der Trubel aber noch in erträglichen Grenzen.
Um es kurz zu machen: weder am Strand von Ao Nang noch an anderen Stränden auf dem Festland gibt es Schnorchelmöglichkeiten. Dazu muss man schon zu vorgelagerten Inseln fahren. Auch der kleine Strand Ao Phai Plong südöstlich von Ao Nang, der schwimmend erreicht werden kann, hat nicht allzu viel zu bieten, zumal hier gerade eine gewaltige Bautätigkeit herrscht.
Vom Hauptstrand aus tuckern permanent
Longtails für 50 B in 15 min zu den Nachbarstränden Ao Ton Sai, Ao Railey West
und Ao Pranang.
Es tut mir leid, aber mir ist der Glaube der Thailänder egal, ob sie mit
besonders lauten Motoren die Meeresgeister vertreiben können oder nicht. Sicher
ist in jedem Fall, dass sie mich und vielleicht noch so manch anderen Tourist
vertreiben werden, denn von früh morgens bis spät abends herrscht eine
Lautstärke, die einer gut befahrenen Bundesstraße in Deutschland ebenwürdig
ist - es gibt keine Sekunde Pause, permanent
befindet sich eines dieser Krachmacher im akustischen Sichtfeld.
Vor allem Ton Sai ist von Sportkletterern okkupiert. Die teils
bizarren Stalaktiten an der senkrechten Kalksteinkarstwänden mit ihren Grotten,
Überhängen und Dächern lassen Infizierten die Finger zucken und automatisch
nach dem Magnesiabeutel greifen.
Es gibt aber auch einige halsbrecherische Elemente, die sich nicht damit
begnügen mit relativer Sicherheit von einem nicht reißenden Seil bei
einem Sturz aufgefangen zu werden. Diese Basejumper begeben sich gegen Sonnenuntergang, wenn
der Wind nachlässt, auf den höchsten Felsen und stürzen sich zu ihrem und dem
Gaudi des halben Strandes hinunter, bis sie kurz vor dem Aufklatschpunkt ihren
Gleitschirm auslösen. Die armen Kletterer, da mühen sie sich den ganzen Tag und
dann versauen die Heinis ihnen die Show.
Vom Ton Sai kann man über einen schmalen Weg mit kleinen Kletterpassagen immer
entlang der Felswand in knapp 15 min zum Raleigh West - Strand laufen oder sich
für 20 B in 5 min mit einem Longtail hinüberfahren lassen. Uns hat dieser
Strand gar nicht gefallen, für unseren Geschmack herrscht bereits zu viel Tourismus. Raleigh Ost ist teilweise noch in der typischen
Backpacker-Aera,
von einigen Luxusunterkünften im nördlichen Bereich mal abgesehen,
bietet aber mit dem Mangrovengürtel nur sehr begrenzte Badefreuden.
Ein ausgewiesener Weg führt zu der sehr schönen, beleuchteten Grotte
Pranangnai (Erwachsene 20, Kinder 10 B) mit Kalksinterterrassen, Stalaktitenvorhängen,
-orgeln und -fällen und bis zu 25 m langen, schlanken Einzelstalaktiten. Das
kleine Besucherzentrum erklärt mit mageren, überwiegend thailändischen
Texten, die geologische Entstehungsgeschichte
Ein schlecht ausgeschilderter Weg führt von hier nördlich vorbei ein einigen
Kletterstellen, die am Nachmittag im kühlen Schatten mit einer frischen
Brise liegen. Vorbei an den letzten Bungalowanlagen (am Hang rechts liegen
lassen) geht ein schlecht ausgeschilderter Weg über einen später steilen Pfad durch den Wald nach Ton Sai. Mit Gepäck sollte man den Weg
nicht unternehmen, es sei denn, man ist überdurchschnittlich gut
durchtrainiert. Bei Regen kommt noch eine kostenlose Rutschpartie hinzu.
450 B kostet eine 5-Insel-Tour incl.
Verpflegung, Schnorchelausrüstung etc.. Für 1500 B pro Tag kann man auch ein
Longtailboot - und um das handelt es sich auch bei den anderen Anbietern - für
sich alleine chartern und Aufenthaltsdauer und Ziel selbst wählen. Wenn irgend
möglich sollte man darauf achten, dass einen Außenbordeinstiegsleiter
vorhanden ist.
Nur noch die
alten Fischer kennen die ursprünglichen Inselnamen, daher werden im folgenden
beide genannt.
Offiziell
ist zwar eine Gebühr von 200 B für den ausgewiesenen Nationalpark zu
entrichten, aber man tut sich schwer, ein Inkassobüro einzurichten.
Für Schnorchler lohnt eine Tour zu der Nordwestseite der kleinen Doppelinsel
Ya Wa Sam, weiter zu Ko Si (# 4) und Ko Ha (#5), da
bei allen dreien keine Sandstrände vorliegen und allenfalls Plankton oder verdrifteter Sand die
Sicht stört. Periodisch durchziehende Fischerboote mit ihren Schleppnetzen
sorgen leider immer wieder für einen Schwall an Sedimenten, wobei die Sicht
erheblich gemindert wird. In den
strömungsgeschützten Bereichen beträgt sie bei Ya Wa Sam bis knapp 9 m. Erheblich klarer ist es vor der
Insel Nr. 4, in der westlich ausgerichteten Grotte hatten wir fast klare Sicht
bis auf der Grund, der bei etwa 8-9 m lag. Hier lohnt es sich vor allem am
Nachmittag zu Schnorcheln, wenn seitlich einfallende Lichtstrahlen durch eine
weitere Höhlenöffnung das Gefühl einer Unterwasserkathedrale hervorrufen.
Etliche Fischschulen suchen hier Schutz, ansonsten ist die Höhle unbewohnt,
könnte aber ein ideales Ruhegebiet für Leopardenhaie sein. Vor Steinblöcken
von Nr. 4 und im Flachwasser bei der Nr. 5 sollen
kleine Riffhaie patrouillieren, wir haben leider keine entdeckt.
Es finden sich vor allem Geweih- (Acropora echinata), Tisch-
(Acropora clathrata - Solid table coral), blumenkohlartige Typen (Seriatopora
histix) und
einige Trichter- und Hirnkorallen (Diploria sp.), gelegentlich sieht man die massiven,
wulstigen, rotbraunen bis orangen Korallenstöcke der Siderastrea
siderea. Die Fischwelt ist für den Schnorchler etwas enttäuschend, da
geringe Biodiversität zumindest in den oberen Schichten vorgefunden wird.
Im Anschluss könnte man sich noch an den Sandstränden bei Ko Poda
(Ko Dam Hok),
Ko Tup oder stilecht auf Chicken Island (Ko Kai auch
Ko Dam Kwan) auf den
Grill legen lassen. Auch Puda hat zwei Strände zu bieten, die vor
Longtailbooten und Tagestouristen aus der Nähten zu platzen droht. Die Insel
ist in Privatbesitz und droht dem mit Strafen, der Getränke oder Nahrungsmittel
auf der Insel den Touristen anbietet. Aber man wird nicht verhungern, die
privaten Eigner führen ein kleines Restaurant.
Seit 1997 ist die erste
deutschsprachige Tauchschule Poseidon unter der Leitung von Harry in Ao Nang
tätig (poseidon@arcormail.de). Die durchschnittlichen
Tiefen der knapp 10 hauseignen Tauchstellen liegen bei 15 - 18 m.
Taucher finden bei der Insel einen 60 m langen, im Querschnitt etwa 5 m
breiten Tunnel, der durch die gesamte Insel führt und zwischendurch einen Dom
passiert, in dem man auftauchen kann. Im Tunnel halten sich etliche, zum Teil
kapitale
Schmuck-Langusten
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und manchmal Schlangen auf. Der Taucher findet einen guten
Querschnitt durch die Fischwelt, Großfische verirren sich hierher selten, Leopardenhaie
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gehören allerdings zur Standardausrüstung.
Über die 4203 und anschließend 4204
ist nach knapp einer halben Stunde eine Fundstätte fossiler, 75
Millionen Jahre alter Gastropoden erreicht. Nur an zwei weiteren Stellen
in den USA und Japan gibt einen derartigen Aufschluss. Ein angeschlossenes
Besucherzentrum informiert hauptsächlich in Thai, einige Tafeln sind aber auch
in Englisch. Die fossilientragenden Platten am Strand sollen hinter der Absperrung
höchstens noch in barfuß begangen werden, worum sich aber zumindest der
Großteil der Einheimischen nicht schert.
Im kleinen Park findet sich ausnahmsweise einmal eine größere Anzahl von
Bäumen, die mit dem thailändischen und englischen Namen (dieser oft nur die
Gattung bezeichnend) sowie der lateinischen Systematik beschriftet sind.
Die Sackgasse der 4204 zurück nach Norden folgend und man erreicht T-förmig
die 4034. Nach rechts ist ein Abstecher nach Krabi möglich. Links führt die
Straße Richtung Norden nach Phang Nga. Wenige km hinter Ban Non Thale ist
etwas schlecht ausgeschildert rechts ein 300 m langer Weg, der zu einer Anlage
führt, die aus Ananasblättern die Fasern für ein ausgefallenes Papier
schöpft. Englische Führungen gibt es seitens des Personals nicht, aber man
kann alles besichtigen und als Souvenirs nette Ananaspapierprodukte kaufen.
Die 4034 zurück und bei Ban Nong Thale zweigt nach rechts ausgeschildert die
4202 ab. Sie führt nach wenigen km vorbei an einem Elefantenzentrum und dem Wat
Klong Son. Hier gabelt sich die Straße nach links Richtung Ao Nang, nach rechts
geradeaus Richtung noblem Sheraton. Vielleicht wollten die Eigner eine besonders
gediegene Atmosphäre schaffen, denn ganz in der Nachbarschaft hat die
königliche Familie eine mit Militär bewachte Residenz direkt am Meer.
Anfahrend Touristen werden an Sperren freundlich aber bestimmt zur Umkehr
gebeten, einen Familienfoto ist offensichtlich nicht erwünscht. Wendet man sich
der gabelnden Straße entlang der Küste Richtung Norden, so passiert man
zunächst riesige Halden von Zement, der über lange Piers und Förderbänder in
Containerschiffe verladen wird. Diese trostlose Landschaft lässt kaum erwarten,
dass am Ende der Sackgasse bei Laem Pong noch ein 3.7 km langer Treck durch den
Nationalpark wartet. Außerdem warten noch einige noble Unterkünfte auf Gäste,
die sicherlich in den nächsten Jahren vermehrt auftauchen werden, denn die
Kulisse ist erheblich besser als sonst wo in diesen Küstenabschnitten. Etliche
kleinen Inseln und Felsen, so wie die Prospekte es von Ao Nang eigentlich
erwarten lassen. Zudem ist man an dem kilometerlangen Strand meist vollkommen
alleine, höchstens einige motorisierte Ausflügler und einige wenige
einheimische Touristen (und das in der Hochsaison) lassen sich hier und da
blicken. Eine Besonderheit ist das Tupkaek
Sunset Beach Resort mit seinem "Sunset
Restaurant", vielleicht einem der besten für Meeresfrüchte in
weitem Umkreis bei moderaten Preisen. 30 kleine Bungalows mit TV, AC, und
Heißwasser stehen allerdings erst zwischen 3500 - 4000 B (Hochsaison 15.12. -
15.1.) zur Verfügung. 75628600, Fax 8666, info@tupkaek.com
Die Stichstraße verläuft parallel zum Strand. An ihr gibt es noch ein paar
mondäne Unterkünfte, dann endet die Straße am Nationalpark. Von hier kann man
einen 2.7 km langen Trail ablaufen.
Zurück Richtung Ao Nang lohnt noch ein kurzer Abstecher die 4202 und entlang
einer kurzen Stichstraße parallel zur Küste. In diesem parkähnlichen
Kasuarienwäldchen mit vorgelagertem Strand lässt sich erfrischend
entspannen. Vorgelagert sind in unmittelbarer Nähe einige kleinen Inseln, an
denen sich aber genauso wenig Schnorcheln lässt wie im gesamten
Küstenbereich.
Zurück nach Ao Nang passiert man noch die Nopparat Thara Beach, die
überwiegend von thailändischen Touristen bevölkert wird.
Der vorgeschlagene Ausflug ist mir mindestens einem halben Tag zu veranschlagen.
Nach Khao Lak (2½ h) / Khao Sok (3 h) bieten einige Reiseveranstalter klimatisierte Vans für 250 B an. Die Fahrt geht teilweise über die Nr. 40 - streckenweise stark erneuerungsbedürftig - durch das zentrale Bergland, das teilweise reizvolle Ausblicke bietet.
Um nach Khao Lak zu gelangen, kann man sich auch entweder der Busse vom Flughafen Richtung Phuket (dann an der ff. beschriebenen Stelle aussteigen, d.h. den Busfahrer bitten) oder lässt sich zur 402 fahren. Hier müssen an einer allen bekannten Stelle die Überlandbusse Richtung Norden halten, um sich an einer Polizeistation zu melden, so dass man einfach zusteigen kann. Die Fahrt mit dem normalen Bus kostet 80 B und dauert etwas mehr als eine Stunde. Hat man in einem Hotel vorgebucht, wird man für 800 B auch mit einem Taxi vom Flughafen abgeholt, Taxis vor dem Flughafen verlangen 1300 B, vor dem Flughafentor wird es schon erheblich günstiger. Handeln! Für die 2 h Busfahrt von Phuket Stadt zahlt man im einfachen AC-Bus 90 B.
In nur 5 Jahren wurde die Bettenkapazität im weiteren Umkreis von praktisch Null auf
8000
hochgefahren und man fährt mit Volldampf weiter. Ungebuchte Rucksacktouristen
können ab Ende November trotz dieses Angebots da schon einmal in Probleme
geraten, insbesondere wenn sie am Strand in der ersten Reihe logieren wollen. Im
Hinterland und weiter außerhalb finden sich aber immer einige einfache und
preiswerte Ausweichmöglichkeiten.
Die meisten Urlauber scheinen Rentner, Familien mit kleinen Kindern und
Taucher, insbesondere deutschsprachiger Zunge zu sein. Und entsprechend ist die
Infrastruktur zugeschnitten. Von Beachparty und Disco ist - noch - keine Rede,
und es sieht auch nicht so aus, als ob sich das bald ändern würde.
Nang Thong, "Goldene Frau", so heißt eine namensgebende Felsformation an einem Strandabschnitt von Khao Lak.
Erstaunlicherweise differiert das Preis- / Leistungsverhältnis bei den Unterkünften ungewöhnlich stark.
Das "Nachtleben" in den meisten gastronomischen Einrichtungen am Strand endet gegen 22 / 23 Uhr, an der Durchgangsstraße (main road) kann es auch schon einmal später werden. Neben den schon empfohlenen Restaurants im Reisehandbuch
Wie sich die gesamte Hauptstraßenszene allerdings demnächst entwickeln wird, ist mit einem großen ? zu versehen. Im nächsten Jahr soll die Durchgangsstraße großspurig vierspurig erweitert werden und so mancher Gastbetrieb wird dann hautnah den Straßenverkehr erleben. Vermutlich bekommen dann die Neuen, die sich vorsorglich schon weiter zurückgesetzt angesiedelt haben, von dem großen Kuchen mehr als nur die derzeitigen Krümel ab.
Einige km nördlich, an der Abzweigung zum Bang Niang Strand, findet ab frühen Nachmittag ein - noch authentischer - (Nacht)markt statt. Hier wird alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest ist, erster Touristennepp ist allerdings auch schon darunter. Ein Stand sei Experimentierfreudigen besonders empfohlen. Wem die großen Wasserkäfer und kleinen Skorpione zum Einstieg noch etwas zu gewöhnungsbedürftig sind, kann sich an den Madensorten versuchen. Man darf überrascht sein, wie gut einiges davon schmeckt (z.B. nussartig).
Fast 20 Tauchschulen versuchen sich inzwischen den Touristendégustif zu teilen.
Ein schöner Halbtagesausflug führt etwa 5 km nördlich von Khao Lak am KM
62.5, dann nochmals 5.5 km rechts hinein zum ausgeschilderten Ton Chong Fah -
Wasserfall. Da man hier den Nationalpark betritt, sind an der Schranke 200 B
fällig, die allerdings für drei Tage zu weiteren Eintritten berechtigen. Vom
kleinen Parkplatz aus sind es nochmals etwa 20 min, bis die erste des
fünfstufigen Wasserfalls erreicht ist. Rechts führt ein versteckter (trotz
Ausschilderung) kleiner Pfad weiter hinauf. Das Durchklettern des Wasserfalls
ist selbst bei geringem Wasserdurchfluss sehr gefährlich (ich selber bin
begeisterter Sportkletterer und hatte meine Mühe!), da die Felsen überaus
rutschig, tritt- und griffarm sind und selbst ein Sturz in den kleinen See tödlich enden kann, da er
bei geringem Wasserstand gerade mal bauchnabeltief ist. Die letzte Kaskade ist die
beeindruckenste, hier stürzt das Wasser gute 25 m hinab. Baden kann man in der
Trockenzeit und wg. der Größe nur im Becken der zweiten Stufe. Herrliche Libellen und
Schmetterlinge, darunter viele Schwalbenschwänze, sowie das kühle Wasser lohnen den Ausflug, nicht aber die 200
B, wenn man keine weiteren Ausflüge in den Nationalpark plant, ggf. noch eine
Familie zu bezahlen hat.
Weitere Wasserfälle finden sich weiter nördlich Richtung Takua Pa außerhalb
des Nationalparks.
Der Pak Veep ist nicht ausgeschildert, nicht auffindbar und war auch nicht erfragbar.
Zum Sai Rung Wasserfall fährt man die Stichstraße 1.0 km, dann
ausgeschildert 1.7 km zum "Rainbow Waterfall" nach rechts. 100 m vor
dem Wasserfall befindet sich linker Hand ein
"Elefanten-Trekking-Center", in dem für 1200 B zwei Personen 1¼
Stunde durch die Gegend geschaukelt werden. Für die gleiche Tour werden in Khao
Lak von den Reisebüro-Agenten 2000 B verlangt. Am Fuß des Wasserfalls ist
selbst in der Trockenzeit ein kleines Planschbecken.
5.7 km nördlich entlang der Hauptstraße zweigt nach rechts ein 2.0 km langer,
landschaftlich ansprechender schmale Asphaltpiste zum Bo Hin ab. Das
schmale Rinnsal wird in der Trockenzeit einem Wasser"fall" kaum
gerecht. Das ansässige kleine Restaurant hat überall reparaturbedürftige
Tische und Bänke aufgestellt und kümmert sich ansonsten nicht um den überall
herum liegenden Müll - der nächste Regen wird's schon richten.
Nördlich von Khao Lak ab der Kuhk Khak Beach wurde offensichtlich beschlossen die
Tourismusindustrie zu puschen. Viele edle Namen aus der Resort- und
Hotelbranche haben hier mit ihren Großbaustellen ganze Buchten in eine
Mondlandschaft verwandelt. Schon werden Hunderte von Palmen und blühenden
Büschen hin- und hergekarrt. In wenigen Jahren werden die Pauschaltouristen
kaum noch etwas davon bemerken, die Natur hat allerdings wieder
quadratkilometerweite Rückzugsgebiete verloren.
Davon nördlich, hinter der Landzunge Leam Pakarang an der Pak Weeb Beach gibt es zur Zeit an der Ao Thong Beach nur
das größere Similana Resort, das ich nicht besucht habe und die Ao Thong Beach Bungalows
(Oawthaong) mit
angeschlossenem, guten Restaurant. An diesem - noch - einsamen Strandabschnitt
stehen eine Handvoll saubere, nette Stelzenbungalows, die für 500 B zu haben
sind. Wer es sehr ruhig in einer entspannten freundlichen Atmosphäre wünscht,
ist hier genau richtig. 76 4204443
Von Khao Lak aus hat man den kürzesten Weg zu der wunderbaren Unterwasserwelt der Similan Islands, kann den sehenswerten Nationalpark Khao Sok in knapp 2 h erreichen und / oder sich auf den 199 km langen Weg zum Visum-run nach Ranong / Myanmar machen.
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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!