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Camiguin Teil 1

... sprich so ähnlich wie: come again ... und mach es!

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: Juni 2005

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Übersichtsseite Philippinen

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Abspann

Die Reise fand von Ende Mai bis Mitte Juni 2005 statt. Bescheiden möchte ich anmerken, dass es sich zum Zeitpunkt der Erstellung und vermutlich noch einige Zeit darüber hinaus um den umfangreichsten Reisebericht - ein fast schon eigenes Reisehandbuch - zu der Insel handelt. Er versteht sich als Update zu dem sonst guten, an dieser Stelle etwas veralteten und nicht genau recherchierenden Philippinen Handbuch von Jens Peters. Empfehlen möchte ich es trotzdem in jedem Falle: es gibt kein besseres!

Ich freue mich, besonders über Updates und konstruktive Kritiken.

Ein Klick auf den Buchcover führt direkt zu dem Verlagsangebot.

An- und Abfahrt 

Am nördlichsten aller Piers, der # 8 im Hafen von Cebu legt der Super Ferry Shuttle nach Camiguin Fr 20 Uhr ab und kommt nach 10½ h an. Eco 500 (überdachte Frischluftkojen mit Matratzen), Touristenklasse 650 (AC, Bettlaken, reservierte Kojenplätze - es ist also zumindest ab dieser Klasse keine Eile geboten, ½ Stunde vor Abfahrt reicht vollkommen aus), Dreier-Kabine mit eigenem Bad und TV 850 (Reservierungen bis über 1 Woche im Voraus zeitweise erforderlich!), alles incl. Hafengebühr. Obwohl die Fähre relativ klein ist, so werden doch etliche Annehmlichkeiten geboten: eine kleine Snack- sowie eine klimatisierte Karaokebar. Wer nicht viel auf dem Rücken zu schleppen hat, verpflegt sich aber besser selbst. Die Preise sind relativ hoch (kleines Wasser 12, großes 18, Softdrinks 25, Bier 38 ...) und die Snacks beschränken sich auf 5-Minuten-Terrinen, gegrillten fettigen Schweinefleisch auf Stöckchen und Knabbereien. Besonders auf der Rückfahrt gehen die Vorräte häufig rasch aus. Die Rückfahrt mit der Fähre erfolgt sonntags 20 Uhr.
Seair fliegt in 35 min mit einer neunzehnsitzigen F-50 Di-, Fr- + So-mittag für 1600, ein frühzeitiger Ticketkauf (bzw. Eintragenlassen in die Platzliste) - bis 1 Woche im Voraus - ist dringend erforderlich, auch in der Nebensaison (Seair-Office im Mactan-Airport). Tickets für den Rückflug holt man am besten direkt am Flughafen in Camiguin, wenn eine Maschine ankommt. Sie sind auch in der Mambajao Community Rural Bank zu kaufen, bzw. zu reservieren. Meist liegt es erst 3 Tage vor Abflug abholbereit vor, vorher kann die Gesellschaft i.d.R. keine aushändigen, man sollte unbedingt zusehen, wie man in die handschriftliche Belegungsliste der Maschine eingetragen wird! Freigepäck sind 10 kg, die Flughafengebühr beträgt in Cebu 100, in Camiguin unverschämte 10. Wer an dem Tag Geburtstag hat, kann fragen, ob eine Schleife um den Vulkan möglich ist! Dazu sollte man aber den Flugkapitän bei einem Flug einige Tage zuvor ansprechen; damit ein Kanister Kerosin mehr mitgebracht wird.  Es bestehen auch durchaus Chancen wenn einige Dollar für das Hinterbliebenenhilfswerk der Pilotenvereinigung bereit gestellt werden. 

Auf der Fähre

Gut 400 Passagiere der SSF 7 versuchen in der Eco- eine Koje zu finden, ca. 80 haben eine über Nummern reservierte in der Touristenklasse und nochmals 6 machen es sich in den Kabinen gemütlich breit. Es geht auf das Ende der Sommerferien zu, da wollen alle mit Kind und Kegel zu Hause sein. Das Boot macht einen guten Eindruck, allerdings sind einige Plätze für die Rettungsinseln leer, auch die Anzahl der Schwimmwesten scheint mir nur für die Besatzung gedacht. Ich denke allerdings nicht an die Agape I, II und III in Sulawesi / Indonesien. Dafür scheint es mal wieder ein typisches philippinisches Problem mit der Ankerkette zu geben. Seit 2 Stunden mühen wir uns redlich frei zu kommen, selbst ein gezielter seitlicher Schubser des größeren Schwesterschiffs nutzt nichts. Offensichtlich hat die nebenan liegende SSF 2 ihren Anker überkreuz zu unserem geworfen und jetzt liegen wir fest und müssen warten, bis der Nachbar alles gebunkert hat und selber abfährt. Natürlich informiert uns niemand, wozu auch. 
Dafür wird über dem zentralen Höhenrücken Cebus ein schönes Gewitterfeuerwerk abgebrannt. Es sieht faszinierend aus, wenn die Wolken von innen beleuchtet werden - was mich an die selbstgebastelten Lampenballons aus Pergamentpapier und Paketschnur aus den 70igern erinnert - oder ein Blitz an der Außenseite herabkriecht. Der Norweger neben mir scheint das nicht mitzubekommen und labert mich seit geraumer Zeit voll. Gut, man kann ja ruhig mal erzählen, wie schön Camiguin ist, aber diese Konzentration von Binsenwahrheiten geht es schon auf den Wecker. Dummerweise stelle ich gelegentlich und höflicherweise Fragen, dummerweise habe ich gesagt, dass ich zum ersten Mal dorthin fahre, dummerweise nicht erwähnt, dass ich schon etwas länger auf den Philippinen verweile und auch Halo-halo und brownouts und Habal-Habals kenne. Verspätete Anmerkungen in dieser Richtung werden leider vollkommen ignoriert. Schließlich greife ich zu Ohrenstopfen, er bekommt das nicht mit, ab und an nicke ich mit dem Kopf oder gucke ihn mit großen fragenden Augen an, was aber nur zu weiteren Ausholungen führt. Mit über 2½stündiger Verspätung nehmen wir schließlich Fahrt auf und tasten uns durch den Kanal zwischen Cebu und Mactan, um schließlich Bohols Ostküste anzusteuern; Cebus Lichter verschwinden langsam hinter der Erdkrümmung. Unterdessen wird von den Philippinern fleißig vom kostenlosen Karaoke in der klimatisierten Bar Gebrauch gemacht. Gut, dass ich noch meine Ohrenstopfen drin habe. Aber langsam versickert alles in den Kojen und auf den Bänken, irgendwann beschließe auch ich mal eine Mütze Schlaf zu nehmen.

Alles schläft schon und ich will es auch versuchen. 
Durch das Schiff geht ein rhythmisches Zittern. Ich liege quer zur Fahrtrichtung und es beginnt in meinem Kopfbereich, durchläuft langsam in einem 15 - 25 cm breiten Streifen meinen Körper bis zu den Füßen, dann ist es für eine Sekunde ruhig, bis die Vibrationszone mich wieder durchquert. Ich schließe unter Berücksichtung einer etwas längeren Laufzeit daraus, dass die Wellenlänge etwa 195 cm beträgt, mit einer verrauschten Bandbreite von ca. 20 cm, die Amplitude liegt in Bruchteilen eines Millimeters. Oder muss ich das anders ausdrücken? Während ich über korrekte Fachbegriffe nachdenke und bedaure, dass ich nun meinen Freund, Ingenieur, Elektrotechniker und allround-Genie Wilfried aus Aachen nicht anrufen kann, stelle ich fest, dass irgendwo nebenan alle 3,25 min ein Handy einen bedauernswert klagenden Piepton von sich gibt. Offensichtlich meldet sich da ein verzweifelt schmachtender Akku, der seinen Besitzer zum Nachladen anbettelt, ob seines sonoren Schnarchens aber ignoriert wird. Schließlich habe ich die Nase voll und gehe noch eine rauchen. Verzweiflung steigt hoch, die Bar hat vor ebendieser dicht gemacht, außer der Nachtwache auf der Brücke bin ich der einzige, der noch wach zu sein scheint. Nein, Pech gehabt, den Norweger hat auch irgendwas am Einschlafen gehindert und so höre ich mir durch Ohrstopfen noch ein paar Plattitüden und langweilige   Gute-Nacht-Geschichten an, während wir durch eine fast vollkommen glatte Bohol See am entfernten Leyte vorbeistampfen.
Schließlich finde ich doch noch zurück ins Bett, der Akku nebenan findet nun selbst keine Energie mehr zu Hilferufen und hat auf niedrigsten Standby kapituliert, die bebenden Schiffsdiesel lassen mich in den Schlaf hineinwanken und alsbald träume von angenehmeren rhythmischen Bewegungen ... ,um 3 Stunden später ausgerechnet in der mit Abstand besten REM-Phase durch ein lautes Geschnattere geweckt zu werden. Auf der Nachbarkoje sitzen 5 Philippinas und plappern, was das Zeug hält. Dass rund um sie herum alles noch pennt, scheint sie nicht im Geringsten zu stören. Nach 20 min haben sie geschafft auch den letzten Winkel des Schlafsaals wachzurütteln; ich wundere mich nur, dass nicht einer protestiert. Darum habe ich auch nichts gesagt, innerlich allerdings gekocht. Langsam begreife ich, warum man den Bewohnern jedes Landes typische Verhaltensweisen nachsagt: Spanier sind heißblütig, die Französinnen ... olala, Deutsche sind fassungslos, wenn die ganze Welt ihre Ordnungsliebe nicht übernimmt, die Österreicher sind charmant, Schweizer gucken immer auf ihre Uhr und den Kontoauszug, Chinesen grinsen ununterbrochen - weswegen sie Schlitzaugen haben, Italiener sprechen gestikularisch und schnell, Schotten und Iren saufen und prügeln sich dann gerne, Amerikaner sind dick und selbstgefällig, ... . Für die Philippinas hätte ich da gleich eine sehr, sehr lange Liste.

Wir passieren inzwischen die südlichen Ausläufer von Bohol mit seinen vorgelagerten Inseln und bald taucht mein Ziel am Horizont auf, deutlich dominiert durch je einen überragenden Berg im Norden und Süden: die Insel der Vulkane, Quellen und Wasserfälle. Kein Wunder, dass der offizielle Werbeslogan "The Island of your Imagination" lautet.
Und schon hat man einen ersten Einblick in das Zauberland eines sehr ungewöhnlichen Eilandes. Grün ist es schon aus der Ferne, grün bleibt es auch aus der Nähe. Allerdings darf nicht dichter, wuchernder Dschungel erwartet werden, bis in die ersten Vorberge des Höhenzuges erstrecken sich unendliche Kokosnussplantagen. Kein Wunder, dass der in- und ausländische Exportschlager sowohl die zugehörige Frucht als auch das Holz sind. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass ein breiter Gürtel bis in höhere Lagen mit verwilderten Nutzpflanzen durchsetzt, um nicht zu sagen durchseucht ist. Die Gipfelregionen selbst sind mit niedriger Vegetation besetzt, darunter aber noch gut bewachsen, die letzten Waldreste auf der Insel, sieht man einmal von einigen wenigen unzugänglicheren Tälern und Steilwänden ab. Allerdings hat der ursprüngliche Wald in diesen Regionen schon immer stark gegen die ausgesetzte Lage zu kämpfen, immer wieder kommt es zu weitflächigen Hangrutschen. Der Dschungelfreund wird von der Insel etwas enttäuscht sein, sieht sie auf den ersten Fernblick doch so grün aus und wird doch so sehr mit dem Regenwald geworben. 

JEDER, der auf der Insel war, hat mir nur Schönes berichtet, KEINER auch nur ein wenig Negatives - das hat Seltenheitswert!! Ich freue mich schon meinen Fuß an Land setzen zu können.

Allgemeines zur Insel

Sie gehört eigentlich nicht mehr zu den Visayas, da nur 10 km von der Nordküste Mindanaos entfernt, wurde aber der einfachheithalber von mir bei diesem Unterpunkt aufgezählt. Immerhin kann man von der Nordküste aus noch das 54 km entfernte, nordwestlich liegende Bohol erkennen. Ihre weitesten Diameter messen 33 x 14 km, bis auf 500 m beim KM 55 umläuft durchgehend eine betonierte 64.1 km lange Ringstraße - mit 600 Millionen Pesos von der spanischen Regierung gesponsert -, die links und rechts etwa 77 000 Camingueños 229 km² bevölkern. Der Name leitet sich von dem einheimischen Wort Kamagong ab (Philippinisches Ebenholz 173, 18-20 m), der früher weit verbreitet war. Die ursprünglichen Bewohner waren Manobos aus der Gegend von Surigao an der Nordostspitze Mindanaos. Einige wenige rund um Sagay und Guinsiliban sprechen noch heute die alte Stammessprache Kinamiguing, ansonsten herrscht Cebuano, Hiligaynon und vielfach erstaunlich gutes Englisch vor.
Alte spanische Dokumente überliefern, dass 1521 Ferdinand Magellan (der Legende nach hat der Häuptling Lapu-Lapu kurz danch Magellan auf Mactan bei Cebu mit einem Kamagong-Speer getötet) und 1565 Miguel Lopez de Legaspi auf der Insel anlandeten. Es sollte aber noch bis 1598 dauern, bis die ersten auswärtigen Siedler sich in Guinsiliban niederließen.

Mit den extremistischen Moslemgruppen im Südwesten Mindanaos (siehe Entführungen 2000 und 2001 an anderen Plätzen) - oder korrekter gekennzeichnet als piratenähnlichen Kommandos -  haben die hiesigen Einwohner aber auch gar nichts am Hut. Anschläge sind hier noch nie vorgekommen, man würde, wie ich die hiesigen, überaus freundlichen und friedfertigen Einwohner kennen gelernt habe, solche Idioten vermutlich schnell zum Teufel jagen. Im Gegenteil. Während überall in den Philippinen das nervige "Hey Joe" zu hören ist, bemüht man allenthalben das sympathische "Hallo friend", ohne wie in den meisten anderen Teilen der Welt anbändeln zu wollen. Vielleicht sollte man sich einiges davon abschauen und, wenn es sich nicht gerade um einen Haufen pubertierender, alberner Jugendlicher oder Betrunkenen handelt, mit "Hallo friends" zurückgrüßen. Auch alle anderen freundlichen Fragen nach dem geplanten Weg, meiner beeindruckenden Beinverletzung (das Desinfektionsmittel ist knallrot) oder dem allgemeinen Zustand hört man sehr oft. Besonders interessiert sie natürlich zu hören, dass Camiguin die schönste der philippinischen Inseln ist, sowohl was die Bewohner als auch die Natur angeht. Dann strahlen die Camingueños über alle vier Backen.

Ein Kraftwerk gibt es auf der Insel übrigens noch nicht, der Strom wird mit deutscher Entwicklungshilfe über ein Unterseekabel von Mindanao geliefert und über ein vor vielen Jahren schon eingerichtetes Netz verteilt! Mit brownouts muss trotz german grundlischkeyt oft gerechnet werden. Griffbereite Kerzen oder Taschenlampen empfehlen sich also sehr.

Viele Straßen befinden sich in einem für philippinische Verhältnisse außergewöhnlich guten Zustand. Als Transportmittel stehen am Markt der Hauptstadt in der Plaridel St. Minibusse, Jeepneys und Habal-Habals - spezielle Motorräder - für die Nebenstraßen der hügeligen Regionen zur Verfügung. Eine eigene technisch-evolutionäre Form der Tricycles stellen die hiesigen Motorela dar. Entsprechend beschriftet befahren sie von Mambajao eine Ostroute bis Benoni und eine Westroute bis Bonbon, an den Endstationen muss zur Weiterfahrt umgestiegen werden. Bei ihnen ist das Motorrad meist nicht wie sonst auf den Philippinen üblich seitlich, sondern mittig orientiert. So finden 8-10 Philippinen links und rechts vom Fahrer Platz, natürlich inklusive Gepäck. 

Womit sich eine Zwischenfrage stellt. Wie viele Philippiner passen in ein Tricycle? Und auf ein Moped? Drei? Vier? Fünf? SechsSieben?

Achtung, die Tankstellen schließen unregelmäßig, manchmal schon gegen 21 Uhr, manchmal haben sie rund um die Uhr auf.

Trockenzeit ist i.d.R. Anfang April bis in den Juli, die Regenzeit setzt langsam Ende Juni ein und währt, allerdings in deutlich schwächerer Form als in der umliegenden Region bis etwa Ende des Jahres. Eine ideale Reisezeit für Touristen, denen zur gleichen Zeit in den Philippinen der Regen nicht zusagt. Mit den niedrigsten Temperaturen ist von Dezember bis Februar zu rechnen, was immer man hier unter niedrigen Graden auch verstehen mag.
Alternativ springt man über den Äquator zu der dort beginnenden Trockenzeit von Sulawesi (Mai bis September) und eigentlich fast ganz Indonesien! Aber Achtung: am besten ein eventuell notwendiges 2-Monats-Visum in Cebu oder Davao organisieren (1-2 Tage einrechnen), sonst kann man ohne Ausnahme nur 4 Wochen bleiben!!!

Das Stromnetz und die Telefonanlage der Insel wurden von der Deutschen Gesellschaft für Entwicklung und Zusammenarbeit ("Entwicklungsministerium") aus alten Beständen gesponsert. Das Funknetz von Smart und Globe kann fast flächendeckend sehr gut empfangen werden. 
Vorwahl für die ganze Insel: 088

Mambajao

(sprich das j schwach röchelnd als h) ... ist die Hauptstadt der kleinsten philippinischen Provinz und die wenigen Straßen sind in weniger als einer Stunde erkundet. Der sehr alte Name ist eine Verballhornung und entstammt der Gewohnheit früherer Segelschiffbesatzungen an dieser Stelle das Frühstück (pamahaw, sprich das h schwach röchelnd: pamahau ) einzunehmen, bevor sie zu der Heimatinsel Mindanao oder Bohol zurückkehrten.

Gemischtwarenläden, mehrere Supermärkte, ein großer halboffener Markt, auffallend viele kleine Geschäfte und drei überaus einladende einheimische Schnellimbissstuben zieren das Zentrum, dahinter wird es schnell ruhig. In der Eco-tourist Shop & Gallery sowie im Pasalubong de Camiguin, 150 m östlich des Flughafens, werden lokale Handwerkarbeiten, T-Shirts, Postkarten und Bilder angeboten. Geschäfte sind Sonntagnachmittag ab ca. 13 Uhr und Mittags zwischen 12 und 14 zum größten Teil geschlossen. Lediglich im Park & Go gegenüber dem Markt gibt es 24 h rund um die Uhr Gebäck und Brot.
Es lassen sich noch viele alte Holzhäuser, die aus der Kolonialzeit stammen könnten, entdecken - das war's dann schon.
Zwar gibt es inzwischen bei der Landbank eine ATM, die ist aber nur für Kontoinhaber nutzbar. Hier und bei der PNB können Geld (nur US$ und €) umständlich gewechselt und TC-Schecks eingelöst werden, die Kurse sind allerdings niedriger als in Cebu. Am besten bringt man genug cash mit.
Das Provincial Tourism Office wird z.Z. von dem engagierten Mr. Catalino E. Chan III geführt. Er ist auch per E-Mail unter butch3@yahoo.com erreichbar und residiert hinter dem Provincal Capitol auf dem gleichen Gelände, 350 m die Straße hinauf zum Katibawasan-Wasserfall. Hier gibt es auch einen Internetanschluss Mo - Fr 8-17 Uhr. Nicht empfehlenswert ist der im Fatima College. Es gibt zwei Internetcafes - eines bei der Shell-Tankstelle (meist voll mit computerspielenden, lärmenden Kids), das neuere geradeaus am Kreisverkehr vorbei Richtung Meer. Beide haben mit dem Anschluss zu kämpfen; wenn in Manila gerade Gewitter herrscht, geht hier gar nichts mehr. Das gilt auch bei zu vielen Nutzern. Im neueren kann man sich auch per LAN mit dem eigenen Laptop einklinken.
Das relativ gut ausgerüstete Camiguin General Hospital befindet sich am südlichen Ausgang der Hauptstadt.

Unterkünfte und Restaurants

Der nun schon 87jährige aber immer noch äußerst vitale und zu allen Scherzen aufgelegte Ceferino "Jacky" Chan, wie seine Ehrwürden - der ehemals oberster Richter der Insel - sich scherzhaft selbst zu nennen pflegt, ist ein Unikum auf der Insel. Ich habe ihm für einige etymologische Hinweise und eine Einladung zur kerabau (carabao) - time 1 zu danken! Zu seinem 88. wünsche ich schon jetzt alles Gute und auf dass die Frauen weiterhin hinter dem judge her sind!
Auch Martin Geuther habe ich für einige Hinweise zu danken. Er will sich mit seiner Frau auf Camiguin niederlassen und kennt die Insel wie seine Westentasche. Nehmen die Auskünfte nicht überhand, ist er gerne zu Auskünften bereit: mageu@orangemail.ch.

1 Eine Verabredung zur Wasserbüffel (kerabau) - Zeit ist auf den Philippinen die übliche Bezeichnung für sich schon andeutende und / oder erwartete Verspätungen. Nur Ausländer, besonders deutsche Offizielle sind ihm dafür bekannt, pünktlich einzutreffen und auch nach Zeitplan wieder gehen zu wollen. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt zu erscheinen ist fast schon unhöflich, deutet es doch an, dass man dem Gastgeber unnötig Zeit, Aufmerksamkeit und Verpflegung abverlangt. Mit der kerabau-time können unangenehmere Treffen auf ein Mindestmaß begrenzt werden, angenehme lässt man gerne langsam "nach hinten" ausklingen, wenn es beiden Seiten gefällt. In Indonesien hält man es nicht viel anders und nennt es jam karet = Gummizeit.

Unterkünfte / Restaurants entlang der Nordwestküste

Die meisten Unterkünfte akkumulieren sich an der nordwestlichen Küste in den drei Barangays Bug-ong, Agoho und Yumbing, bis max. 7 Kilometer westlich der Inselhauptstadt Mambajao. Dies ist die hauptsächliche Destination für 95% aller ausländischen Touristen, vielleicht weil es hier einen schönen Sonnenuntergang im Meer mit Bohol im Hintergrund geben kann. Alle weisen, wenn überhaupt vorhanden, schwarzen Sandstrand (bedingt durch die vulkanischen Aktivitäten) auf, es gibt sowieso nur einen einzigen, kleinen weißen Küstenstrand auf der gesamten Insel, sowie das blendend weiße vorgelagerte White Island. (Komisch, dass Touristen immer weiße Strände bevorzugen. Vielleicht fühlen sie sich in schwarzen Sand dreckiger?)
Nur 3 Unterkünfte akzeptieren Kreditkarten, verlangen allerdings 5 - 10% Kommission.
Wer nach Camiguin kommt, darf keine Party-Atmosphäre erwarten. Hier geht man recht früh ins Bett - von den Fiestas und kleinen Wochenenddiscos bzw. Privatpartys an heißen Quellen einmal abgesehen -, so dass die wenigen Bars und Restaurants bei ausbleibender Kundschaft schon ab 20 oder 21 Uhr geschlossen haben können. Ansonsten bleiben sie bis zum letzten Gast geöffnet, von denen es aber auch in der Hochsaison (noch) nicht sehr viele gibt.

Mit der Fahrt westlich von Mambajao zum Flughafen wird die Barangay-Grenze nach Baylao überschritten. Die folgenden Kilometerangaben beziehen sich auf einen imaginären Nullpunkt an der großen San Nicolas Kirche am westlichen Ausgang von Mambajao, da KM-Steine nicht immer vorhanden, nur schlecht zu erkennen und in der Vorbeifahrt teilweise kaum lesbar sind. Ich weise darauf hin, dass die Tachos recht unterschiedlich gehen können, alle Angaben sollten daher mit mind. ± 100 m betrachtet werden. Eine Fahrt bis Yumbing kostet ab dem Terminal mit dem Tric 6.50. 1.0 km benötigt man direkt bis zu der Einfahrt am Flughafen.

Im folgenden wird Kuguita gequert, wo sich allerdings keine Unterkünfte befinden. Der Name bezieht sich auf früher fangreiche Oktopusplätze, die inzwischen wie überall ausgeplündert wurden.
Im folgenden Bug-ong

Im folgenden Agoho
Dieser Name rekrutiert sich von dem besonders hartholzigen aguho-Baum (Casuarina equisetifolia, Eisenbaum??, auch agoho, casuarina tree / needle pine), der damals in großer Zahl vorkam.   Im folgenden Yumbing

Unterkünfte / Restaurants entlang der Ostküste

zu Camiguin Teil 2

2 Auch mit frischen europäischen jungen Farntrieben - sie müssen noch eingerollt sein - lässt sich ein leckerer, knackiger Salat, der auch gleichzeitig einiges an Vitaminen und Mineralien zu bieten hat - anrichten.

Farnspitzen in Vinaigrette-Sauce:
2 Esslöffel Essig oder Zitronensaft
6 Esslöffel geschmolzene Butter oder Salatöl
1/2 Teelöffel Senf
1/2 Teelöffel Paprika und Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Belieben
1 Teelöffel gehackter Schnittlauch oder / und
1 Teelöffel Zwiebelwürfel
2 hart gekochte geviertelte Eier
2 Tassen Farn, gekocht und dann herabgekühlt
Alle Zutaten außer den letzten beiden werden gut gemixt. Die Eierviertel werden auf dem Farn arrangiert, das Ganze mit der Vinaigrette-Sauce übergossen.


Noch eine Anmerkung:

Etliche deutsche Ärzte leisten in ihrem Jahresurlaub auf Mindanao wertvolle und lobenswerte humanitäre, medizinische Hilfe vor allem in den abgelegenen Bergdörfern. Viele von ihnen gönnen sich dann auch mal ein Erholungswochenende auf Camiguin, wo mir einige ausführlich von ihrer Arbeit berichteten. So werden vor allem die "Armutskrankheiten" Wurmbefall, TBC, Krätze, Malaria, Durchfall und Typhus behandelt. Eine von ihnen ist Marion Reimer. Sie hat Auszüge aus einem Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt.


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Abspann

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An die Adresse können jedoch gerne Aktualisierungen, Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht. 
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:

Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!