© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: August 2003 Verzeichnis aller Reiseberichte TablasOdionganMein erster Zwischenstopp auf dem Weg nach Boracay im Hafen von Ogdion Gan (sprich Odschun Gan) bleibt mir unvergesslich. |
Die Anreise erfolgt von Boracay aus mit der Virgin Mary von Caticlan. Tickets (305 P) können nicht auf Boracay, sondern nur auf Panay gekauft werden. Daher gibt es auch kein Direktboot zum Schiff. Bei der Anlandung mit dem Banka muss man entweder über den Strand ca. 1 km bis etwa zum Beginn der Landebahn laufen oder man nimmt sich für 20 P ein Tricycle. Für den Banka-Transfer werden nochmals 20 P fällig. Das Schiff fährt z.Z. So ab 12 Uhr und erreicht Tablas um 15 Uhr.
Als ich das Schiff betrete, steht schon Käpt'n Cabrera dort und begrüßt
mich wie einen alten Freund. Es gibt nichts Neues, ein internationales Angebot
hat er auch noch nicht.
Es ist strahlend blauer Himmel, gut dass ich einen Regenschirm mit habe.
Auf Panay brennt es mal wieder und auch alle anderen Inseln, die wir passieren,
weisen allerhöchsten Palmenplantagen, Buschwerk und ansonsten kahle
Hügelkämme auf. Ich fühle mich an die ägäischen Inseln erinnert. Braun
verbranntes Gras, vereinzelte Bäume, teilweise selbst kahl - kein Wunder, dass
sich hier das Klima geändert hat, und das nicht nur durch El Niño.
Auf halber Strecke begleiten uns ein paar anthrazitfarbenen Delphine, denen es
offensichtlich Spaß macht in der Bugwelle zu surfen. Es werden mehr und mehr.
Abrupte ändern sie in der Welle den Kurs, durchpflügen sie quer, lassen sich zu
Sprüngen verleiten. Bald sind es 40, 50 vielleicht sogar an die 60, die sich
schließlich zurückfallen lassen. Nur noch ihre Sprünge sieht man in der
Ferne.
Aus dem Frachtraum des Schiffes kräht ein Hahn und erinnert daran, dass wir uns
auf einem Versorgungstransporter befinden. Die Kanister und Paletten im Laderaum
bilden ein Labyrinth aus dem Musik ertönt. Ich folge den Klängen und stehe
nach einigen Sackgassen vor einem kleinen freien Raum auf dem die einheimischen
Händler und Reisenden ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Videoke,
das philippinische Wort für Karaoke. Das macht die Stimme auch nicht besser und
so hat der Vertreiber der Silberscheiben ein anderes Kriterium, um nach dem
"Gesang"
die Punkte für die Qualität zu vergeben. Highscore-Punkte erhält man in Abhängigkeit von der Lautstärke! Jeder mag sich vorstellen, wie es
hier also zugeht. Nach einigen amüsierenden Minuten bin ich in den
Maschinenraum geflüchtet, um mich zu erholen.
Der Hafen liegt knapp 5 km entfernt, ein Tricycle
verlangt 10 P für den schwergewichtigen Tourist mit großem Rucksack, von
Einheimischen die Hälfte bei doppeltem Gepäck. Das Shellborn Hotel bietet bescheidene Zimmer für 300 (Fan) bis 600 (AC).
Zamorra Street Ecke Markt.
Im Dachgeschoss befindet sich ein halboffenes
Restaurant. Die Preise für die Gerichte liegen zwischen 40 und 70 P. Hier ist es luftig und man
hat einen schönen Überblick über die Stadt. Abends verwandelt sich das Resto
in eine Karaokebar, die allerdings eine Vorstufe zum Puff ist.
Die Mädels nippen stundenlang an ihrem Softdrink herum und senden
erheischungsvolle Blicke herüber. Näher kommen wir uns, als eine der
Dorfschönheiten einen Solotanz auf dem Tisch hinlegt, der jedem erstklassigen
Stripplokal zur Ehre gereicht hätte, und ich mit meiner berühmt-berüchtigten
Bauchtanznummer kontere.
Der Karaokegesang der meisten Jungen ist a little big catastrophe, aber ich habe
ja meine Ohrenstopfen dabei und lese in Ruhe Hamilton-Pattersons Wasserspiele.
Ein Buch, das ich bei einem Philippinenaufenthalt nur empfehlen kann.
Der naheliegende Strand ist mäßig, auch der Gang durch die Stadt berauscht
mich nicht gerade. Einzig ein kleines Geschäft, einem McDo nicht unähnlich,
eine Mischung aus philippinischem Fastfood und Eisdiele bietend, kann meine Neugierde
wecken. Also bestelle ich mir den bekannten Fruchteisbecher Halo Halo.
Nun sollte man dazu aber auch wissen, dass unter Früchte eine ganze Menge
fallen kann, wie z.B. Maiskörner, Stücke von Süßkartoffeln, Fruktat ...
reine Geschmackssache.
Inzwischen gibt es auch ein Internetcafé in der Nähe des Marktes auf
der südlich gelegenen Straße, entgegen gesetzte Richtung zum Strand.
Am Abend, auf der Suche nach weiterem Amüsement, passiere ich südlich des
Marktes in Richtung Strand die Polizeistation. Ein offensichtlich angetrunkener
Polizist sitzt auf einem Stuhl vor dem Gebäude und winkt mich heran. Auf
meine Frage ob denn Ausgangssperre herrsche, werde ich von ihm als möglicher
Verbrecher eingeschätzt. Ich stutze, sehe jedoch die Pumpgun und gehe zögernd
in die Station. Hier liegen, auf Tischen verteilt, weitere drei Uniformierte und
träumen den Schlaf der Gerechten. Einer wird wach und ich nutze die Chance
meine Visitenkarte hervor zu kramen. Nicht ohne Absicht reiche ich sie ihm mit
der Seite auf dem mein "freelanced journalist" steht und bitte ihn
dann, sie umzudrehen. Als ich frage ob ihm die Personalien reichen, nickt er
kurz und ich sehe zu, dass ich so rasch wie möglich an dem verdutzten
Betrunkenen vorbei komme, der sich wohl von mir seine nächste Ration bezahlen
lassen wollte. Für mich ist nun klar: auf dem Rückweg werde ich mir eine
andere Straße suchen und morgen die Stadt verlassen.
Für 50 P kann man Ogiongan mit einem Jeepney verlassen, ich hätte auch das Doppelte gezahlt. Gestartet wird am kleinen Platz nördlich des Marktes. Ab 5.30 Uhr fahren sie etwa stündlich und benötigen bis San Agustin ca. 2½ Stunden. Die Fahrt geht überwiegend auf einer Schotterpiste voran, bei jedem Stopp muss durch ein Taschentuch geatmet werden, will man nicht beim Schwimmen von einer Steinstaublunge in die Tiefe gezogen werden. Die Fahrt ist unspektakulär und führt zunächst entlang der westlichen Küste. Lediglich einige schöne Blicke vom Pass auf die östliche Küste ist schön. Hier zeigt sich Tablas von seiner schöneren Seite. Alles wirkt gepflegter, selbst kleinste Hütten legen Wert auf Blümchen und sonstigem Gewächs im "Vorgarten". Plötzlich leben vor meinen Augen die Figuren aus Hamilton-Pattersons "Wasserspiele" auf. Die Jungen mit den Steinschleudern, die alte Oma, der KompResortaucher ... .
Will man das Auslegerboot (Pumpboat) zur Nachbarinsel erreichen,
sollte man nicht später als 12 Uhr ankommen. Dann werden die Tickets (65
P) verkauft und das Boot legt, wenn es voll ist, auch schon vor der
geplanten Abfahrtszeit um 13 Uhr ab (ein anderes fährt um 8 Uhr). Gezählt
werden nur Erwachsene. So kann man die Höchstpersonenzahl von 25 locker
verdoppeln. Natürlich wird die Besatzung nicht mitgerechnet. Und so ist es denn
auch kein Wunder, dass das Boot beträchtliche Schlagseite bekommt, als ich es
seitlich betrete. Ich kann gerade noch meinen 35 kg - Rucksack (warum musste ich
mir auch soviel zu lesen selber zuschicken) auf das Mitteldeck werfen und flugs
ist das Gleichgewicht wieder hergestellt. Es hat also nicht an meinem schweren
Kopf gelegen.
Die Überfahrt dauert ca. eine Stunde. Da das Boot verdammt tief
liegt und ich an der Außenbordwand sitze, bin ich nach kürzester Zeit
klatschnass. Den Platz kann ich nicht wechseln, ich sitze eh nur auf ein
Arschbacke, mehr Platz war für mich nicht mehr drin. Dass ich den
Kauderwelschband Tagalog nach Bonn zurückgeschickt habe bereue ich jetzt.
In Talipasak, ca. 7-8 km südlich von Romblon City, zweigt eine kleine, teilweise betonierte Piste nach rechts zu dem sogenannten Pedro Hill ab. Hier liegen zwei nette Resorts. Zu erreichen sind sie mit dem Tricycle (100 P mit Gepäck, Ablieferung direkt vor der Haustür oder dem Jeepney (9 P), dann muss man allerdings einen 15-20 minütigen Abkürzungsweg über den Strand (bei Flut beschwerlich mit Gepäck) oder den halbstündigen Gang über den Zufahrtsweg in Kauf nehmen.
San Pedro Hill ist von der Stadt mit dem gecharterten Tricycle tagsüber für 80 P, mit dem
öffentlichen für 15 P, mit dem Jeepney für 9 P zu erreichen. In der Nacht muss
man bis zum Ende des Zufahrtsweges für ein Tricycle 120 - 150 P zahlen.
Das San Pedro Beach Resort unter der Leitung von Wilhemina Mingoa,
0919 6505949, Fax + Tel 632 4122864, mina_mingoa@hotmail.com
bietet 4 Bungalows auf der Klippe für 350 pro Tag, alle haben einen Fan,
angeschlossenes Bad, fließend Wasser und Elektrizität. Dazu gibt es ein
stilvoll eingerichtetes Restaurant, eine freundliche
angenehme Atmosphäre und einen langen Strand. Sicherlich die beste Wahl in diesem Gebiet.
Vorbestellungen im Restaurant sind, insbesondere bei ausgefallenen Wünschen und
größeren Gruppen, erforderlich.
D'Marble Beach Bungalows, 7 Bambusbangalows. Es gibt nette
Bambusbungalows auf den Klippen für 350 P, alle haben einen Fan,
angeschlossenes (Marmor!!)Bad, fließend Wasser und Elektrizität. Jedes
Bungalow hat eine eigene Treppe über die Klippen zum Meer. Das Essen ist
gut, wie im anderen Resort gibt es keine Menükarte, täglich wird bei
beiden ein komplettes Tagesmenü für 150 P angeboten. Das Wasser aus der
Leitung ist genießbar.
Hardy Krüger habe ich hier leider um 2 Wochen verpasst.
Iwan aus Lausanne, ist mit der Tochter
des Hauses verheiratet und darf dafür jetzt hier umsonst wohnen. Das
Material in seiner Tauchbasis wird gut gewartet, pro Tauchgang werden 20
$ verlangt, in der Nebensaison kann auch gehandelt werden. Iwan ist
ein prima Typ und sehr guter Guide. Er passt sich ausgezeichnet der
Geschwindigkeit an und hat auch Sinn und Muße für die kleinen Dinge unter
Wasser. Sein Ausrufe- und Markenzeichen ist eindeutig "boooh". Bei
jeder sich bietenden Gelegenheit, und das sind etliche, meint Iwan "boooh,
so big gorgonias", "did you see the naked snail, boooh",
"boooh, what a nice dive". Da kann man nur sagen: "boooh, Iwan is OK".
Es wird vielerorts mit Stahlflaschen getaucht, weswegen gegenüber Alutanks 1-2
kg Blei abzuziehen sind.
Eine weitere Basis befindet sich im Norden von Romblon City an der Cabanbanan
Beach, die nur mit dem Boot (150 P, werden erstattet, wenn man taucht oder
übernachtet) erreichbar ist. Josef und seine philippinische Frau Vilma
betreiben auch schöne Cottages (300 - 700) und führen ein gutes Restaurant.
Tel 00632 4212864 (via Operator), Fax 0049 5691 911122, eine E-Mail-Adresse wird
gerade eingerichtet. Genaueres ist im Business-Center
von Romblon zu erfahren.
Mehrere kleine Strände sind vorhanden, das Schnorcheln ist an einigen
Stellen passabel, allerdings hat El Niño und die Sünden der Vergangenheit (u.a.
das Dynamit und
Cyanid-Fischen und der Marmorschlamm) unübersehbaren Schaden angerichtet.
Die meisten intakten Korallen sind allerdings erst ab einer Tiefe von 3 m zu
sehen.
Es gibt auf Romblon
einige ausgezeichnete Tauchstellen, die ich zu den schönsten zähle, die
mir untergekommen sind. So gibt es bei Bon Bon in 28 - 35 m Tiefe einen ganzen
Wald (!!) von gut zwei Dutzend schwarzen Gorgonia auf ca. 1000 m², wobei die größten dieser filigranen Fächerkorallen gute 2.2 x 2.6 m
erreichen. Das Hausriff, Robinson Wall, von Marble Beach ist schon recht gut,
besonders hat es mir aber hat es mir an der Südspitze der Insel, direkt
unterhalb des Leuchtturms gefallen. Die Apunan Canyons bieten nicht nur tolle
enge Schluchten und Durchgänge im Riff, sondern auch eine wunderbare Korallenwelt, u.a. eine
faszinierende große rote Gorgonia. Viele Korallen zeigen auch tagsüber ihre
Polypen und vor allem die Gorgonia wirken dabei wie mit Raureif überzogen. Booh,
what a wonderful, wonderful Unterwasserwelt!
Ebenfalls sehr schön ist es bei Colin
Flomboyan an der Nordwestküste der Alad- Insel, mit grandioser Klarheit des
Wasser und abwechslungsreicher Flora und Fauna. Allerdings sollte hier unbedingt
ein langer Anzug getragen werden, da immer wieder sehr kalte Untergrundströmungen
auftreten. Interessant zu beobachten sind dafür die agilen Weichkorallen, die
begierig nach Nahrung in diesem Schlaraffenland schnappen. Eine schöne Korallenwand befindet sich am Tauchplatz White Lady
Abyss mit ungewöhnlichen Nacktschnecken. Überall bevölkern die grazilen
Haarsterne das Riff.
Auf den Bootsfahrten kann man mit Glück springende Blue Marlins
74
oder
Schwertfische 89
sehen!
Im April / Mai sind auch schon Walhaie
43
gesichtet worden.
Siehe auch allgemeine Informationen zur tropischen Unterwasserwelt: Blöde Fische, Korallen & viel meer.
Nun bin ich seit 10 Tagen unterwegs und habe genau so lange schon kein Deutsch
mehr gesprochen. Um genau zu sein, ich habe nicht einen einzigen Touristen
getroffen. Entsprechend sind die Abende. Ich sitze 10 m über dem Meeresspiegel
auf einer Klippe und genieße den Sonnenuntergang über Tablas. Kaltes Bier
dümpelt im Eiswasser neben mir, zur Isolierung des Putzeimers benutze ich
meinen Tauchanzug.
Verflixt, ich habe keine Zigaretten mehr und im Restaurant ist schon
alles duster. Was macht der geile Süchtige nun? Richtig, er geht schnorren. Ein
chinesisches Pfannkuchengesicht ist noch auf und tatsächlich bereit, mir ein
paar Zigaretten abzutreten. Ein netter Kerl! Ich bin gerettet. Zurück bei
meinem Bungalows kommt die nächste Hiobsbotschaft. Verflixt, da hat mir doch
David bei einer kleinen Privatfeier in JPs Anwesen mein einziges Feuerzeug
gemopst. Was nun?? Wieder hin zu dem Pfannekuchen? Erst Zigaretten schnorren und
jetzt noch Feuer? Der denkt doch bestimmt, ich will als nächstes auch seine
Frau. Mein Hirn läuft auf Hochtouren. Dann die rettende Idee. Ich werde
mich für die Zigaretten bedanken und werde auf diese Weise auch die Erdnüsse
los, die schon tagelang hier herum liegen. Boooh, tolle Idee. Da kommen wir in
ein Gespräch und ich an Feuer. Gesagt, getan. Mist, Erdnüsse kann er nicht
mehr sehen. Sein Nachbar zu Hause hat ein Erdnussgeschäft. Aber er bietet mir
ein Bier an, das ich nach einem halbherzigen Ablehnungsversuch, ich will ja
Feuer haben, annehme. Ich habe keine Ahnung,
worüber wir sprechen könnten, also gebe ich erst einmal die üblichen
Antworten. Ja, ich bin das erste Mal auf den Philippinen und sie sind ganz, ganz
toll. Verheiratet bin ich, habe keine Kinder, meine Frau arbeitet, damit ich
reisen kann. Er grinst, genau der richtige Zeitpunkt nach Feuer zu fragen.
Endlich. Wir schnacken noch ein wenig herum. Wo ich denn hinwolle. Zurück nach
Boracay, ich muss zum Immigration Office, mein Visum verlängern. Ich sehe, wie
in seinem Hirn ein Rädchen ins andere greift. Ein Freund von ihm arbeitet in
einem Immigration Office, und für ein paar Pesos kann der mir bestimmt zu einem
Visum verhelfen. Das wird natürlich billiger als üblich, aber ohne Quittung
und außerdem dauert es nicht ein paar Tage, ich kann darauf warten. Baff. Ich
stelle fest, ich bin wirklich auf den Philippinen. Leider liegt mein Pass auf
Boracay und als wir nicht ins Geschäft kommen, will er schlafen gehen. Ich
zünde mir zum Abschluss noch eine Zigarette an und verabschiede mich artig.
Nächstes Problem: so eine Zigarette hat die Angewohnheit, nach einiger Zeit
aufgeraucht zu sein. Ich muss was Brennbares finden. In meiner Hütte qualmt und
kokelt es bald, aber eine Flamme bekomme ich nicht zustande. Naja, einen Abend
als Kettenraucher werde ich noch aushalten.
Rauch ist ungesund, das scheinen auch Moskitos zu ahnen. Jedenfalls werde ich
an diesem Abend in Ruhe gelassen.
Viel gelesen habe ich die letzten Tage und Experimente mit Ameisenstraßen
angestellt. Der Trick mir dem dicken Kreidestrich funktioniert tatsächlich.
Nach einer halben Stunde allgemeiner Verwirrung und bewundernswerter
Hartnäckigkeit wurde das Hindernis dann umgangen. Dabei konnte ich auch
beobachten, dass die Straße alle paar cm von Soldaten an der Flanke abgesichert
wurden. Angewandte Biologie.
Heute habe ich auch den Schalter für die Lampe direkt an der Klippe gefunden,
besser konnte man ihn nicht verstecken. Jetzt brauche ich nicht mehr vor meinem
Bambusbungalow zu hocken, sondern kann mich auch nach dem Dunkelwerden in die
frische Brise setzen. Die Wasserspiele
habe ich zu Ende gelesen, den "Längengrad", das ich nur wärmstens empfehlen
kann, verschlungen. Ein Dank an meine Schwester Pia und ihrem Mann Ulrich, die
mich auf das Buch aufmerksam gemacht haben.
Auf Tablas sind offensichtlich riesige Flächen in Brand gesetzt worden.
Anscheinend hat dort jemand jetzt Feuer für seine Zigaretten. Es raucht schon seit dem Vormittag und jetzt sieht es so aus, als ob dort ein
Vulkanausbruch wäre. Die Flammenfronten züngeln über Höhenzüge, verlieren sich
in Tälern, um an unvermuteten Stellen plötzlich wieder aufzutauchen.
Der Sternenhimmel ist einzigartig. Mit freiem Auge kann ich den
Orionnebel unterhalb des Gürtels erkennen, im 8fachen Monookular ist er sogar
als verwaschenes Fleckchen zu erkennen. Riesige Kumuluswolken segeln vorbei, vom
Vollmond wunderschön angeleuchtet. Nur noch wenige Tage und die Milchstraße
wird wieder eindrucksvoll zu sehen sein.
Es ist wunderbar ruhig hier, einzelne Wellenschläge, das Rufen des Tokehs, ein
überdimensionaler Gecko 71, der seinen eigenen Namen ruft, das schnatternde Anschlagen seines kleineren
Verwandten und weit entferntes Gebell von Dorfkötern sind die einzigen Geräusche.
Allein den Kampfhähnen, die morgens ab 5.30 Uhr loslegen und sich stundenlang
übertrumpfen wollen, könnte ich den Hals umdrehen. Aber das käme mir wohl
teuer zu stehen (15 000 P und mehr), zumal es sich gleich um ein halbes Dutzend
handelt. Meine einzige Chance, und ich erkenne erste Anzeichen, ist dass sie
heiser werden.
Wer Glück hat, wird auch die Bekanntschaft von JP machen. Der Designer aus Frankreich hat sich in the middle of nowhere einen wunderhübschen Bungalow gebaut. Das Anwesen liegt so abseits, dass es hier nicht einmal Fliegen gibt. In seinem bunten Garten sitzen und über die Romblonstreet nach Tablas zu schauen, bedeutet die Seele baumeln zu lassen.
ist Hafenstadt und Sitz des Gouverneurs des Distrikt Romblon, zu dem
auch Tablas und Sibuyan gehört. Jährlich landen hier etwa 150 westliche
Touristen an, man tritt sich also kaum auf die Füße. Das war vor einigen
Jahren schon mal besser, aber die radikale, moslemische Abu Sayyaf - Gruppe auf
Mindanao, SARS in Asien und der momentane Irakkrieg haben
die Touristenströme verschoben und versiegen lassen.
Zuständig für das Tourismusgeschäft in der Region ist der Tourist Coordinator
Vincent Fopalen
im Gouvernement Office der Stadt.
Romblon Plaza Hotel, dürfte wohl das beste seiner Art am Platze sein. 350 (EZ, Fan) bis 2500 (luxuriöses Penthaus für 4 Personen), sehr schöne Dachterrasse mit Blick über den Hafen und die Stadt, ausgezeichnetes Restaurant!! 042 507 2269, Fax 415 5239, rphreservation@usa.net.
Romblon International Business Center, Republique Street, Romblon
City, 02-412-2864/7, dpkershaw.ribc@dreamvsat.ph
und dp_kershaw@hotmail.com, David
Kershaw, Chairman. Hier wird, z.Z. die einzige Möglichkeit auf Romblon geboten Bares
auf VISA-Karte zu erhalten, allerdings stolze 10% Kommission erhoben. Durch
getrennte Ausweisung, unter Vermeidung der Erwähnung "Barauszahlung",
kann man diese von seine Kreditkartengesellschaft (VISA, MasterCard) zurückerhalten.
Achtung: selbst die Bank akzeptiert weder Kreditkarte noch TC!
Im Center gibt es einen Internetanschluss.
Ist David eine Institution als Informationsbörse und Organisator, so ist sein Jak's Bar & Restaurant
eine Institution an sich. Spezialität ist Steamed Tanigi, eine
Verwandter des Blue Marlin und ähnlich lecker.
David organisiert mir auch ein Moped. So was kostet hier 250 P pro
Tag, 2 l Gasoline zu 50 P reichen für eine Tour um die Insel. Vorweg: diese Tour ist
nicht geeignet um Mopedfahren zu lernen, von Sandalen ist abzuraten, an
Sonnenschutz denken, Badehose nicht vergessen!! Vollgetankt losfahren, eine
Tankstelle (die übrigens den gesamten Nachbarn das Grundwasser und damit die
Brunnen vergiftet hat) befindet sich etwa 2 km südlich an der Westküste und
ca. 2 km östlich auf dem Pass zur Ostküste.
Aus den landesüblichen Colaflaschen sollte nur im Notfall getankt werden, da
zur Erhöhung des sehr kleinen Profits fast überall gepanscht wird.
Zunächst gilt es aus dem Talkessel von Romblon-City die Hügelkette zu
erklimmen. Serpentinartig führt die Betonpiste hinauf, immer wieder gibt kurze
Ausblicke auf Stadt, Hafen und Bucht. Links und rechts der Straße werden kleine
Marmorstücke behauen und geschliffen und zu Aschenbechern, Schachfiguren, usw.
verarbeitet. Weiter geht es auf einem Höhenkamm mit teilweise schönem Ausblick
auf eine kleine Ebene an der Ostküste. Ich entschließe mich nicht der
Küstenstraße zu folgen, sondern durch die Mitte der Insel nach Süden zu
fahren. Hügelauf und -ab ist nach einer Stunde gemütlicher Mopedfahrt Tambac
erreicht. Nach rechts zweigt ein knapp 1 km langer ausgeschilderter (Resort 500
m) Weg zum Buena Suerte Resort ab. Die
unterschiedlich ausgestatteten Cottages mit Fan und Bad kosten 300 - 1000 P und
liegen verstreut auf dem 7 ha großen, parkähnlichen Gelände. Bis zu 100 Filipinos,
d.h. bis zu 50 Westler können hier untergebracht werden.
Der Clou aber ist ein gut 30 m langer Pool mit mosaikartigem Marmorboden
und ein 2,38 m - Sprungbrett, das allerdings mehr an die berühmte Planke
erinnert, über die schon so mancher das Piratenschiff wieder verlassen
durfte.
Umgeben ist das Gelände von eine sichelförmigen, palmenbestandenen
Hügelkette, von der ein frischer Lufthauch weht. Einige Hähne krähen, etliche
Zikaden zirpen, exotische, nicht identifizierbare Rufe durchdringen die Stille.
Das Becken wird von einer eigenen Quelle gespeist und nach dem Wochenende
komplett geleert. Da außerdem das Füllen gute 2 Tage in Anspruch nimmt, sollte
man hier nur von Fr bis maximal Di-Vormittag vorbeischauen.
Für Externe kostet der Eintritt 50 P, eine Anreise mit dem Jeepney sollte
vormittags erfolgen, damit man am Nachmittag noch den letzten zur Stadt
erwischt.
Anfragen können über das
Business Center in Romblon bei Roberto Riano, Tel 2069, getätigt werden.
Weiter geht die Fahrt an Marmorbrüchen vorbei, wo mit
einfachsten Mitteln die Blöcke aus dem Berg geholt werden. Wassergekühlte,
weit über einen Meter durchmessende Metallscheiben sägen Platten aus dem
Marmor, der mit den besten Qualitäten des italienischen Carreras konkurrieren
kann. Am Wegesrand schleifen Kinder und Frauen die Stücke von Hand, alles ist
mit weißem Staub bedeckt, kommt ein Fahrzeug vorbei wird alles aufgewirbelt,
man drückt einige Sekunden den Zeigefinger an den Nasenflügel, dann wird
weiter geschliffen.
Einen Mundschutz (Taschentuch) sollten alle auf der Fahrt dabei haben,
die nicht länger als 30 sec den Atem anhalten können.
Für die Ringstraße gab die Regierung in Manila 130 Millionen Pesos um
sie durchgängig zu betonieren, und zwar kurz vor der Wahl des hiesigen
Gouverneurs. Das Geld ist alle, überall da, wo Menschen (Wähler) leben
befinden sich einige hundert Meter bis wenige Kilometer Betonpiste, ca. 70%
sind aber noch Schotterpiste. Gleichzeitig entstanden ungewöhnlich viele neue,
luxuriöse Häuser links und rechts der Hauptstraße. Offensichtlich sind
Verwandte, Bekannte und Parteifreunde gleichzeitig zu einem enormen Lottogewinn
gekommen. Glück muss man haben.
Manila geht weiterhin davon aus, dass die
Straße, bis auf wenige unbedeutende Abschnitte fertig ist
Nach etwa 40 min ist die Südküste erreicht. Hier gibt es einige kleine,
feine Buchten mit grobkörnigem Sand. 20 min später kann man eine kleine
Graspiste nach links zu dem Leuchtturm auf der Südwestspitze Romblons
abbiegen. Der Wärter ist für ein paar Pesos gerne bereit, die schwere
Metalltür aufzusperren. Es bietet sich ein schöner Blick in die Ferne, auf die
Insel und den Korallengarten direkt unter uns.
Entlang der gesamten Westküste säumen Dörfer die Strasse, abgelöst
von langen Sandstränden, von denen Bon Bon, ganz in der Nähe der Stadt, der
schönste und beliebteste ist. Bei Ebbe wird eine Nehrung freigelegt, so dass
bei besonders niedriger Tide eine naheliegende, unbewohnte Insel zu erreichen
ist, auf der einige einfache Bambushütten stehen. Bon Bon selber bietet leider
keinen Schatten, auch die Verpflegung muss man sich mitbringen.
Bis zu Romblon-City ist man bei gemütlichem Tempo vom Leuchtturm aus eine
Stunde unterwegs.
Sonntags um 4 Uhr legt ein größeres Boot nach Panay / Dumaguit ab. Alternativ kann man nach Tablas / San Augustin übersetzen und am Samstag um 6.30 Uhr ein Boot nach Caticlan erreichen.
"In Sibuyan ist die Polizei zu freundlich, um korrupt zu sein." Dieser Satz stammt von einem Philippino und daher wert hier geschrieben zu werden.
Täglich fährt für 150 P ein großes Auslegerboot von Romblon nach Magdiwan.
Bei der Umrundung der Nordspitze von Romblon gibt es plötzlich ein dumpfen
Schlag gegen den Bug, Bruchteile von Sekunden später dümpelt ein über 1 m
großer Hai längsseits und rücklings, die Flossen regelrecht von sich
gestreckt. Überall herrscht große Aufregung, anscheinend will man sich des
leckeren Abendessens bemächtigen, doch der Käpt'n hat nix mitgekriegt und bald
verschwindet der Fischkörper im Heckwasser.
Nur 15 min später tauchen nahe dem Boot ein gutes Dutzend Delphine auf und
vollführen ihre Sprünge. Während
ich fasziniert zuschaue und mein Monookular hervorkrame, kümmert sich sonst
kein Aas darum. Auch die fliegenden Fische
65
scheint niemand zu bemerken. Vor und
neben dem Bug nehmen sie vor unserem tuckernden Ungetüm Reißaus und fliegen
radial durchschnittlich 4 - 8 Sekunden flach über die Wasseroberfläche von uns
fort, wobei sie ca. 10 - 20 m zurücklegen. Auch kleine Kurven bekommen die
Tierchen hin. Nr. 158 hält schließlich den Rekord mit 12 sec, die anderen 988
nehme ich dann auch nicht mehr wahr.
Ansonsten sieht man in der Ferne zwei-, dreimal einen Blue Marlin
74
aus dem Wasser schießen, um sich dann umso tollpatschiger wieder
zurückplumpsen zu lassen. Kokosnüsse, Plastiktüten, -dosen und -deckel,
Kanister und eine einsame Badelatsche treiben vorbei und komplettieren den
Eindruck.
beherbergt den nördlichen Hafen, der hauptsächlich für die Verbindung mit Romblon zuständig
ist. Er sollte schon längst ausgebaut werden, aber der derzeitige Bürgermeister
kümmert sich mehr um seinen einträglichen Puff in Manila, als um seine Aufgaben
in der kleinen Stadt, die 12.000 Einwohner zählt. Tägliche Brown outs
(Stromausfälle; bis zu 14 Stunden!) werden mit der gleichen stoischen Ruhe, die mich des
Öfteren
mehr als zum Kopfschütteln veranlasste, hingenommen wie das Kommen und Gehen
der Flut. Wer Licht will, muss Kerze oder Taschenlampe griffbereit halten.
Letztere, inklusive 2-3 Steinchen, sollte auch bei nächtlichen Gängen zurück
in die Unterkunft zur Hand sein, da die harmlosen Dorfköter nächtens zu
Bestien zu mutieren scheinen, die allerdings nur ihr Revier bewachen wollen.
Da aber etliche Vierbeiner praktisch von den Essensabfällen leben, sich munter vermehren
und viele herrenlos sind, schließen sie sich auch schon einmal zu einer Meute
zusammen. Nach Angriffen auf Erwachsene hat es eine Verordnung
gegeben, welche sogar weitgehend eingehalten wird! Jedem Hund wird eine Art
Steuermarke und sogar eine Impfung verpasst. In regelmäßigen Abständen werden
die unmarkierten Hunde aufgegriffen und getötet.
Täglich legt um 13 Uhr in Romblon und um 7 Uhr in Magdiwang ein größeres
Auslegerboot ab. Die Zielhäfen sind in 2 Stunden erreicht, 150 P.
Nach Batangas (Fährhafen südlich von Manila) fährt Di, Fr und So ein Boot um 11
Uhr (Autofähre), von Batangas - über San Agustin und Romblon - jeden Sa, Mo und Do um 17
Uhr ein Boot der Viva Shipping Line und So, Di und Fr eines der Shipshape Ferry.
Die 4 km vom Hafen überbrückt man am besten mit einem Tricycle, das 20 P kostet.
Jürgen lebt hier schon seit einigen Jahren mit seiner philippinischen
Frau und hat eine sechsjährige Tochter und einen achtjährigen Sohn. Zu Hause
bereitet ihm das Klima so einige Zipperlein, aber hier fühlt er sich pudelwohl.
Täglich geht der respektable Achtzigjährige zum Schwimmen oder Schnorcheln. Auch einen
Kompressor, einige Druckflaschen, BCDs, Automaten und Anzüge nennt er sein
eigen. Z.Z. besteht hier die einzige Möglichkeit, sich eine Ausrüstung zu
leihen. Allerdings eine Bitte: lasst immer einige Pesos mehr da, als der
zuvorkommende alte Mann verlangt und geht sorgsam mit dem Material um!!
Auf diesem Wege liebe Grüße an Jürgen und seine Familie und alles Gute!
Von dem ich nun (2004) über Umwege erfahren habe, dass er nach Deutschland gezogen
ist. Nochmals liebe Grüße! Wer dies liest, möge ihn bitte informieren. Über
eine Antwort würde ich mich freuen! Dies gilt auch noch 2010, bis jetzt habe
ich leider keine Nachricht erhalten.
Ein Moped (um 200 P / Tag) kann Vicky organisieren oder man
versucht es mal im Ranchers Place, bzw., wenn nicht gerade dabei Sand
aufzuschwemmen, bei dem Niederländer Marcel. Er hat mit seiner Frau Vicky
ein pompöses Haus an der Hauptstraße Richtung Cajidiocan, ca. 400 m nach der
Brücke auf der linken Seite. Etwas unscheinbar von außen, so ist es innen
luxuriös eingerichtet. Der Hinterhof beherbergt einen kleinen botanischen Garten mit Orchideenabteilung und
Kräutergärtchen, den Vicky permanent mit neuen Pflanzen, die sie von ihren
Reisen oder im Austausch mit Nachbarn (im weitesten Sinne) erweitert. Ein
schöner zweistöckiger Gästebungalow ist am Ende des Gartens
entstanden. Dieser bietet ein schöne Dachterrasse mit Meeres- und
Guiting-Guiting - Blick, auf der fast immer eine Brise geht. Vermietet wird
vorzugsweise an Dauergäste, der Preis ist abhängig vom persönlichen Eindruck.
Ich
möchte mich an dieser Stelle ganz besonders für die herzliche und lockere
Gastfreundschaft bedanken! Bis bald mal wieder auf ein Bier
mit Rinderfilet und Kartoffelpüree, aus dem man einen Vulkan macht.
Inzwischen haben wir 2004 die ganze Familie durch Zufall in Malate
für einen leider nur kurzen Abend wieder getroffen. Auch an dieser Stelle
nochmals liebe Grüße von mir und Nadine.
Richtung Südosten
1.6 km nach der Brücke in Magdiwang, von der Manila fälschlicherweise
glaubt sie sei zweispurig, zweigt nach rechts eine unscheinbare schmale
Betonpiste ab. Sie führt kurze Zeit später entlang einem Fluss, der selbst in
der Trockenzeit immer noch ein wenig Wasser führt. Dieser Piste folgt man, ohne
die Brücke zu queren und erreicht nach 1.4 km das Ende bei einem Damm,
Irrigation genannt. Hier wird der Fluss aufgestaut und das Wasser nach links und
rechts über Schleusen zu Reisfeldern geleitet. Leider wurde auch hier mal wieder
am Zement gespart und Teile des Dammfußes sind bereits weggebrochen. Die
Bevölkerung nimmt's, was soll man auch anderes erwarten, gelassen und nutzt den
zu einem kleinen See aufgestauten Bereich zu wochenendlichen Badeeinlagen.
Allerdings sollte man sich informieren, da kleine Gebiete auf den Philippinen
von Bilharziose
betroffen sind (z.Z. bekannte Gebiete und Quelle unter dem Link).
Zurück zur Hauptstraße ist bald die komfortable Betonstraße zu Ende (in
Manila würde man den Mund aufsperren - würde man es hören). Nachdem die bis
an die Küste reichenden Bergausläufer (in den Kurven aufpassen!! Vorher
hupen!!) zurückgewichen sind, breitet sich ein kleine Ebene aus. Beim KM 4.6
ist der ausgeschilderte holprige Weg rechts zum Nationalpark erreicht.
Einen Überblick zu dem Nationalpark bietet das englischsprachige Management
Strategy for Mt. Guiting-Guiting, ISBN 971-8986-18-9, das vor Ort kostenlos
erhältlich ist.
Hierin werden 700 verschiedene Pflanzenarten, davon 54 endemische (z.B. die
Wilde Palme Orania palindan var. sibuyanensis oder die Alpinia
sibuyanensis), 130 Vogelarten und einige endemische Säuger, wie der
Sibuyanische Pygmäen-Flughund (Haplonycteris sp. A.) aufgeführt.
Philippinischer Röhrennasen-Flughund
(Nyctimene rabori), Rufous-lored Eisvogel (Halcyon winchelli
nesydriotietes), Hawksbill-Schildkröte (Eretmochelys imbricata),
Olivfarbene Ridley-Schildkröte (Lepidochelys olivacea) und die Lederrücken-Schildkröte
(Dermochelys coriacea) gelten als gefährdete Arten. Die Seekuh 160 dürfte hier als nicht mehr vorkommend gelten, obwohl noch stolz auf
der Liste des Parks ausgewiesen.
Im Parkcenter stehen mehrere Unterkünfte, vom Dormitage (200 P pro Person) bis
zu einem Bungalow (500 P pro Zimmer) zur Verfügung. Hier bieten sich auch gut
ausgebildete Führer für ein Trekking zum Gipfel an. Nach einigen Todesfällen
- erst vor kurzem kam eine Gruppe um, die in einem trockenen Flussbett übernachten
wollte und von einem Wolkenbruch bis an die Mündung gerissen wurde - ist eine
Besteigung nur noch mit einem offiziellen Führer erlaubt. Eine gute Kondition
ist unbedingt erforderlich, die Tour dauert mindestens 2 Tage. In der
Trockenzeit, die in den letzten Jahren immer länger dauert - Schuld ist
natürlich nur El
Niño - fallen die Quellen in den Höhenlagen trocken, so dass auch der
Wasservorrat mitgeschleppt werden muss.
Bei KM 4.8 passiert man die kleine Talaba-Brücke, 50 m vor der
Cualais-An-Brücke am KM 8.0 führt nach rechts eine unscheinbare Graspiste, die
später mit Schotter und Fels durchsetzt ist. Nach ca. 300 m endet der fahrbare
Weg an einem kleinen Fluss. Diesen quert man und steht nach 100 m vor den 7
Katarakten der Lamingan-Wasserfälle. Hier beginnt auch schon der dichte,
artenreiche Sekundärwald, der bald in echten Primärwald übergeht.
Zig wunderbare, teils metallic gefärbte kleine und große Schmetterlinge
flattern auf unvorhersehbaren Kurven durch das schmale, beidseitig von Bäumen
gesäumte eingeschnittene Tal. Das Wasser stammt direkt aus dem Nationalpark,
ist kristallklar und kühl. Dadurch wird auch die Temperatur der Luft merklich
abgesenkt. An allen Katarakten haben sich kleine Seen gebildet, in denen
erfrischend zu baden ist. Nur das Knarren der Bäume im Wind, Rauschen und
Plätschern der Rinnsäle, Vogelrufe und nicht identifizierbare Tierstimmen,
Rascheln von Blättern und Zweigen ist zu hören.
Zum Erklettern der Katarakte empfehlen sich keine Sandalen, da es stellenweise
recht rutschig werden kann.
Der Straße folgend ist bald Silum erreicht. Hier kann Verpflegung gefasst
werden. Bei KM 9.6 ist die Brücke von Silum zu passieren, am KM 12.8 steht man
vor einer Baustelle. Hier wird seit 2 (!) Jahren an der neuen Brücke
"gearbeitet". So muss 100 m vorher die Umleitung über eine
Behelfsbrücke genommen werden. Der ausgeschilderte Wegezoll von 10 P ist nicht
ernst zu nehmen. Ist auf der anderen Flussseite wieder eine
Straße erreicht, so führt sie nach links zur Hauptstraße, wo die andere Seite
der Baustelle bewundert werden kann. Rechts geht es weiter Richtung der
Hafenstadt Cajidiocan
(sprich Kahidschokan), zu dem es noch etwa 20 km ist.
Biegt man jedoch nach der Behelfsbrücke rechts ab, so ist (fragen, bzw. auf
Hinweisschilder achten) nach etwa 1 km ein Feldweg rechts erreicht, der nach
einigen Windung bei Angie's Anwesen endet.
Die
Philippina Angie
Hardfield hat ihrem Namen entsprechend ein hartes Leben hinter sich und es mit Bravour gemeistert.
Sie hegt und pflegt einen sehenswerten Garten und stellt alle möglichen
Experimente bei der Anzucht neuer Sämlinge an. Auch ein Treibhaus für ihre Setzlinge und ein
überdachter Gemüsegarten ist vorhanden. Zahlreiche Kakaobäume 132
schenken ihr
genügend Früchte, um eigene, sehr leckere Schokolade herzustellen. Auch
eigenen, selbst gerösteten Kaffee, der laut Kenner (ich trinke keinen)
sehr gut sein soll, kann sie anbieten. Daneben besitzt sie noch einen ganzen
Mangowald, den sie gerade gepflanzt hat, Cashewbäume (Anacardium occidentale), Papayas, Stachelannonen
67
... . Das gesamte Land, bis hinter die erste Hügelkette gehört ihr.
Die liebenswürdige Angie, die auch als Schöffin bei Gericht arbeitet, bietet
Gästen ein dreistöckiges Baumhaus an. Das heißt in diesem Falle, um einen
mächtigen Baum wurde ein hexagonales Haus gebaut und integriert. Von der
überdachten Dachterrasse hat man einen weiten Blick über die Ebene und das
Gebirgsmassiv. Im Basement befindet sich eine kleine Küche, eine Bar ... es
fehlt an nichts.
Am Strand kann auch ein kleiner Bungalow mitbenutzt werden, um z.B. abends zu
Grillen.
Für diesen kleinen Luxus in the middle of nowhere werden gerade einmal 250 P
verlangt. Dumm, wer das nicht für ein paar Tage nutzt.
Wem es
langweilig wird: es gibt auch zwei Pferde für einen Ausritt, auf dem hinteren
Gelände entsteht gerade ein See mit einer Poolbar, es können Wanderungen zu
Wasserfällen und in den nahen Nationalpark unternommen werden, es gibt viel zu
tun.
Ich möchte Angie jedenfalls viel Glück und viele zufriedene Touristen
wünschen.
098 1990209. Per E-Mail kann sie vorläufig über David
in Romblon erreicht werden.
Richtung Südwesten
Der Fahrt führt zunächst über eine betonierte Straße, wobei nach ca. 10
min von der Brücke in Magdiwan der nördliche Hafen der Insel erreicht wird.
Danach verläuft sie durch eine Ebene mit Reisfeldern, an deren Ende schließlich die
Schotterpiste beginnt. Nun geht es weitgehend immer der Küste entlang.
Abwechselnd zeigt sich Mangrovenstrand, dann wieder freie Strände mit groben
Kieseln. Immer Romblon und Tablas vor Augen wird nach einer halben Stunde
gemütlicher Fahrt, bei der immer wieder kleine Dörfer passiert werden, das
sehr einfach Resort Tia-Ilan erreicht. Ob es noch bewirtschaftet wird
ließ sich der guten Frau, die die Blätter zusammenkehrte, nicht entlocken. Nur
wenige Meter vom Kiesstrand entfernt kann man gut Schnorcheln, auch als
Tauchplatz soll es sich hier eignen.
Vorbei geht es an einigen netten Buchten, die teilweise unbewohnt sind, bis sich
nach etwa 25 km und gut einstündiger Fahrt die Piste zunehmend verschlechtert.
Gute Fahrkünste sind nun erforderlich.
Spaziergang aus der Stadt heraus
Die Provincial Street, die als westliche Begrenzung des Marktplatzes
verläuft, führt südlich aus der Stadt heraus. Nach den letzten Häusern hat
man links einen Picknick-Platz mit Ausblick auf einen Flussarm. Etwas
weiter lichtet sich die Vegetation und eine schöne weite Ebene mit Reisfeldern
bis an die Hügelausläufer öffnet sich. Ein wenig fühle ich mich an Bali
erinnert. Teilweise als Schotterpiste führt der Weg in einem leichten Bogen
nach links, durch ein kleines Dorf und endet in dem Weiler Jao-Asan am Fluss.
Hier geht es nur noch noch per pedes durch die Furt weiter bis zum Bergfuß des
Massivs. Die Strecke flussaufwärts soll sehr schön sein, aber das
erfahre ich leider erst später.
Alle Touristen heißen natürlich hier, wie überall auf den Philippinen, Joe
und man möchte auch immer wissen wo man hingeht. Wer den genaueren Hintergrund
dazu wissen möchte, muss sich die erfreuliche Mühe machen und die "Wasserspiele"
lesen. Nach einem üblichen Smalltalk zeigen mir die kleinen Jungs aus dem Dorf
wie sie den Wasserbüffel nach Hause reiten. Alle Achtung.
Auf dem Weg zurück besteht noch eine weitere Wandermöglichkeit. Auf halber Wegstrecke
zweigt nach links ein schmaler, zunächst betonierter Pfad ab, der in den
vorderen Hügelzug hineinführt. Abgeschiedene Hütten tauchen auf, die Menschen
hier sind vermutlich selten in der Stadt, ich komme mir vor, als käme ich
direkt aus einem Ufo vom Saturn. Vermutlich führt die weitere Wegstrecke um die
Tiefebene herum und endet einige km westlich der Stadt auf der Hauptstraße.
sprich Kahidschokan. Jeden Vormittag fahren Jeepneys, etwa in einstündigem
Abstand, von Magdiwan in1½ für 50 P. Die Fahrt ist unspektakulär und
führt mal durch weite Ebenen, dann wieder drängen die Berge bis ans Meer vor
und die Straße wird schmal, führt direkt an der Küste entlang, gelegentlich
säumen Mangrovenwälder das Watt, dann wieder tauchen Kiesstrände auf.
Die Leute leben meist recht schlicht, ein Schlitten hinter einem Wasserbüffel
keine Seltenheit.
Die Stadt sollte man nicht unbedingt mit dem Moped in der Nacht passieren,
hat mir ein Einheimischer geraten. Des öfteren
sind hier gelangweilte Fischer aus Masbate über Nacht und können ausfallend
werden. Steine werfende Jugendliche in angetrunkenem Zustand sind sicherlich
keine Bereicherung für das Städtchen. Erstaunlich, dass die Ortspolizei nicht
rigoros einschreitet.
Jeden Sonntag trifft die Fähre Mary the Queen von Manila kommend, Abfahrt
Pier 8 um 15 Uhr, gegen 6 Uhr ein und verlässt 7 Uhr Richtung Panay / Dumaguit
bei Kalibu wieder die Insel, um am Montag die gleiche Route retour zu
erledigen. Von Cajidiocan kostet die Passage nach Panay 355 P, die Überfahrt
dauert gute 3 Stunden.
Ein Schauspiel (wenn es nicht um schwer verdientes Geld gehen würde, eine
Komödie) sind die Gepäckträger von Dumaguit. Irgendein Obergepäckträger
schafft es, die gesamte Truppe in Reih und Glied anstehen zu lassen, bis er das
Signal zum Stürmen des Schiffes gibt. Die Reihen dürfen dann nach nicht
erkennbarem Muster nacheinander sich um den Zugang auf die Gangway drängeln.
Mit einem AC-Kleinbus kann man im Hafen für 200 P direkt
nach Caticlan durchstarten, um ggf. nach Boracay
überzusetzen.
Es gibt mehrere kleine Geschäfte und einen Markt. Wirtschaftlich scheint in Magdiwang mehr los zu sein.
Etwa 2½ km nördlich der Stadt bei Taguilos soll es gut zum Schnorcheln sein.
Gute 4 km südlich von Cajidiocan liegt Cambiang. Mit dem öffentlichen Taxi
kostet eine Tour hierher 5 P, ein Charter 20 P, in der Nacht 30 - 50 P.
Bei
dem Dorf der einheimischen Bevölkerung hat ein Deutscher vor einigen Jahren
Land gekauft und geschickt vermarktet. Gut ein Dutzend meiner Landsleute haben
sich Grundstücke gepachtet und für hiesige Verhältnisse wahre Luxusvillen
hingesetzt. Es ist ein gastfreundlicher, bunter Trupp, der offensichtlich jede
sich bietende Gelegenheit zum Feiern nutzt: sei es ein Abschied oder eine
Ankunft, ein Feiertag oder weil es Mittwoch ist.
Einige vermieten auch recht stilvolle Gästehäuser, die natürlich weit über
den inselüblichen Preisen der Einheimischen liegen.
Unvermeidlicherweise kommt es zu kleinen und großen Problemen mit den Ansässigen, die
schnell eskalieren können, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Die deutsche
Gemeinschaft versucht dem entgegen zu arbeiten, indem sie gut dotierte
Arbeitsplätze anbietet und einige Projekte gestartet hat. Dazu gehört z.B. die
Übernahme des Schulgeldes von einigen Kindern in Zusammenarbeit mit dem
ehemaligen Bürgermeister Doi von San Fernando, der ein sehr verständiger und
weitsichtiger Mann ist.
Andere Schwierigkeiten innerhalb der Gemeinschaft, die auf der Insel und
sogar in Romblon und Boracay kolportiert werden, liest man am besten auf www.sibuyan.info (und der "Konkurrenz") nach, sofern man sich dafür überhaupt
interessiert, und bildet sich seine eigene Meinung. In jedem Fall sollte man
nicht alles glauben, was man vielleicht gehört hat.
Ich
nehme gerne die Gelegenheit wahr und bedanke mich ganz besonders für die
herzliche und fröhliche Gastfreundschaft bei Emma (NL), Horst (Bottrop) - was
machen die Uhus?? -, Sonja
und allen anderen!!! Es hat Spaß bei euch gemacht. Schade, dass ich so wenig Zeit
hatte - demnächst hoffentlich mehr. Und, wie ihr jetzt lesen
könnt, wurde da leider nichts draus. Ich bin mit Nadine 2004 auf eine südlichere
Route gegangen und 2005 nach Palawan. Schade, aber vielleicht klappt es ja irgendwann mal.
Schreibt mir doch einfach mal - und wer dies liest, möge doch bitte die anderen
informieren. Vielen DANK!
An der westlichen Seite der Spitze bei Asakra soll man gut Schnorcheln können. Ferner gibt es ausgezeichnet Plätze, die sich auch zum Tauchen eignen vor der Koralleninsel Cresta de Gallo. Dazu ist allerdings ein ordentliches Boot ganztägig zu chartern. Es muss auf die Wetterentwicklung geachtet werden, da manchmal mit verstärktem Wellengang zu rechnen ist.
Lohnenswert ist ein Ausflug zu den Wasserfällen des Cantingas Flusses.
Literatur speziell zu den Philippinen
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Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
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Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!