© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: April 2005
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In dem beschaulichen Ort lässt sich erstaunlicherweise so einiges unternehmen.
Einen Halbtagesausflug kann man zum
Wasserfall Pamoayan
durchführen (Wasser mitnehmen, Sandalen reichen). Dazu begibt man sich an das
nördliche Strandende und verlässt diesen hinter dem Greenviews Resort. Nach
knapp 100 m ist die Straße, wenn man diese Piste so nennen will,
Richtung San Vincente erreicht - die allerdings nicht mehr durchgängig ist. Die ersten Minuten gilt es
hügelan zu laufen
oder einen der Ochsenschlitten anzuheuern. Beides ist in etwas gleich schnell,
laufen bequemer. 200 m später lässt sich auf der linken Seite ein chinesischer
Friedhof bestaunen oder auch nicht, schließlich führt die Piste wieder
hinunter in eine weite Ebene. Fast die ganze Zeit über sieht man auf der
rechten Seite dichten, oft gut durchwachsenen Sekundärwald. Es besteht nur eine
geringe Wahrscheinlichkeit jemanden nach dem Weg fragen zu können, aber er ist
einfach zu finden. Nach 20 min wird an der ersten Y-förmigen Gabelung der rechte
Ast gewählt. Kurz darauf sieht man links unterhalb ein kleines Anwesen. Die
Bewohner sind inzwischen zu kleinen Wegelagerern mutiert und weisen ein
"Spendenbuch" vor ("it's up to you"). Welche Gegenleistung
sie dafür erbringen ist nicht ganz klar, vielleicht halten sie den Weg im
weiteren Verlauf in Stand, mir erscheint es etwas dubios. Ich werde mich darum
kümmern und hier berichten. Wenn überhaupt sollten nur Münzbeträge gezahlt
werden. 5 min später zweigt vor einem schmalen Bach ein Pfad nach rechts
ab, der zum ersten Wasserfall führt, bezeichnenderweise der "Kleine
Wasserfall" genannt. Hier ist aber Schluss, es sei denn man klettert rechts
den steilen Abhang hinauf und dann durch die zweite Kaskade. Im weiteren Verlauf
verjüngt sich der Bach rasch und scheint keine Attraktionen mehr zu bieten.
Zurück zum Hauptweg sind weitere 30 min zu laufen. Immer wieder von Pfaden
gekreuzt ist der Weg dennoch leicht zu finden und sogar stellenweise
ausgeschildert. Die Entfernungsangaben sind allerdings eher humoristisch zu
betrachten. Bei feuchtem Wetter ist in dem teilweise sumpfigen Gebiet mit Moskitos, vor allem
aber meinen Freunden den Blutegeln zu rechnen. Auf den letzten 300 Metern dem
Flussbett durch gut durchwachsenen Sekundärwald folgend, schließlich noch ein
kurzes Stück entlang des anderen Ufers, stößt man unvermittelt auf den etwa
15 m hohen Wasserfall. Von dem unbewohnten, bis 500 m hohem Bergkamm fließt
kristallklares Wasser und bildet unterhalb der Kaskade ein weites Becken, in dem
sich ein erfrischendes Bad nehmen lässt. Überdachte Sitzbänke schützen vor
eventuellen Regenschauern.
Auf dem Rückweg ist überlegenswert an der letzten Y-Kreuzung nach rechts statt
direkt zurück nach Port Barton zu laufen, diese Strecke kennt man ja nun schon
und außer ein paar Eichhörnchen, einigen unspektakulären Vögeln und grünen,
maccaronischlanken Schlangen ist nicht viel zu sehen. Der Weg führt in einem
weiten Bogen zu der in einem Palmenhain am Meer liegenden kleinen Streusiedlung
Pamoayan. Vor Erreichen des Meeres stößt man auf eine langgestreckte breite
Wasserrinne, über die eine Behelfsbrücke führt. Dort wurde bis vor einigen
Jahren Quarzsand ("Silica") für die Bierflaschenherstellung in Manila
abgebaut. In früherer Zeit galt auch Roxas als die 'Glasstadt'. Die damit
verbundenen Aufschlämmungen und Wassertrübungen haben die Fischer
ausnahmsweise und im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich auf die Palme gebracht.
Von hier besteht die Möglichkeit immer entlang des Strandes, teilweise hinter
dem Mangrovengürtel bis nach Port Barton zurück zu laufen. Nur an wenigen
Stellen besteht bei höchstem Wasserstand die Gefahr nasse Füße zu bekommen.
Alternativ kann man sich eine Banka vorbestellen und abholen lassen oder darauf
hoffen, dass eine schon dort vielleicht liegt (100-200).
Der Wasserfall Bagago führt über mehrere flache Kaskaden und kann
nur mit einer Banka in einer etwa 20minütigen Fahrt Richtung San Vincente
erreicht werden. Vom Ufer aus sind dann nochmals knapp 15 min zu laufen.
Leider hält die morgendliche Banka
nach San Vincente hier nicht an, dafür
könnte man sie aber nutzen, um einen Tagesausflug zu dem längsten Sandstrand
der Philippinen zu machen.
Ein kurzweiliger Spaziergang um den Ort kann am nördlichen Strandende hinter dem Greenviews beginnen. Dort läuft man zur Piste, die Richtung Wasserfall führt, wählt aber die entgegengesetzte Richtung. Immer entlang des Waldrandes und ein wenig oberhalb der Ebene ergeben sich immer wieder hübsche Ausblicke auf die landwirtschaftliche Zone und die Bucht. Nach kurzer Zeit führt der erste Abzweig nach rechts ins Dorf zurück, bleibt man auf der Piste hat man nochmals eine Gelegenheit an den Schulen und der "Touristinformation" vorbei zu laufen, um an der Petron-Tankstelle auszukommen. Läuft man hingegen noch weiter, so passiert man den örtlichen Generator und das Wasserwerk. Direkt daneben verläuft ein Pfad, der zu einem weiteren Wasserfall in den Hügeln führt. Die ursprüngliche Piste endet nach einem steileren Anstieg und immer wieder schönen Ausblicken auf die bewaldeten Hügelketten und die Bucht an der Gabelung mit dem irritierenden Schild <-- Exit / Entry -->. Hier befindet sich auch die KTV-Bar 7170 ("Tito"). Der gesamte Weg ist mit einer guten Stunde zu veranschlagen.
Per pedes kann man auch am südlichen Strandende in Port Barton nach queren der Brücke entlang spazieren, sollte aber die Zeit um das Niedrigwasser herum wählen, sonst steht man an einigen Stellen bis zu den Waden im Meer. Nach knapp einer halben Stunde wird die sog. White Beach erreicht, an dem der ehemalige Bürgermeister und jetzige Abgeordnete eine eigentlich recht schöne Bungalowanlage verfallen lässt.
Früh morgens kann man sich einen der beiden Jeepneys
(von den Einheimischen "Red Rocket" genannt, ist schon seit 15 Jahren
unterwegs) schnappen und hinter
dem Pass (am Steinbruch) aussteigen. Es herrscht wenig Verkehr, so dass trotz der breiten
Piste Dschungelromantik aufkommt und gleichzeitig gemütlich zu spazieren ist. Leider ist es für die meisten Tiere bereits zu spät,
der etwa zweistündige Gang (reine Gehzeit) lohnt sich dennoch, immerhin sind
vielfältige Schmetterlinge unterwegs. Recht häufig sieht man den größten,
den schwarzen, schwalbenschwanzartigen Trogonoptera trojana mit leuchtend
grünen Dreiecken auf dem hinteren Rand seiner Flügel. Er erreicht schon die
Größe von Kleinfledermäusen, ein nicht identifiziertet brauner Schmetterling
mit etwas kleineren Flügeln hat sogar den passenden Rumpf dazu.
Direkt auf dem Pass hat sich
ein Tagbanuwa-Clan in drei Hütten niedergelassen und die Familie nebst Oma bietet
preiswert schöne
Flechtwaren bis hin zu Hängematten an. Dort zweigt auch ein zweispuriger Weg
ab, der bis zum Dorf Darapiton und weiter führt und sich als Mopedtagesausflug auch für Anfänger lohnt. Auf allen
Wegen tauchen immer wieder in der dichten Vegetation schmale Fenster auf, durch
die man einen Blick auf den gegenüberliegenden bewaldeten Berghang erhaschen kann.
Zurück auf der nach Port Barton führenden Passstraße, direkt am talwärtigen Ende der Betonstrecke
(3.1 km nach dem Pass) empfiehlt sich noch ein Besuch der Farm von Harold. Der
freundliche, ältere Amerikaner hat sich dort häuslich
niedergelassen und gleich noch eine kleine Pferdezucht aufgemacht. Sein
riesiges Anwesen ist sehenswert, seine Gäule allerdings recht wild und sollten nur
hartgesottenen Cowboys und -girls empfohlen werden. Harold macht gerne mit dem
Besucher - wenn es nicht überhand nimmt - einen Spaziergang über sein
Grundstück,
das bis an den Wald grenzt. Dabei sieht man vermutlich mehr Getier als
woanders, darunter mit Glück auch den Palawan Nashornvogel
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mit seinem weißen Schwanzfächer, typischem rauschenden Flügelschlag und
deutlichem Ruf und noch andere Arten. Am Grenzzaun hat er eine große Beobachtungsterrasse auf hohen
Stelzen errichtet. Wer ihm sympathisch ist darf hier auch mal eine Nacht bleiben
und sich die Abend-, Nacht- und Morgenmusik des Dschungels anhören. Es ist
nicht empfehlenswert, es sei denn man ist begeisterter Insektensammler, nach
Sonnenuntergang irgendein Licht anzuhaben. Ein Moskitonetz ist dennoch zu
empfehlen, Waschen kann man sich morgens im Bach, der direkt aus den unbewohnten
Bergen kommt. Eine anstrengende halbe Kletterstunde bachaufwärts gelangt man zu einem
großen Wasserfall, den Harold auf gute 100 Fuß einschätzt.
In der Tauchbasis von Doris kann man Karidó (56) vom Stamm der
Tagbanuwa für
einen kurzweiligen 2½-3stündigen Ausflug anheuern. Er führt auf Wunsch in den
gut durchwachsenen Sekundärdschungel, mit einigen größeren
Brettwurzelbäumen, entlang des
südlichen bis zu 350 m aufragenden Höhenzuges, der direkt von der Bucht aus eingesehen
werden kann. Karidó versteht zwar kaum Englisch und auch nicht was der Tourist
eigentlich sehen will, aber für 150 - 250 schwingt er gerne ein wenig seine
Machete (Bolo), schlägt den Weg in Indiana-Jones-Manier durch das Unterholz frei und verdient sich so ein
erstklassiges Taschengeld. Feste Schuhe, zumindest Turnschuhe, sollte man schon
mitnehmen, auch wenn der Führer selbst nur in Badelatschen voranschlurft.
Achtung: der "alte" Mann behält die anfänglich gemütliche
Geschwindigkeit aus der Ebene auch am Steilhang bei. Man muss ihn schon bremsen,
sonst kommt die eigene Pumpe langsam außer Takt. An eine entsprechende Menge Wasser
ist zu denken, Karidó kann sich selbst versorgen. Dazu benötigt er
nur eine entsprechende Liane, die an einer bestimmten, hohlen Stelle abgeschlagen wird
und für einen herzhaften Schluck kühlen Wassers sorgt. Über eine westliche
Zigarette freut er sich bestimmt.
Wer im Wald etwas sehen möchte, und selbst das ist nicht garantiert da sich 90%
des Lebens in den Kronen abspielt - von Insekten mal abgesehen - sollte den
frühen Morgen oder späten Nachmittag für die Unternehmung wählen.
Auch lohnt sich eine Tagestour zu einem Dorf der Tagbanuwa, das nächste etwa 3 Fußstunden entfernt. Die Frauen zeigen ein ausgesprochenes Talent für allerlei Flechtwaren aus Nipa- und Kokosnusspalmwedeln, auf Wunsch mit naturfarbenen Mustern, vom Korb bis hin zu Hängematten. Letztere erstellen sie in einer 2-3 Tagearbeit, wofür je nach Größe 500 - 800 P zu zahlen sind.
Zuschrift von Phil (www.philippschaeufele.de), 28. Mai 2009: Für 600 PHP kann man eine Mangroventour buchen, wenn ich mir Deine Beschreibung der Tour in Sabang durchlese, dann war die Tour in Port Barton aber eher ein Reinfall. Der Guide sagte mir hinterher, es wäre geschickter, wenn ich sie bei Ebbe gemacht hätte, dann wäre mehr Tierleben zu sehen, aber naja.
Bis spätestens 7 Uhr morgens ist ein Ausflug mit einer kleinen Banka in das
südliche, geschützte 100 ha große Mangrovengebiet SEHR zu empfehlen. Die Banka
muss klein sein, damit die engen Mäander des Darapiton- und Cata-Flusses passiert werden können. Es ist vorteilhaft nicht
gerade einen Tag zu wählen, an dem zu diesem Zeitpunkt absolutes Tiefstwasser
herrscht. In dem Fall kann es passieren, dass man im Labyrinth
überhaupt nicht weiter kommt. Der frühe Zeitpunkt ist nicht nur gut für die
Vogelbeobachtung, sondern auch um anderen lärmenden Touristen und den zur
Arbeit, Markt oder Schule fahrenden Einheimischen zu entgehen, die natürlich die Vorteile eines
Motors zu schätzen wissen, mit dem sie einen Heidenkrach veranstalten. Wie viel
schöner, wenn der Bootsführer endlich den Motor abstellt und langsam paddelnd
die mangrovengesäumten Kanäle entlang zieht. Wen es
interessiert: im
Mündungsgebiet herrschen vor allem B. gymnorrhiza, C. tagal und R.
mucronata vor, im Inneren X. moluccensis. Langschwanz-Makaken
148 turnen im Blätterdach, es lassen sich
ferner kitschigschöne philippinische Eisvögel (u.a. 146
und 150)
beobachten, die in den Farben orange, gelb, grün und
blau metallisch schillern und mit ihrem orangeroten Schnabel weithin sichtbar
auffallen. Leider sind sie extrem scheu, so dass gute Fotos nur mit einem
ordentlichen Tele gelingen werden. Etwas weniger scheu, etwas weniger bunt ist eine
zweite, kleinere Art. Dazu lassen sich noch einige Schlickläufer, vielleicht
Buntspechte (Chrysocolaptes lucidus erithrocephalus, Chrimson-back Woodpecker
+ Dryocopus javensis hargitti, White-bellied Black-Woodpecker + Great Slaty
Woodpecker) und mind. eine weitere Vogelart beobachten, die allerdings zur
ungefähren Bestimmung einfach zu schnell war. Knallrote Mangroven-Winkerkrabben
im Schlick zwischen dem Labyrinth der Baumwurzeln runden das Bild ab. Mit ihnen lässt sich ein nettes Spielchen
treiben: einfach mal kräftig laut mit den Fingern schnalzen. Auch den Philippinischen Seeadler
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kann man gelegentlich erleben. Mit seinen breiten
Schwingen, weißem Kopf und weißer Brust ist er schon auf größerer Distanz
auszumachen. Schließlich sieht man noch Kuhreiher
92, die zum Sonnenuntergang auch
über dem Strand von Port Barton zu ihren Nachtschlafplätzen irgendwo im Norden
heimkehren.
Ein gutes Dutzend nachtaktiver gelb-grün bis
schwarz gestreifter Mangroven-Nachtbaumschlangen
und braune Schlangen hat unser
Bootsmann schließlich nach 2 Stunden über unseren Köpfen
in den überragenden Ästen und Zweigen entdeckt, ich nicht eine einzige vor
ihm. Das größte Exemplar brachte es immerhin auf gute 1½ m.
Der Ausflug sollte im Gebiet mind. 2 h dauern, bei je ½ h Anfahrt, dann sind auch die etwas
überhöhten 600 / 2 Personen einigermaßen gerechtfertigt. An Repellents ist
unbedingt zu denken!
Die Tagestour muss vollgetankt begonnen werden - mit einem Handschwengel an einer der beiden Tankstellen -, unterwegs gibt es nur wenige Möglichkeiten an Stoff zu kommen. Ferner ist ob der aufgewirbelten Steine dringend festes Schuhwerk anzuraten. Da die meisten eh keine Protektion haben, sollte auch noch an einen Erste-Hilfe-Satz, zumindest Desinfektionsmittel gedacht werden. Teilweise führt die Strecke durch schattenloses Gelände, ein Sonnenschutz der Haut und ggf. des Kopfes ist erforderlich. Unterwegs kann sich einfach verpflegt werden, eine Trinkwasserration wäre aber nicht schlecht. U.U. hilft bei Pannen auch ein Handy (Erreichbarkeit des Netzes ist dürftig!) und die Telefonnummer des Vermieters. Der erste Teil der Rundstrecke ist auch von vorsichtigen Anfängern gut zu meistern, bei den beschriebenen Abstechern benötigt man mehr Erfahrung; immer in der Annahme einer dezenten Fahrweise. Optimal sind zwei Räder - meine natürlich Maschinen! -, damit im Notfall einer Hilfe holen kann.
Zunächst geht die Fahrt den Pass hinauf, auf dem sich eine Tagbanuwa-Familie niedergelassen haben. Sie bietet preiswert schöne
Flechtwaren bis hin zu Hängematten an. Genau dort zweigt nach rechts eine
unscheinbare zweispurige Piste ab. Sie arbeitet sich nun 3 km lang zu einer weit
geschwungenen Tiefebene sachte hinunter, die von einigen abgeschiedenen
Reisbauern erschlossen wurde. Ungefähr nach 3½ km taucht links eine Abzweigung
auf, deren Endpunkt mir unklar ist. (Ich freue mich über Infos an !)
Touristen scheinen hier nicht oft vorbei zu kommen und so schlimm kann ich mich
auch nicht in den letzten Tagen verändert haben, aber als mich die spielenden
Kinder auf der Piste endlich wahrnehmen stieben sie davon und verstecken sie sich
ängstlich-neugierig in den Hütten. Wie schon
in Port Barton auffällig schwirren erstaunliche Massen an Schwalben herum,
immerhin hoch und damit gutes Wetter versprechend; also immer den Ball flach
halten, fällt mir etwas gehirnaustrocknend ein - es wird langsam heiß. Am KM
5.2 ergibt sich ein schöner Aussichtspunkt, 100 Meter weiter trifft man sogar
auf einen Sari-Sari ("Super"markt), kurz darauf wird eine lockere Streusiedlung
durchfahren. Dutzende von Kuhreihern lassen sich am Wegesrand aufscheuchen,
während die suhlenden Wasserbüffel mir allerhöchstens mal einen trägen
Blick gönnen. Nach genau 8.0 km erreicht man eine T-förmige Kreuzung, an der
sich auch die Primarschule von Darapiton befindet. Obwohl Unterrichtszeit ist
bekommt eine Klasse frei, um den orientierungslosen Touristen am Schulzaun
bestaunen zu können. Meine Entscheidung ist zunächst einmal weiter geradeaus
zu fahren, dort ungefähr vermute ich mein eigentliches Ziel das Dorf Pagdanan, das der Bucht
von Port Barton ihren Namen gab.
Die Piste wird geringfügig schlechter und schmaler und am 10. Kilometer zweigt nach rechts
ein breiterer Lehmweg ab als der geradeausführende, also wähle ich ihn. Leider
sehe ich im folgenden auch zum ersten Mal größere Flächen, auf denen erst vor kurzer
Zeit Brandrodungen vorgenommen wurden, einige wenige Hütten säumen die
Strecke. An
Hand der Schleifspuren und mir entgegenkommender Büffelschlitten scheint dies fast
das einzige Verkehrsmittel zu sein und nach 1.5 km stehe ich am morastigen Meeresufer. Offensichtlich habe ich gerade den
Landweg zu dem geschützten Mangrovengebiet
gefunden, in das sich eine frühmorgendliche Bootstour sehr
empfiehlt. Und genauso offensichtlich befinde mich viel zu weit südlich meines Ziels. Also zurück nach Darapiton ohne den
anderen, viel zu schmalen Pfad für eine ständige Landverbindung nach Pagdanan weiter zu eruieren,
das Ziel ad acta legend.
(Nach Auskunft von Urs im El Busero [2007] soll die im Folgenden beschriebene
Piste inzwischen stark lädiert sein. Dies kann sich allerdings rasch wieder
ändern, einfach ausprobieren. Notfalls kann man die Strecke nach Old Caruray
vom Highway aus machen. In Kürze werde ich einen Zustandsbericht erhalten und
hier einstellen.)
Hier zweigt eine breite Piste ab, die
auf den ersten 1500 Metern zwar topfeben aber größtenteils recht durchschüttelnd ist. Dann
beginnt ein Anstieg zu einem niedrigen Pass, den auch Anfänger bewältigen
können, wenn sie langsam und umsichtig fahren. Die Vegetation verändert sich, dichter Wald steht links und
rechts der Piste, allerdings sind noch Spuren des "selektiven"
Einschlags erkennbar. Genau 3.0 km nach dem Abzweig
hat man einen tollen Blick zurück bis auf die Pagdanan Bucht. In den steileren Abschnitten ist
die Piste mit grobem Geröll
aufgefüllt, alles wurde in diesem Zustand erst vor einem Jahr erstellt. Wer es
mit seinen Sicherheitsvorstellungen vereinbaren kann, wird nach Abstellen des
Motors (aber eingeschalteter Zündung) die Dschungelmusik in vollen Zügen
genießen können. Der Traum von immer tiefer in den Dschungel fahren ist direkt bei Erreichen des
Talbodens rasch ausgeträumt, überall muss der Wald landwirtschaftlichen Feldern
weichen, an einigen Stellen kokeln noch die Baumstümpfe. Nach 7 km wird abermals eine T-förmige Kreuzung erreicht.
Links geht es für den Anfänger zum
Trans-Palawan-Highway, die folgende 23 km lange Sackgassenstraße empfahl
ich 2005 nur Leuten, die Strecken wie die bisherige oder schlimmere schon öfter
gefahren sind. Heute (2011) ist sie, v.a. an den exponierten Stellen, fast
durchgehend betoniert.
Die vorläufig weiterhin recht passable Piste verläuft nun überwiegend durch
fast menschenloses Gebiet. Nur zu Anfang sind noch einige Hütten zu sehen, nach
12 km beginnt sich von beiden Seiten der dichte Wald heranzuschieben. Einen
Kilometer weiter und der Auftakt zum Passanstieg beginnt, nach nochmals zwei
Kilometern ist schon fast ein Übergang zu gemischtem Sekundär-/Primärwald
erreicht. Ich bin kein absoluter Fachmann und überlasse die Definition anderen,
bin aber der Auffassung, dass hier vermutlich nur wenig eingeschlagen wurde,
besonders nicht in den steilen Hängen und Gipfellagen.
Großtiere habe ich zwar nicht gesehen, sind zu der
Tageszeit auch unwahrscheinlich, aber es gab so einige Vögelchen, darunter
einen lange Zeit nicht nicht identifizierten "Woody Woodpecker", der
sich als Philippinische Kuckuck (Centropus viridis viridis, Tagalog [T]Sabukot, Lesser
Coucal, bis 45 cm) entpuppte. Er fällt durch einen sehr langen Schwanz und rostbrauner Flügeldecke
sowie einem metallisch tiefblaugrünen Rücken auf. Gerne hält er sich in dem
hohen Gras der Reisdämmer, aber auch im Unterholz auf. Ein Merkmal ist sein
sehr bodennaher Flug und ein metallisch rhythmisch-monotones einfaches oder
mehrfaches Schlagen
(chonk-chonk-chonk
...).
Unter vielen anderen gibt es Nektarvögel (oder Honigsauger) (wie der Grünrücken-Nektarvogel Nectarina jugularis aurora, Olive backed
Sunbird) zu sehen. Sie
haben eine konvergente Evolution analog der Kolibris in der Neuen Welt durchgemacht
und beherrschen den Schwirrflug, wenn auch nicht in dem Maße wie ihrer Kollegen
auf der anderen Seite des Globus. Zum krönenden Abschluss durfte ich
einen, allerdings weit entfernten, Philippinischen Seeadler
145
erblicken.
Ständige Begleiter sind vielfältige Schmetterlinge und der stakkatisch
aufbrausende Gesang der Zikaden, der wellenförmig durch das Blätterdach zieht. Und natürlich der dichte Dschungel, der
besonders wenn man alleine ist, Respekt schafft und bei jedem Knacken im Geäst Misstrauen
hervorruft.
Nach knapp 17 Kilometern
ist eine Art Passebene erreicht, ein Kilometer später der Scheitelpunkt auf vielleicht
7-800 Metern. Gesäumt von hohen bewaldeten Bergrücken (im Bild links
ausgelichteter Sekundärwald, rechts hügelan rasch in Primärwald übergehend) blickt man in ein sich
öffnendes Tal. Von dort geht in einigen steileren, mit Geröllsteinen und
einigen Felsbrocken gespickten Passagen wieder hinab. Anfänger sollten
spätestens hier umkehren, sooo richtig was zu sehen (i.S. von Wald) gibt es nun auch nicht
mehr. Hier ist es Pflicht in den unteren Gängen und mit Bremskontakt zu fahren.
U.U., wenn z.B. zwei auf einer Schleuder fahren, muss auch mal eine Pause zu
Gunsten der heißgelaufenen Bremsscheiben eingelegt werden.
Nach 20 km beginnt die Talsohle, die sich alsbald zu einer weiten,
landwirtschaftlich genutzten Ebene ausweitet. Bei 23.5 km liegt New Caruray,
bei 27 km muss an der Dreieckskreuzung nach rechts abgezweigt werden.
Zwischendurch sieht man in südlicher Richtung einen recht hohen Berg mit
pyramidenartiger Spitze. Dies ist (vielleicht, denn es gibt zwei eng benachbarte
Berge, die aus bestimmten Perspektiven ein ähnliches Profil zeigen) schon die
1593 m hohe Cleopatra's Needle im Puerto Princesa
Subterranean River National Park von Sabang. Springt der Kilometerzähler auf 29.6 nach dem
Abzweig in Darapiton, sollte scharf gebremst werden - sonst liegt man im Meer.
Davor befindet sich der große Fischerort Old Caruray und zweckmäßigerweise hat
man auch genau an dieser Stelle eine Art Kiosk aufgestellt. Dort bekommt man je
eine Flasche Coca Cola mit kaltem und eine von der gleichen Firma mit warmem Sprit
(kein Sprite!) zum Nachfüllen. Die Menschen auf dem Weg sind sehr freundlich und hilfsbereit,
viele grüßen freudig lächelnd, aber einer wäre fast furchtsam in die Büsche
gesprungen als er mich sah. Dabei wäre er mir überlegen gewesen, hatte er doch
seine Bolo (eine Art Machete) in der selbstgebastelten Holzscheide dabei. Ob
hier Europäer mal Sklaven ausgehoben haben?
Leider muss man nun die ganze Strecke zurück bis zur T-Kreuzung bei Little Caruray
zurückgurken, dafür darf der Pass nochmals genossen werden. Wer es beim Abstieg mit
seinen Sicherheitsvorstellungen vereinbaren kann, kann nach Abstellen des Motors
(aber eingeschalteter Zündung) die eigenartige Atmosphäre genießen; solange kein großes Fahrzeug entgegen kommt und die Luft für einige
Zeit blockweise schneidbar erscheint. Am Abend werde ich feststellen, dass der
feine Staub sogar durch Reißverschlüsse kriechen kann.
Ab der vorher beschriebenen T-Kreuzung
sind es noch 14.6 km durch eine landwirtschaftlich genutzte Ebene mit einigen
kleinen Ansiedlungen, die einer Talverengung zustrebt.
Pfiffig sind die Reisbauern hier! Um Vögel von den Felder zu verscheuchen,
haben sie dicht nebeneinander zwei kräftige, lange Pflöcke in die Erde gerammt
und mit einem Keil auf Distanz gehalten. An einem Pflock ist ein langes Seil
angebunden, an dem sich mehrere Plastiktüten dicht über den Reishalmen
befinden. In arhythmischen Abständen strafft sich das Seil, der Pflock wird ein
wenig ausgelenkt und schnellt dann wie bei einer Ratsche gegen den anderen
zurück. Ein ordentlicher Knall und die Bewegung der Plastiktüten sorgen für
einen erstklassigen Vogelscheucheneffekt. Nun bin ich aber neugierig geworden
und will wissen, welcher Opa denn da den ganzen Tag monoton am Seil zieht, das
bis zu einer Hütte reicht. Ich traue meinen Augen kaum ... .
Für die letzten 1.1 km
spendierte Vater Staat immerhin guten Beton. Genau am KM 20 vor Roxas in Magara
erreicht man den Highway (wo [Old] Caruray mit 33.2 km ausgeschildert ist), 10
km später ist der Abzweig nach Port Barton erreicht. Die meisten werden die
Strecke schon von der Anfahrt her kennen, haben aber nun den Vorteil nach Wunsch
anhalten zu können. (Siehe ggf. Anfahrt.) Eine kleine
Warnung: in der Trockenzeit ist besonders diese Stecke abschnittsweise mit feinem,
mergelartigen Pulver überzogen, der abrupt zentimeterdick auftritt. Hier kann
es leicht zu unvorhersehbaren Ausrutschern kommen. Auch sind einige
regenbedingte Dellen in der Straße, die auch die Trockenzeit überstehen, recht
tückisch. Wenn es nicht zu spät ist, kann man noch einen Stopp bei der Korbflechterin am Pass und der Pferdefarm von Harold
(3.1 km nach dem Pass) einlegen.
Diese Tour möchte ich jedem ans Herz legen, der Natur und Menschen Palawans
näher kennenlernen möchte. Es ist zu empfehlen das kleine Sprachheftchen Tagalog aus dem Reise-Know-How-Verlag
mitzuführen.
34.000 km² sollen die Korallenriffe in den Philippinen umfassen,
37.8% davon in der Provinz Palawan. Leider sind sie zu 60-90%
beschädigt, an einigen Stellen bis hin zum Totalschaden! Ich glaube nicht, dass
die Statistik dies berücksichtigt.
Bis 2000 war
Dynamitfischen "in", dann sorgten zunehmende Kontrollen und
Beschlagnahmungen für ein zunehmendes Ausweichen auf Cyanid x - was nicht zu hören ist -, wodurch
nicht nur in ganz
Palawan, wie auch in Port Barton, viele Plätze auf
Jahre hinaus zerstört sind. Schuld an der drastischen Abnahme des Fischbestandes sind natürlich auch die gewaltigen
Hochseeflotten aus Japan, Korea und China sowie die exotischen Wünsche ihrer
Kunden. Mit Überfischung hat der Rückgang im küstennahen Bereich jedoch
primär nichts zu tun und auch nicht in erster Linie mit dem El Niño -
Phänomen. Selbst die Fischernetze, die nur auf den ersten drei Metern die
erforderliche Maschenbreite für die Kontrolleure zeigen und dann immer enger
werden, spielen keine entscheidende Rolle, obwohl Synergieeffekte mit den anderen
Fangmethoden auftreten. Zunächst hat vorwiegend das Dynamit viele Korallen zerstört - und als
Kollateralschaden etliche Handamputationen und Erblindungen gefordert -, wobei vor
allem die verzweigten Korallentypen ein wichtiger Schutzbereich für Jungfische
waren. Was noch übrig blieb ist dann durch das Gift eingegangen, bekannt durch das
verwandte Zyankali, da Korallenpolypen noch empfindlicher darauf reagieren und
nicht weglaufen können. Dass die Jungfische und Fischbrut mit dran glauben
musste hat man wohl auch übersehen. Daneben wird noch lagtang (tubli)
verwendet, ein Gift, das aus Pflanzensamen gewonnen wird, ein weiteres aus einer
Baumrinde. Und alles geht natürlich
nur auf das Konto von auswärtigen Fischern! Auch am legalen
Fischfanggerät wird fleißig manipuliert. Sicherlich werden ab und an die
Maschengrößen der Netze kontrolliert, aber welcher Bedienstete macht sich
schon die Mühe mehr als die ersten zwei Meter abzuwickeln und zu messen.
Nach langjährigen Anläufen wurde 1998 schließlich ein großer Teil der
Pagdanan-Bucht zum Marine Park erklärt. Als die
Fischer schon bald dem Bürgermeister A.V. Gonzales ihr Leid über schwindende
Einnahmen klagten, verschwanden
plötzlich die urkundlichen Papiere darüber und seitdem wird fleißig weiter
geplündert; von einem geschützten Gebiet will nun niemand mehr was gehört
haben.
Er, wie auch der Stadtrat von San Vincente - wo sowieso ein einziger
Korruptionssumpf herrscht wie gut informierte Kreise berichten - sind im Lebendfischhandel
(buhay-buhay) von Anfang an groß eingestiegen. Wie die Fischer sie fangen interessiert die
Herren Lokalpolitiker nicht.
In diese Situation passt auch der bisher ungeklärte Mord an einem
taiwanesischen Fischhändler, der im April 2007 bei St. Vincente erschossen
wurde. Wo doch in der Wahlkampfphase ein Waffenverbot herrscht ...!
Großspurig erklärten Politiker auf einer Wahlveranstaltung 2007, dass
ausländische Investoren - vor allem aus Taiwan und Korea - in der letzten Zeit
eine Milliarde Pesos investiert hätten, auch für den Ausbau des Flughafens!
Das wird vor allem den Stadtoberen gefallen haben, denken sie jedoch weniger an
die von den Finanziers gedachten Touristenströme, sondern daran, dass nun
größere Maschinen mit Lebendfisch starten können. Eine Milliarde Pesos wären
immerhin 20 Millionen Dollar!! Wough. Da fragt man sich doch gleich, wieso die
Straße vom Highway nach Port Barton immer noch in der Regenzeit eine nicht zu
bewältigende Schlammpiste ist und wo die seit Jahren versprochene
Verbindungsstraße zwischen San Vincente und Port Barton eigentlich ist (wie in
offiziellen Karten eingezeichnet!).
Walter, seit vielen Jahren auf Palawan, hat über einige Jahre hinweg den Untergang etlicher Stellen fotografisch dokumentiert. So hat z.B. der prominente Tauchplatz Black Coral, bei dem sogar schon Fernsehteams waren, südwestlich von Exotica Island den El Niño von 1997/8 recht gut überlebt. Im Jahre 2000 wurden die schwarzen Korallen allerdings geklaut, die Schmuckindustrie hat's gefreut. Der ehedem beliebte Tauchplatz wies vor allem ein Tunnelsystem mit riesigen Zackenbarschen auf - bis das Cyanid kam. (Siehe auch Riffindikatoren.) Heute ist es weitgehend eine Schutthalde, die Fische ausgerottet, aber je weiter man sich von den Grotten entfernt, desto mehr Leben findet man; einen deutlicheren Hinweis auf das Gift kann es nicht geben. Diese Fotos wurden von einer engagierten Lokalpolitikerin verschiedenen Behörden in PPC vorgelegt. Kurz darauf wurde bei Walter eingebrochen, geklaut wurde nichts, nur vermisst er seitdem seine Negative! Gut, dass er noch die Abzüge vorweisen kann.
65% der ansässigen Bevölkerung
lebt vom Fischfang. Thunfisch
73,
Makrelen
78, Schnapper
80 und Zackenbarsche
93 stellen über 50%,
Sepien
53
und Kalamare
46 - in der deutschen Gastronomie am häufigsten aber
fälschlich als Tintenfisch bezeichnet -,
stehen vor allem auf der nächtlichen Jagd an. In den letzten 10 Jahren hat sich
die Prokopfausbeute um 75% verringert, aber nicht weil die Bevölkerung
drastisch gewachsen wäre! Zu allem Überfluss breitete sich Mitte März 2005
von Rizal ausgehend Richtung Norden ein massenhaftes Fischsterben aus.
Und so wird an der Basis lamentiert: die Hausfrauen über die
hohen Fischpreise, die Männer über das Essen mit der Frage "Walang ulam?"
(Keine Beilage?!) und die Fischer über den stetig zurückgehenden Fang. Auf einmal
interessieren sich auch die ersten Politiker dafür, finden aber offensichtlich keine
Schuldigen und verteilen, bevor gar nichts getan wird, erst einmal Aufkleber mit
der Aufschrift "Ban Cyanid". Gleichzeitig werden weiterhin gewaltige Pestizidmengen
auf den Reisfeldern eingesetzt, die mit der nächsten Regenzeit ins Meer
geschwemmt werden. Dafür will man jetzt die Kompressoren für das Primitivtauchen mit
einem dünnen Atemschlauch verbieten; eigentlich schon ein Gesetz von 1995, das
damals die Speerfischerei mit Atemhilfe im Auge hat. Danach sind als Strafe vorgesehen: 500
Pesos pro Person, die sich an Bord befindet, beim zweiten Mal 1000 und beim dritten
Mal 2000 plus Konfiszierung des Fischgeräts und / oder 6 Monate Gefängnis. Doch die Tagelöhner werden einen
selbstgebastelten Ersatz finden oder sich andere Methoden ausdenken, sich weiterhin der Gefahr einer Verhaftung oder Vergiftung
aussetzen und
für die nächste Flugzeugladung Lebendfisch sorgen, so lange noch was zu holen
ist und der Preis stimmt: zum Überleben etwas über der Armutsgrenze.
Die so gefangenen Fische, von denen etliche an einer Überdosis eingehen, kommen erst einmal für 10-14 Tage ins Frischwasser (bei Port Barton geschieht dies versteckt hinter der großen Boayan Insel) zum "Durchspülen", damit die Restaurantgäste in Manila nicht gleich aus den Latschen kippen. Bunte Korallenfische werden sofort in Plastiktüten abgepackt, wobei auf den Transportwegen bis zu zwei Drittel ins Seegras beißen, das man für die Sauerstoffproduktion hineingelegt hat. Bestimmt sind sie für den einheimischen und ausländischen Markt der Aquarienliebhaber, allerdings gibt es nicht einen lizenzierten Händler in Puerto Princesa dafür! Noch in den 90iger Jahren kamen allein 80% der Korallenfische aus Palawan auf den westlichen Ladentisch. Offiziell darf Lebendfisch nur streng reglementiert über Puerto Princesa ausgeflogen werden, jeder weiß aber, dass auf dem Flughafen in San Vincente nordöstlich von Port Barton mindestens zweimal in der Woche Propellermaschinen landen! Immer wieder schmieren die überladenen Kisten ab, wie 2005 bei dem Absturz in Coron / Busuanga und 2007 über Mindoro.
Lebendfisch erbringt bis zu 2000 Pesos pro Kilo in Manila, in Korea, Japan,
Hongkong und Shanghai sogar noch mehr; üblicher Fangfisch dagegen erheblich
weniger. Je 25.000 Pesos benötigt man in etwa für die
Entlohnung der Fischer - durchschnittlich 250 Pesos, 80 Pesos pro kg mehr als üblich - und
für das Kleinflugzeug, das 100 kg Fisch plus dem
gewaltigen Wassergewicht transportiert. Da bleibt ein saftiger Gewinn hängen. Es
gibt nur eine Möglichkeit diese extreme und umweltbelastende Raubfischerei zu
stoppen: Lebendfisch verbieten und damit die Marge abgraben. Aber es ist kein Geheimnis,
dass die wirklichen Hintermänner sogar in den entsprechenden Kontroll- und
Planungsgremien sitzen und
nicht daran interessiert sind sich das Geschäft verderben zu lassen.
"Die letzte Grenze" wurde auch unter Wasser dramatisch verschoben.
x Natriumcyanid
(englisch sodium cyanid), NaCN, eine chemische Verbindung aus Natrium, Kohlenstoff und Stickstoff. Sie
riecht typisch nach Mandeln bzw. Persipan und ist extrem lebensbedrohlich. In wässriger Umgebung oder durch
Säureeinwirkung zerfällt sie in Natrium- und Cyanid-Ionen. Letztere blockieren
beim Menschen die Fe(III)-Ionen des Enzyms Cytochromoxidase, wodurch kein
Sauerstoff mehr zwischen dem Hämoglobin und den Zellen übertragen werden kann,
die lebensnotwendige Zellatmung wird unterbrochen. Beim Menschen tritt eine Bewusstlosigkeit bereits
nach einer Minute auf, dann erfolgt die "innerliche" Erstickung.
Geringere Dosen führen zu vorübergehenden oder bleibenden Lähmungen und / oder
sensorischen Ausfällen. Fische reagieren erst bei etwas höheren Dosen.
Dass Schuhe im Wasser unbedingt empfehlenswert sind, zeigt ein Steinfischunfall vom Februar 2005. An einem von Einheimischen häufig besuchten Strand ist einer drauf getreten - Steinfische kennen ob ihres potenten Giftes kaum eine Fluchtreaktion. Und die Schmerzen sind höllisch!!! Leute mit Herzkasper oder Kinder können auch schon mal daran sterben, insbesondere wenn keine kompetente ärztliche Hilfe in kurzer Zeit erreicht werden kann. Der gute Mann kam noch einmal mit dem Leben davon, hatte aber ein extrem angeschwollenes Bein und starke Schmerzen über mehrere Tage.
163 Korallenarten in 14 Familien wurden in der Bucht von Port Barton noch 1998 gezählt. Aber die Studie gab bereits damals abgestorbene Korallen
in der Größenordnung von 66-85% an. Trotzdem gibt es noch ein paar Schnorchelgebiete um die 13 Inseln und die gute Nachricht: das
vielleicht 2000 m² große, ovale Riff "Aquarium", einige Hundert Meter nördlich von Endeavor Island, hat sich inzwischen recht gut erholt, wenn auch der
küstenzugewandte Teil immer noch großflächig zerstört ist. Am schönsten ist
es in der nördlichen und der offenen Bucht zugewandten Seite, teilweise auch an der
dortigen Riffkante mit recht ordentlichem Fischbestand. In Erinnerung geblieben
sind mir vor allem die schönen, farblich sehr kontrastreichen Anemonenfische, vielfältige
Korallen und einige Schwämme, sogar einen kleinen Tonnenschwamm. Vor allem nach starken Regenfällen lohnt sich ein
Anlaufen aber nicht, da die gemeinsame Mündung von Darapiton
und Cata in
der Nähe reichlich
Sediment aus dem Mangrovengebiet ablagert. Es dauert Tage, bis es dann wieder
einigermaßen klar ist, selten ist es besser als ± 8 m. 2011 wurde mir
berichtet, dass das Aquarium von etlichen Bootsleuten gar nicht mehr angefahren
wird. Vermutlich ist die Zerstörung doch recht umfangreich geblieben ist, v.a.
scheint der "Umweg" zu den anderen angefahrenen Orten und der damit
erhöhte Spritverbrauch doch ein unnötiger Kostenfaktor bei geringem Lustgewinn
der Touristen zu sein.
Ein paar Hundert Meter nördlich davon liegen noch zwei
eng benachbarte kleinere Riffe, die allerdings durch Cyanid-Fischerei fast vollkommen
zerstört sind, gerade mal eine Fläche von 5x10 m ist noch lohnenswert. (Häufig verwechseln die Bootsleute diesen Platz mit dem Aquarium!)
Dafür
findet man hier den überziehenden (flächigen), schön leuchtenden Roten
Bohrschwamm (Cliona vastifica) und dem ihm sehr ähnlichen Feuerschwamm (Latrunculia
magnifica), der allerdings ästig verzweigt ist. Allgegenwärtig sind immer
die Krokodil-Hornhechte (Tylosurus crocodilus, bis 130 cm und 5.2 kg),
die dicht unter der Wasseroberfläche schwimmen und von unerfahrenen
Schnorchlern mit Barrakudas verwechselt werden. Sie werden jedoch dem Taucher
und Schnorchler nie gefährlich. Allerdings wird von einem Unfall berichtet, bei
dem in der Nacht durch das Licht der Boote angelockt, einer der Fischer tödlich
durchbohrt wurde. Besonders hier kommen viele Haarsterne (Klasse Crinoidea)
vor, fast scheinen sie mir ein Indikator für absterbende oder gerade neu
besiedelte Riffe zu sein.
Vollkommen unerwartet, und es hat von uns auch noch keiner vorher gesehen, beobachten
wir plötzlich einen Adlerrochen 157, der mit zwei ordentlichen Luftsprüngen auf
sich aufmerksam macht. Entweder war da etwas noch größeres hinter ihm her oder
es hat einfach nur Spaß gemacht.
Auf dem Weg durch die Bucht sieht man links und
rechts die große Sakura Perlzuchtfarm. Allerdings sollte man
in Tauchausrüstung sich im klaren sein, dass ohne Rückfrage scharf geschossen
wird, wenn man hier unter Wasser geht!! Die Einheimischen sind inzwischen sauer ob der Ausdehnung, da sie ihre
direkten Schiffsrouten verhindert, halten aber den Mund, da viele dort
beschäftigt sind. Insgesamt ca. 50.000 ha werden z.Z. in diesem Gebiet
bewirtschaftet, 85.592 ha im gesamten Distrikt Palawan.
Marginal besser ist es im Gebiet von Exotica Island, allerdings zeigt
auch hier das Vorhandensein von Rotbraunalgen 155
+
151 und
das bäumchenartige Turbinweed 154 ein Absterben an; stellenweise strebt
Sargassum 153 an die Oberfläche. Hier
sollte man aber wirklich bis zum schräg abfallenden Dropoff hinaus schnorcheln
und sich dann auf dem Korallendach über dem bunten Poritis sp.-Streifen mit
seinen noch bunteren "Weihnachtsbäumen"
156
halten. Recht häufig, wie
überall in Palawan, stößt man auf den goldgelben Kugelfisch, oft ziehen
Füselierschwärme und kleine Wolken von Anchovis vorbei, bunte Seesterne liegen
scheinbar reglos herum. Hier findet man auch
auf den Blaukopf-Torpedobarsch (Malacanthus latovittatus, bis 40 cm), der
seinen Namen mit recht trägt, denn er ist wirklich recht schnell. Etwa mittig des Strandes ist allerdings eine große Fläche am Dropoff
vollständig zerstört. Das gleiche gilt leider auch für die andere Seite der
Insel. Es herrscht hauptsächlich Schutt von Geweihkorallen vor, in dem
vereinzelte Steinkorallenblöcke stehen. Da ist es auch kein Trost, dass die
Sicht erheblich besser ist, höchstens die Fischwelt ist interessant. Kaum zu
glauben, dass hier 2002 noch ein erstklassiges Schnorchel- und Tauchgebiet
gewesen sein soll.
Da Exotica einen schönen Strand und bei Ebbe eine beide Inseln verbindende
Sandbank gibt, finden sich ab der Mittagszeit auf der Inselspitze fast alle Touristen ein, die
eine Tagestour gebucht haben. In der Hochsaison kann es dann auch schon mal
passieren, dass fast ein Dutzend Boote anlegen. Allerdings sollte man sich
zeitweise auf Sandmücken
einstellen (ein Repellent mitnehmen!), da hier nicht geharkt wird.
Fast unbeschädigt ist (2011 leichte Schäden) das Korallenriff "Nik's Poritis Garden" an dem
begrenzenden Felsausläufer des zweiten
Strands an der nordöstlichen Seite von Albaguan; also durch die schmalen Kanal zwischen den Inseln
bei Exotic Island und dann links nach Norden. Es herrschen überwiegend kompakte Steinkorallen der Familie Poritis
sp. (in verschiedenen Wuchsformen vorkommende Berg-, auch Porenkoralle
genannt) sowie einige sehr große Tischkorallen, manchmal Geweihkorallenhecken vor, bleeching und
andere Zerstörungen sind selten. Leider gibt es wie auf ganz Palawan fast keine Weichkorallen mehr, sieht man einmal von einigen Lederkorallen
ab. Gelegentlich sieht man auch bis zu 30 cm lange weiße Fäden aus einem
Sandloch oder Korallenspalt heraus treten, die sich langsam, leicht vibrierend
bewegen. Diese Kopfanhängsel sind dem ansonsten unsichtbaren Spahettiwurm (Reteterebella
queenslandica) zuzuordnen. Der Fischbestand ist ordentlich, im Flachwasser kann man mit Glück sogar
auf einen Riesenkugelfisch stoßen. Größere Sandstrände fehlen, dadurch ist
die Sicht ganz passabel.
Auch in der nächsten Bucht, an deren Anfang das Privathaus vom Schweizer Heinz
und dann das Blue Cove Bar & Restaurant des Briten Dave stehen,
befinden sich außerhalb (!) der Absperrungsleinen (die nur dem Auffangen der
Unmassen von Seegras zu bestimmten Zeiten dienen) recht gute
Schnorchelmöglichkeiten mit einem kleinen Dropoff auf etwa 8-9 Meter. Dave
beabsichtigt für die nächste Saison 2008 mindestens zwei Bungalows zu
errichten. Schon jetzt präsentiert sich die schöne Rasenanlage mit
Kokosnusspalmen und anderen Gewächsen für einen sehr lohnenswerten
Halbtagesausflug. Es gibt, was die Mädels sicherlich interessiert, eine sehr
saubere Toilette, Heißwasserdusche --- und sogar einen "Golfplatz"
mitten im Dschungel!! Mit wahnsinnig viel Mühe hat Dave einen Rundwanderweg
erschaffen, der an den steilsten Stellen betoniert, mit Stufen und Geländer
versehen ist. Wasser sollte mitgenommen werden, aber es ist für fast jeden
leicht zu schaffen; aber möglichst nicht wie ich es machte: in der
Mittagshitze. Am besten beginnt man gegen den Uhrzeigersinn. Nach etwa 20 min
ist eine 140 m Anhöhe erklommen, auf der ein kleiner Holzturm steht: Die wohl
mit Abstand beste Sicht über Buchten und Inseln von Port Barton und San
Vincente und bis nach Cagnipa Island
überhaupt. Ein längerer Aufenthalt lohnt sich. Es geht weiter und nach ca. 15
min ist ein Abzweig nach links erreicht, der in wenigen Minuten zum Blue Cove
zurück führt. Geradeaus weiter kann man noch einen 15-20minütigen Schlenk
machen. 02 247 3595, 0921 247 2287, bluecoveisland@yahoo.com.ph, www.bluecoveislandresort.com
Von hier aus sieht man die nördliche gelegene Boayan Insel. Wer eine
Umrundung der Südspitze versucht braucht erst gar nicht nach El Nido zu
fahren, denn hier sieht es absolut gleich aus. Verborgene Buchten, schroffe
Steilabfälle, klares Wasser. Es lohnt sich auf der Banka ein kleine Paddelboot
mitzunehmen und sich hier für ein, zwei Stunden aussetzen zu lassen. Am besten
kennt Dave vom Blue Cove das Gebiet.
Fährt man hingegen Richtung an der Westseite zum Fischerdorf auf Albaguan (Richtung
Cagnipa), so
stößt man auf einen Ponton, der das Tauchgebiet "Little Point"
markiert. Zum Schnorcheln sieht es schwach aus, wenn auch der
Fischbestand nicht schlecht ist. Im Flachwasserbereich ist fast alles tot, im
tieferen Wasser liegen auf dem Schutt vor allem Pilzkorallen herum, die
vermutlich jetzt konkurrenzlos sind, sieht man mal wieder von den robusten
großen Poritis sp. und wenigen anderen Überlebenden bzw. kleinen
Nachgewachsenen ab. Dafür hat man die Chance auf
Schildkröten. Auch zur südwestlichen Spitze hin befindet sich ein etwa 100 m²
großes, einigermaßen passables Schnorchelgebiet. (Stand 2011)
Vollkommen im Eimer ist die Unterwasserwelt an der Südseite von German
Island. Schade, denn hier ist das Wasser oft besonders klar. Im Norden gibt es noch einige kleine Stellen, die einen
Schnorchelgang auf dem Rückweg nach Port Barton rechtfertigen könnten. Die Insel
hat ihren Namen von Jens Peters, einem Deutschen, der die Insel gepachtet hat,
früher hieß sie Regatta Island.
Er hat aber nichts mit dem Buchautor zu tun. Zwischen German Island und der
östlichen nahen Insel gibt es eine Untiefe. Hier halten sich gerne
Schildkröten zum Grasen auf, außerdem gibt es einige allerdings sehr kleine
Bereiche, die noch sehr gut mit großen Tisch-, Geweih- und Bergkorallen
bewachsen sind. Auch einige größere Tonnenschwämme gibt es zu bewundern.
200 m nördlich von Double
Island wurde in der Studie von 1998 noch das Manta Riff als eines der
besten im Umkreis erwähnt. Heute ist es eine Schutthalde. Auch einige Hundert Meter südlich
der Insel, wo der Sendemast
steht, befindet sich ein ausgedehnteres Riff, das lohnenswert erscheint.
Statt sich auf der üblichen Route wieder zurückfahren zu lassen, sollte man
auf dem Rückweg mit den Bootsleuten aushandeln auf der nordöstlichen Seite der
Inselkette zu fahren. Besser ist es aber, dies auf den Hinweg zu machen, also die
übliche Route gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. Allerdings ist dies wind-
und wasserstandsabhängig (ließ weiter)! Weht ein Nordwestwind, so hat man gute
Karten und das Wasser ist einer gewissen Wahrscheinlichkeit am Vormittag ruhig.
Dann und nur dann (!) kann es für hiesige Verhältnisse sehr, sehr klar sein,
mit ausgezeichneten Grundsichten um 10 Meter und mehr. Für diese Tour muss man
zunächst von Port Barton aus die Strecke Richtung San Vincente nehmen und um
die Südspitze von Capsalay Island fahren, dann Kurs auf Paradise
Island nehmen. Schon kurz nach der Inselspitze tauchen immer wieder große und
kleine Korallenriffe auf, die meisten leider fast vollständig platt gemacht.
Aber man wird es kaum glauben - und hat damit auch ein gutes Argument gegen das
immer wieder von den Bootsleuten fadenscheinig vorgebrachte El-Niño-Phänomen: Es gibt einige wenige, aber wunderschöne, geschlossene und zu fast 90%
intakte Riffinseln, wenn sie auch alle relativ klein sind und noch so gerade an
der Tiefengrenze zum Schnorcheln (Beobachtungsgrenze) liegen. Hier sollte man
wenn möglich also das Niedrigwasser als Anfahrtszeitpunkt ausrechnen.
Insgesamt, bis hin zu Paradise Island, die wohl besterhaltene
Schnorchelmöglichkeit bei Port Barton!! Auch Paradise Island kann sich
für Anfänger lohnen, wenn auch die Poritis sp. - Korallen dominieren
und dadurch den Fischbestand dürftig erscheinen lassen. Fischbrut benötigt nun
mal Versteckmöglichkeiten, die die massiven Bergkorallen nicht bieten können,
ganz im Gegensatz z.B. zu den Geweihkorallen.
Inzwischen hängen bei den Unterkünften verbindliche Preislisten der
Gemeinschaft der Bootsleute aus, so dass für Bootsausflüge das ewige Handeln entfällt.
Allerdings wurden - wieder einmal - auf Grund der starken Saison 2007 die Preise
drastisch erhöht. Dadurch, dass die Kooperative der Bootsleute eine festgelegte
Reihenfolge hat, werfen einige Bootsleute ihre Gäste allerdings recht lust- und wahllos ins
Wasser, denn das Geld ist ja sicher. So erzählt Walter, dass einige Bootsleute
in morgens um das Anschreiben von Tanduay bitten, man könne ja lässig am
Nachmittag zahlen.
Dabei würden viele Touristen lieber ein
paar Peso für einen gut englisch sprechenden und freundlichen Bootsmann mehr
bezahlen. Oft wird nicht einmal das Aquarium angelaufen, sondern die Schutthalde
etwas nördlich davon; einige wissen gar nicht genau, wo das Aquarium wirklich
liegt!! Was man dabei zu sehen bekommt ist daher ein Lotteriespiel mit manchmal
unbefriedigendem Ausgang. Wesentlich besser ist es, sich einen Bootsmann von dem
El Busero oder der
Tauchbasis Easy Palawan Dive organisieren zu lassen. Das ist genau so teuer und
es wird versucht dafür zu sorgen, dass auch wirklich nur lohnende Plätze
angefahren werden. Dabei darf man diese Leute aber nicht im Regen stehen lassen
und meine Informationen (z.B. um vermeintlich bessere Preise auszuhandeln) und
dies den Bootsleuten gegenüber erwähnen. Dann gibt es schweren Krach und alle
ziehen den Kürzeren. Besser ist es, sich im El Busero nach Piton zu erkundigen
und erst einmal nach einer "Angelfahrt" zu fragen. Dies fällt dann
außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Assoziation. Und wenn man nun die
Angel einfach mal ohne Köder lässt oder gar nicht auslegt, sondern ganz
andere, neue Überlegungen während der Fahrt bekommt, dann kann niemand irgend
jemanden Vorwürfe machen ... . Oder man ist einfach ein "guter
Freund" von Piton, dann sind allen anderen die Hände gebunden.
Die Benzinpreise sind in
den letzten Jahren übrigens tatsächlich
stark gestiegen, allerdings sollte man wissen, dass eine kleine Banka gerade mal 4 l /
h im Dauerbetrieb verbraucht. D.h., es sind ungefähr 150 P / Fahrtstunde an
Sprit für den Ausflug
zu
veranschlagen.
Y.D. Arquiza: Rhythm of the sea
Studie über das Gebiet San Vincente / Port Barton (überwiegend in Englisch
mit ein wenig Tagalog vermischt)
ISBN 971-91925-2-6
Das Easy Palawan Dive von der PADI Instruktorin Doris Hufnagel ist z.Z. die
einzige regelmäßig operierende Tauchbasis. Die Wartung
ist in diesem
abgelegenen Ort nicht einfach, eigenes Material ist besser mitzubringen. 0920
5696 318, palawaneasydive@gmail.com
oder über Summer Homes buchen.
Andere Basen hatten wohl keine korrekten Verträge bzw. sind von der philippinischen Besitzerin
berechnend rausgeschmissen worden, andere
tauchen nicht mehr regelmäßig, d.h. sie machen keine öffentliche Werbung mehr
für sich.
Das Tauchen beschränkt sich auf Plätze außerhalb der Pagdanan Bucht
- mit Ausnahme von einigen Tauchübungsplätzen - und weist sehr ähnliche Verhältnisse wie im Norden auf (siehe Coron und El
Nido). An einigen Stellen kann man auf ganze Gruppen von Adlerrochen
treffen, am Middle Rock ist einer ortstreu. Viele ehemals erstklassigen Plätze sind allerdings zerstört, während direkt daneben noch einige
gut erhaltene Korallenstöcke stehen. So hatte z.B. der prominente
Tauchplatz Black Coral südlich von Exotica den El Niño von 1997/8 recht gut
überlebt. Im Jahre 2000 wurden aber die schwarzen Korallen geklaut, die
Schmuckindustrie hat es gefreut. Der ehedem beliebte Tauchplatz weist vor allem ein
Tunnelsystem mit riesigen Zackenbarschen auf - bis das Cyanid kam. Heute ist es
weitgehend eine Schutthalde aber je weiter man sich von den Grotten entfernt,
desto mehr Leben findet man. Allerdings ist es nicht vergleichbar mit dem
paradiesischen Zustand, wie mir Walter, der seit 19 Jahren hier lebt, erzählt. Ein
relativ gut bewachsenes Wrack steht weit außerhalb der Bucht zur Verfügung,
ein neues wurde erst jüngst (2006) entdeckt und soll sehr guten Fischbestand
haben.
Insgesamt dauert
es in der Bucht einige Zeit, bis sich das Sediment (z.B. nach Sturm) abgesetzt
hat; anders als in der Bucht von El Nido, die bis 60 m tief ist. Optimale Tauchzeit ist von Mitte/Ende März bis etwa August, am schlechtesten ist
es von Dezember bis Februar.
Alle drei Berichte zur Unterwasserwelt wurden von langjährigen Expats mit jahrzehntelanger Taucherfahrung vor Ort gegengelesen, für sachlich korrekt und objektiv befunden.
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Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
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Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
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Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!