©"Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: August 2003 Verzeichnis aller Reiseberichte
|
Teile der Insel, vorgelagerten Inselchen (1630 ha) und nahen Küstenbereiche
(11 596 ha) gehören zum Parque Nacionale Marino
Isla Bastimentos. Laut offizieller Statistik sind 92% der Insel von
tropischem Regenwald bedeckt - es kommt wohl auf die Definition an, ich würde
weniger als 20% Primärwald - rapide abnehmend - für seriöser halten. Über 2000 Pflanzen-, 55 Amphibien- und
Reptil-, sowie 57 Säugertierarten wurden gezählt. 200 verschiedene Vögelein
sollen die Ornithologen begeistern, aber Statistik ist geduldig, denn von den 58
Korallenarten sieht man z.B. bewusst höchstens ein halbes Dutzend.
Für 100 $ die Woche kann man an dem Playa Larga (Isla Bastimentos) und Soropta
(Festland) Volontär
werden
und Patrouille laufen, um die Eiablage der
Lederschildkröte 57
zu bewachen (Juni - September). Der Preis versteht sich incl. einfacher Unterkunft,
Verpflegung - und Spende an die Organisation - excl. Eintritt in den Nationalpark. Kontakt: Christina 6715794,
Natalie 6093326 oder über das ANAM direkt neben der Bar Barca Hundido in Bocas
del Toro.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen gegenüber Schlangenbegegnungen: Costa Rica-Erfahrungen, die wg. der Gebietsnähe sich direkt übertragen lässt.
Wassertaxis fahren nach Bedarf ab dem Anleger in Bocas zum einzigen Inseldorf
Bastimentos - von den Indio-Siedlungen abgesehen -, das sich prima als
Ausgangspunkt zum Schnorcheln, Tauchen, Wandern, Kajakfahren und Relaxen am
leeren Strand eignet. Es gibt ein originär karibisch-panamesisches Dorfleben ,
das noch nicht so stark vom Tourismus überlaufen ist. Man sollte sich
allerdings sputen, denn es beginnt hier langsam, aber stetig zu boomen. Wer
Abstriche bei der Bequemlichkeit, dem Unterhaltungsangebot, an einigen Plätzen auch
an der Hygiene hinnehmen
kann, der sollte einen Aufenthalt erwägen. Autos, Motorräder gibt es hier noch
und wird es mittelfristig auch nicht geben.
Hinweis: Wer mit freiem Oberkörper durch das Dorf läuft, wird zunächst
von der Polizei verwarnt, dann zur Kasse gebeten!
© Foto: Nadine Martin, Bonn
Nachdem ich meine Wäsche wieder habe und mich sicherheitshalber mit einigen
überlebenswichtigen Dingen wie Cola, Snickers und Zigaretten eingedeckt habe, besteige ich
ein Wassertaxi zu dieser kleinen Insel, die eine
Versorgungsinsel für Christoph Columbus war. 2 Dollar und 20 min Fahrt trennen mich
noch von ihr. Bei der Ankunft ist Ebbe und der Landungssteg hoch, etwa Schulterhöhe. Ich
hieve meinen Tagesrucksack auf den Pier, dann ist mein 21kg-Rucksack dran,
mitsamt Laptop. Ich schaffe es nicht, der Rucksack kommt halb auf dem Steg zu liegen, droht herunter zu fallen. Also
schiebe ich ihn auf den Holzsteg und vergesse das einfache physikalische Gesetz:
actio = reactio. Die Bootsspitze treibt langsam aber unaufhaltsam vom Steg weg
und ich gelange in die typisch doofe Slapsticksituation, über die alle lachen
können, nur ich im Augenblick nicht. Mein einziger Gedanke ist nur
noch "das Laptop darf nicht nass werden" und gebe dem Rucksack einen
letzten Schubser und mir den Rest. Derweil tuckert
der Bootsmann unter dem Steg herum, sammelt meine zwei Dollarnoten von der Wasseroberfläche ein und nimmt mich
dann - und erst dann - kopfschüttelnd an Bord. Patschnass, hieve ich mich unter dem Gejohle der Dorfbevölkerung
hinein. Meine Papiere, mein Portemonnaie, meine Aufzeichnungen! Aber der Rucksack und
damit das Laptop ist gerettet und ich trotte triefend über den Steg, die Balken
unter mir erforschend, zu der mir
empfohlenen Adresse, wo ich als erstes alle Dollarnoten auf eine Leine hänge.
Das nennt man also Geldwaschen in Panama. Die Zigaretten kann ich vergessen,
aber alles andere lässt sich retten.
12 Stunden später habe ich
Durchfall mit schwersten Unterleibskrämpfen
und stinke wie eine Herde alter Bergziegen, die
man in eine Sauna eingepfercht hat (für meine Ehemaligen der Organischen
Chemie und sonstige Hochinteressierte: lat. caper = Ziege, Geruch nach Capronsäure =
Butylessigsäure; aber immer noch
besser als Kadaverin = Pentamethylendiamin. Wusstet ihr eigentlich schon, dass
Skatol, gr. skatos = Exkremente, ernsthaft als Fixiermittel für Parfums
verwendet wird? Aber ich schweife ab.) Duschen hilft auch nur für kurze Zeit, ich versuche Menschen und Tiere zu
meiden. Bei meinem unfreiwilligen Bad habe ich mir vermutlich eine coliforme Infektion zugezogen, kein Wunder, die
Abwässer des Dorfes fließen direkt und ohne den Versuch einer primitivsten
Kläranlage, zumindest Sickergrube, in der Bucht. Die Abwasserrohre sind
überall zu sehen.
Um der Diarrhöe entgegen zu arbeiten, esse ich die nächsten 48 Stunden nichts, sondern
ernähre mich von flüssigen Kohlenhydraten: morgens Coca Colak, abends Bier,
... . Das erspart mir zumindest die
permanente Rennerei zum Klo, für das kleine Geschäft erlaube ich mir die
Pflanzen vor der Terrasse zu düngen, woraufhin am zweiten Tag eine Pflanze, für
den Besitzer vollkommen unerklärlich, eingeht.
Nachteile der Insel:
Einige Privathäuser und die "Disco" haben die
Angewohnheit entwickelt, ihre Nachbarschaft - und das kann an einigen Tagen das halbe Dorf
betreffen - mit ihrer schönen Musik gleich mit zu versorgen. Dabei
werden die Anlagen bis zum Anschlag aufgedreht, selbst wenn der Besitzer gar
nicht zu Hause ist, aber so kann er beim Einkauf oder in der Bar seine
Lieblingsmusik auch noch hören. Es gibt kaum einen Platz in Bastimentos, an dem
man der Musik entrinnen kann. Es ist nun nicht gerade ausufernd - vom Blue Monday
mal abgesehen -, aber
irgendwie fehl am Platze. Die Dorfbevölkerung nimmt es in ihrer Lebensweise
leider stoisch hin, einige mögen es vielleicht sogar, oder sind zu lethargisch sich zu
beschweren, bzw. "das gehört sich nicht" oder es ist ihnen einfach egal.
Und so gibt es eine Menge von Vorgängen, die auf diese Einstellungen beruhen.
Z.B.
Betrug:
Da werden Grundstücke angeboten und verkauft. Zwei Jahre später
kommt der Verkäufer und ist der Auffassung, dass der damalige Preis wohl zu
gering war und fordert nach.
Und dann kommt noch der Bruder, der behauptet, dass er der eigentliche Besitzer ist,
dann die Mutter und schließlich der Schwager - und am Ende stellt sich heraus,
dass es der Gemeinde gehört und man muss das Grundstück noch einmal kaufen.
Die Urkunden im Grundbuchamt sind natürlich inzwischen auf wundersame Weise
abhanden gekommen. Dies geht nicht nur
gegenüber Ausländern so, auch untereinander wird
gestritten, betrogen und belogen. Willkommen in Panama.
Zugabe:
Ihr kennt das schon von den
Philippinen, nicht wahr? Also noch eine Geschichte.
Andere Grundstücke werden okkupiert, wobei man genau weiß, dass sie
einen Besitzer haben.
Dabei wird ein archaisches Gesetz bemüht, wonach jeder, der dem Dschungel Land
abringt oder Brachliegendes bewirtschaftet, es nur abzumessen braucht - und er
ist der offizielle Besitzer. Dies artet gelegentlich in Kleinkrieg aus, bis hin
zu gegenseitigem Abfackeln der Häuser. Anwälte sind hier oft machtlos. Es gibt einen Fall, in dem ein Anwalt aus Panama-City
sein Mandat niedergelegt hat. Er war der Ansicht, dass hier die Gesetze nicht greifen und es wohl besser ist,
sich über einen Patron gütlich
zu einigen. Und so zahlte die rechthabende Partei zähneknirschend, lernte daraus
und holte es sich in der nächsten Runde von dem ersten sich anbietenden Gringo zurück.
Zugabe, Zugabe:
Puh, ihr seid ja heute drauf, aber OK.
Man habe ein Grundstück mit einem Haus und beauftrage einen Einheimischen
während der eigenen Abwesenheit dieses zu beaufsichtigen und regelmäßig zu
reinigen. Damit die Sache auch klappt, überweise man monatlich - sagen wir mal
- 100 $. Nach einem Jahr kommt unser stolzer Hausbesitzer zurück und findet
sein Haus leer vor! Zur Rede gestellt, antwortet der Wächter vielleicht
wie folgt und mit tiefster Inbrunst: "Es tut mir ja so leid. Wirklich. Aber
ich kann doch nicht 24 Stunden rund um die Uhr im Hause sein. Ich muss doch auch
mal einkaufen gehen. Das ist eben so nach und nach geklaut worden." Bei der
Nachfrage, er müsse doch wissen wer das sein könnte, das spreche sich doch so
um Dorf herum, wenn da jemand was verhökert. "Nöö, absolut keine Ahnung,
nix gehört, nix gesehen." OK, der Hausbesitzer nimmt den Schaden auf seine
Verlustseite und beauftragt den Einheimischen nun auf das leere Haus
aufzupassen. Weniger Geld, keine Einrichtung mehr, da kann ja nichts schief gehen
- während sich der Wächter inzwischen eines neuen Bootes erfreut. Kaum ist der
Hausbesitzer außer Landes, beginnen Heinzelmännchen mit der Hausrenovierung
der besonderen Art. Stück für Stück wird es in wenigen Tagen abgebaut, bis
auf die Grundpfeiler, und ein paar Hundert Meter um die Ecke wieder neu
errichtet, wo der Wächter dann anschließend einzieht.
Und das End' von der Geschicht'? Den Hauseigentümer hat fast der Schlag
getroffen und künftig sieht man ihn hier nicht. Der Wächter allerdings hat
sein Boot, sein Haus -- und wartet nun auf seinen Pool.
(Und ein Gecko scheißt mir gerade auf den Oberarm, ich liebe die Tropen und den
Ammoniakgeruch, siehe bei Interesse hier.)
Zugabe, Zugabe, Zugabe:
Ihr werdet ja richtig geil. OK, OK, noch 'n' Gedicht.
Man werde Priester, Religion ist egal, notfalls gründet man eine neue
mit allem Brimborium, reiße sich dann die Kollekten unter den Nagel, kaufe
davon ein neues Boot, und lebe weiterhin unbehelligt im Dorf. Glaubt ihr, das
würde die Leute hier stören? Nöö? Dann habt ihr in verdammt kurzer Zeit aber
schon viel gelernt vom panamesischen Leben. Ach so, und der Sohnemann vom
Priester hat dann auch eine Kirche gegründet und genau die gleiche Masche bei
seiner Gemeinde durchgezogen. Vielleicht solltet ihr mal
überlegen, ob ihr ein neues Boot braucht. Ich hätte da z.B. so ein paar
Ideen, ganz leicht zu glauben, also ... .
Zugabe, Zugabe, Zugabe, Zugabe:
Also, erstens bezahlt ihr nix dafür und zweitens brauche ich auch ein Boot
-, drittens fahrt doch selber mal hierhin und fragt rum, viertens erwähnt hier
bloß nicht meinen Namen! Und wenn euch das zu weit ist, dann geht doch
mal in deutschen Landen auf die Tour, gründet 'ne neue Kirche, kauft euch dann
'n' Boot und kommt hierhin.
Links und rechts des Hauptanlegers befinden sich die ersten beiden "Läden". Beim rechten gibt es frisches, selbstgebackenes leckeres Kokosnussbrot. Alle kennen allerdings absolut keine Lagerlogistik. Heute noch gibt es Zigaretten, aber kein Orangensaft, morgen gibt es vielleicht wieder Cola aber keine Trinkwasser. Größere Bestellungen, das können z.B. 10 kalte Bier sein, lassen das System zusammenbrechen. Meist sind sie zwischen 12 und 15 Uhr und ab 22 Uhr (alles sehr flexibel zu sehen) geschlossen.
Den Hauptanleger im Rücken nach links (sukzessive Abfolge):
Beverly's Hill wird von dem freundlichen und naturkundlich versierten Wolfgang (Wulf, D) und Beverly (Beva, PA) geführt.Siehe auch "Mit dem Luftschiff über den Wipfeln des Regenwaldes", ein informativer Expeditionsbericht, der teilweise in der Nähe spielt, in erzählerischer Form geschrieben und ausführlicher und Allgemeines zum Tropenwald hier.
Abendessen. Was mag es heute geben? Der rascher Blick in die Küche verrät
es: gebratenes Meerschweinchen in
Rotweinsauce mit Salzkartoffeln und Buttergemüse. Schmeckt ein wenig wie Karnickel, ist
aber erheblich größer und hat eine dicke Schwarte wie ein Schwein, ist ja auch
eins, gut, dass scharfe Messer vorhanden sind. Dieses ist ganz eindeutig an
einer Bleivergiftung gestorben, immer wieder stoßen wir auf kleine
Schrotkugeln. Die guten alten Zeiten mit den Giftpfeilen sind offenkundig
vorbei, vielleicht ist das unserer Gesundheit auch zuträglicher.
Ich pruste fast
den chilenischen Rotwein über den Tisch, als mein Gegenüber verwundert
"Gräten" konstatiert. Nun, so seltsam ist die hiesige Tierwelt nun
auch wieder nicht, sie stellen sich als kleine Rippchen heraus.
Das Agouti 4 kann bis 50 cm groß werden, sieht ein bisschen aus wie
ein übergroßes Kaninchen, das in der Nähe eines Atomkraftwerkes aufgewachsen
ist.
Meine Gastgeber sind Hobbyköche, beziehen ihre Rezepte aus dem Internet - wozu
das doch alles gut sein kann - und haben ein wirklich gutes Händchen.
Verwundert stelle ich allerdings fest, dass der Hund Moritz erst nach unserem Mahl ein
paar Fleischstücke bekommt, man weiß ja nie, vielleicht wäre vorher doch
besser gewesen.
Der Wirt war lange Jahre Technischer Direktor der Komischen Oper
in Berlin, hat auf einem Urlaub 2002 Panama lieben und schätzen gelernt; jetzt
lebt er hier mit seiner liebenswürdigen Frau und amüsiert sich über die komische Oper
"Bastimentos".
Sie haben es sich gemütlich eingerichtet, sind ein
aufgeschlossenes, lustiges, unterhaltsames Pärchen und verfügen neuerdings
über In da da ga da da vida.
Unter ihren Angestellten haben sie auch einen Indio, der zwei Bootsstunden
entfernt (drei wenn man selber hinpaddeln will) am anderen Ende der Insel lebt.
Er versorgt sie mit Wild, demnächst gibt es Buschratten, ich bin schon
ganz gespannt.
Eloy, Dio und seine Brüder sind gute Guides. Wulf von Berverly's Hill vermittelt für seine Gäste generalstabsmäßig durchgeplante Boots- und Dschungel-Touren mit ihnen. Preis bei 4 Personen 15 $ pro Person incl. Schnorchelausrüstung. Roberto (Robinson) bietet ebenfalls Touren an, je nachdem was die Gästen wünschen. Der Preis ist der gleiche, ein wenig handeln möglich. Kontakt am Laden vom Bootssteg, einfach nach dem "Padre" fragen oder bei Tio Tom. Eine weitere gute Anlaufadresse ist Oskar vom Restaurante Roots.
© Foto: Nadine Martin, Bonn
Vorab: Ich warne vor dem Baden in der Bucht direkt vor der Ortschaft
von Bastimentos.
Sämtliche Abwässer des Dorfes gehen ungeklärt in das Meer, die Rohre sind
überall zu sehen. Coliforme Keime sind höchstwahrscheinlich! Sollte jemand die Möglichkeit haben und eine Wasserprobe
in Deutschland untersuchen zu lassen: ich BITTE ich um das
Ergebnis! Ein paar Hundert Meter außerhalb, z.B. am Riff bei Punta
Juan Brown oder Punta Hospital (alias Hospital
Point), ist nichts zu
befürchten.
Auch das Leitungswasser sollte nicht getrunken, höchstens
zum Zähneputzen verwendet werden. Empfindliche und Vorsichtige sollte auch das Eis in Getränken meiden.
Bademöglichkeiten auf anderen Inseln sind hier beschrieben. Zur Beschreibung der Unterwasserwelt gibt es hier genaueres.
Bastimentos hat auf seiner atlantischen Nordseite (Karibischen
See) vier einsame Strände, sieht man von dem "Einsiedler" am Strand 4
einmal ab.
Zu Strand 1 (Playa Wizzard) läuft man vom Hauptbootsanleger
aus etwa 50 min. Es geht rechts lang bis zum "Restaurant Bar One Love". Hier gibt es ein
Hinweisschild nach links.
Nun geht es hügelaufwärts, bei Regen und dem lehmigen Boden muss unbedingt
festes Schuhwerk mit gutem Profil mitgeführt werden, ein Wanderstock ist von
Vorteil, sonst geht es noch
schneller wieder hügelab.
Forderungen von einheimischen Jugendlichen nach einem Wegegeld von einem
Dollar - aber auch weniger - sind kategorisch abzulehnen, auch wenn sie einen
Zaun mit Tor errichtet haben und behaupten, dies sei Privatgelände. Der Weg ist
öffentlich! Notfalls den Polizeiposten benachrichtigen und dort ggf. damit
drohen, dies an die internationale Presse und Reisehandbücher - wie z.B. Reise Know-How,
Lonely-Planet
usw. - weiterzuleiten!
Es lässt sich schön in der karibischen
See baden, allerdings sollten kundige (!) Einheimische zuvor über die momentane
Situation befragt werden, da es doch zu recht starken Strömungen und Verwirblungen
kommen kann. Ferner ist es in den letzten Jahren zu Diebstählen gekommen, die
allerdings nach massiverem Polizeiaufgebot nachgelassen haben. Geld braucht man
hier keines, es gibt nichts zu kaufen, darum muss auch alles mitgebracht werden
- eine Versorgungsstation ist in Vorbereitung.
Vielleicht empfiehlt sich hier der große Travel
safe vom Rucksack, in dem auch locker Badehandtücher Platz finden und den
man an einem Baum aufhängen kann.
Wohin allerdings mit dem Schlüssel für das Schloss? Vergraben oder unter einem
Stein verstecken ist eine gute Idee, wiederfinden ggf. schwierig, außerdem wird
vielleicht beobachtet. Ein um den Hals zu tragender wasserdichter Plastikbehälter
bietet einen Ausweg.
Die folgenden Strände, sinnvollerweise 2 (Playa Segunda oder Red Frog Beach mit temporärem
Kiosk) und 3
genannt, sind auch sehr schön und das Wasser etwas weniger turbulent. Vom
Strand 1 bis zum Strand 2 läuft man etwa 50 min über den Strand und schmalem
Uferpfad, bei Flut auch durch knietiefes Wasser. Einige kleine Flüsschen und etliche Moraststellen sind zu queren.
Zum Abschluss ist eine trennende Landzunge über einen Hügelkamm (wer suchet,
der findet) zu queren. Abkürzen könnte man die Strecke, indem man sich (nur ab
Bastimentos oder Bocas) mit dem Boot (4 $ pro Person
retour) bis an einen Isthmus fahren lässt, von wo die
Insel in 10 min auf durchquert ist (1 $, der für den gepflegten, breiten Weg über
Privatgelände akzeptabel ist)
und man direkt zum Strand 2 gelangt.
Bis zum Strand
4 (Playa Polo) und dem "Einsiedler" Polo, der hier seit 1964
haust und eigentlich mit dem Leben abgeschlossen hatte, sind es vom Dorf aus 2½
Stunden, vom Strand 2 noch mind. 30 min (zur Abkürzung der Landzunge durch den Busch!) zu laufen. Bei ihm gibt es
- wenn überhaupt - nur einfache Gerichte und je nach Vorrat das
ein oder andere zu trinken (einen Kühlschrank gibt es inzwischen auch schon!) und zu rauchen.
Die "Unterkünfte" bestehen aus Hängematten mit Plastikplanen für
eine begrenzte Anzahl von Besuchern. Er freut sich mit Sicherheit über schwer beschaffbare Mitbringsel.
Geistige Abwesenheit bei körperlicher Anwesenheit kommen bei ihm öfter vor ... .
Für 10 $ ab 4 Personen wird auch ein Hin-
und Rücktransport per Boot (soweit der Seegang der Karibischen See es zulässt)
zu Strand 4 ab Bastimentos angeboten.
Strand 5 (Playa Larga - Long Beach) liegt schon mitten im Nationalpark. Hier kommen
Lederschildkröte 57
zur Eiablage, Volontäre
sind willkommen.
Bei
allen Schnorchelgebieten sollten erfahrene Einwohner über Strömungen befragt
werden. In jedem Falle dürfen Flossen nicht vergessen werden, da es
lästig ist, gegen die meist leichte Drift anzuschwimmen und sie in der
Brandung unabdingbar sind.
Die Südostseite von Bastimentos ist nur mit dem Boot zu erreichen. Mäßige Riffe gibt es bei Punta Vieja,
auch Old Point genannt, besser bei Crawl Cay
(alias Coral Cay, alias Crawl Key) und praktisch "um die Ecke" auf der Isla Bastimentos
vor dem einheimischen Restaurant
Adonis. Die Plätze fährt man besser nicht einzeln an, das
wäre zu teuer, sondern kauft sich in eine Tour ein (meist incl. Delphinshow),
die von Bocas und Bastimentos angeboten wird. Je nach Personenanzahl und
Verhandlungsgeschick sind 15 -20 $ fällig, ausführlicher siehe hier.
Vor dem Strand 4 (Playa Polo) befindet sich ein Brandungsriff, das
allerdings nicht mehr viel zu bieten hat.
Ein weiteres, diesmal sehr schönes Flachriff zum Schnorcheln befindet sich an der dem Dorf
gegenüberliegenden Landzunge Punta Juan Brown. Man kann von Land oder
Kanu (die besten verleiht Beverly's
Hill, einfachere - ohne Rückenlehne - aber in größerer Anzahl hat The
Point anzubieten) aus ins Wasser gehen. Etwa
auf der Hälfte des Weges von der Westspitze Bastimentos zur gegenüberliegenden
Westspitze Punta Hospital (alias Hospital
Point) der Isla Solarte befindet sich ein weiteres Riff und direkt an der
Nordspitze ein schönes, ausgedehntes
Brandungsriff. Beide sind am besten mit dem Kanu oder einem Boot erreichbar. Auch
hier gilt: Flossen (auch Strömungshaken sind von Vorteil), zumal es manchmal eine starke Brandung geben
kann. Dann ist insbesondere bei Ebbe Vorsicht geboten, denn Schürfwunden
sehen gar nicht attraktiv aus, heilen in den Tropen sehr langsam und bieten Insekten
und Mikroorganismen Angriffsfläche!
Punta Hospital erhielt seinen Namen, als die Union Fruit Company 1900
ein Hospital gründete, um Malaria-
und Gelbfiebererkrankte zu isolieren. Es war noch nicht Allgemeinwissen, dass
für die Übertragung Moskitos verantwortlich sind.
Die Korallen verlaufen zunächst als ca. 20 m breites Flachriff parallel zum
Felsufer, das in ca. 3 m Tiefe steil auf eine etwa 8 m tiefe Zwischenstufe abfällt.
In 2 - 3 m liegt oft eine Sprungschicht, unterhalb der sich die
Sichtverhältnisse ernorm verbessern und die Temperatur um einige Grad absinkt.
Leider erzeugen die vielen mit laufendem Motor wartenden Boote mit ihren Abgasen
eine schlechte Schnorchelluft. Durch kräftige Proteste weichen sie schon mal in
größere Warteschleifen aus (statt zu ankern oder an Land zu gehen!).
An genau diesem Riff war ich heute Nachmittag. Es sieht prima aus, die
Meeresoberfläche ist glatt, so dass ich in dem klaren Wasser alles gut erkennen
kann. Auch den Stachelrochen, der direkt unter meinem Kajak auf einer
Sandfläche hergleitet. Als dann
allerdings ein anderthalbmeter großer Ammenhai folgt, überlege ich mir hier
mit Nad schnorcheln zu gehen, entdecken zu zweit ist es sicherlich schöner, und
die Chancen sind dann wenigstens 50:50. Ich denke noch so über den Hai nach,
als 15 m entfernt etwas Seltsames an der Wasseroberfläche auftaucht. Ein
Kilogramm Fragezeichen lastet auf mir. Zuerst denke ich an einen Kopf von einem
Walross. Walross hier, kann wohl nicht angehen. Abgenagter Rinderschädel, aber
ob der schwimmt? Wohl kaum. Kopffüßler, das ist es, und die Tentakel hängen
unterhalb der Wasseroberfläche. So ein Riesending, hier? Sicherheitshalber
paddle ich ein paar Meter zurück, man weiß ja nie. Nee, das ist
Plastik oder so, denn es geht in der Dünung auf und ab und zeigt sonst keine
Eigenbewegung. Also näher ran. Aber halt, was wenn das Ding sich nur als
Styropor tarnt, genau mit meinen Gedankengängen rechnet, und dann, wenn ich
nahe genug dran bin, so mal eben schnell seinen Fangarm rausschnellen lässt -
und das war's. Hat man ja schon gehört, ich erinnere nur an die "
Britannia".
Ich beschließe schließlich heute Feigling zu bleiben. Es guckt eh keiner
zu
dem ich imponieren könnte und im Falle eines spektakulären Todes will ich
Zeugen haben. Nicht dass nachher irgendwo auf der vorletzten Seite der
Regionalnachrichten ein kleiner Artikel
steht: "Deutscher Tourist mit Kajak abgesoffen", wenn schon dann auf
der ersten Seite von Bild
Die Südostseite von Bastimentos ist nur mit dem Boot zu erreichen. Mäßige Riffe gibt es bei Punta Vieja,
auch Old Point genannt, besser bei Crawl Cay
(alias Coral Cay, alias Crawl Key) und praktisch "um die Ecke" auf der Isla Bastimentos
vor dem einheimischen Restaurant
Adonis. Die Plätze fährt man besser nicht einzeln an, das
wäre zu teuer, sondern kauft sich in eine Tour ein (meist incl. Delfinshow),
die von Bocas und Bastimentos angeboten wird. Je nach Personenanzahl und
Verhandlungsgeschick sind 15 -20 $ fällig, ausführlicher siehe hier.
Dschungelwanderungen im Ostteil (z.B. ab Salt
Creek) sind nur mit guten einheimischen Führern
empfehlenswert, da man sich schon nach wenigen Minuten hoffnungslos verlaufen
kann und der dichte Bewuchs des schönen Primärwaldes schon nach 100 m selbst
lauthals Schreiende verschluckt. Im Inselinneren gibt es die zwei
Süßwasserseen Lake Bastimentos, in denen Brillenkaimane 14
leben. Etwas Vorsicht ist geboten, auch nach starken Regenfällen im
Gebiet des Creek Honda und Salt Creek. Ein kleines Exemplar folgte kürzlich
sogar einer Touristin auf dem Weg zu Strand 1. Es ist nicht bekannt, ob es sich
als künftige Krokotasche oder Schoßhundersatz bewerben wollte oder einfach nur
Gesellschaft suchte.
Zu Unterkünften, Schnorcheln etc. in diesem Inselteil siehe auch hier.
Im Südwesten der Insel, 20 Motorbootminuten von Bastimentos entfernt,
mündet das kleine Flüsschen in den weiten
buchtartigen Kanal zwischen Isla Bastimentos und Isla Solarte. Eine gute
Verproviantierung - vor allem mit Trinkwasser -, wasserfesten
und ameisendichten
Behältern, Fernglas, Repellents,
etc. sind Pflicht, die Paddelboote sollten auf dem Weg vom Dorf Bastimentos
hinter dem Motorboot hergeschleppt werden (10 $ pro Person), das spart Zeit und
Kräfte. Er kann ausgezeichnet mit dem Kajak befahren werden und mäandert wunderschön durch Mangrovensumpf und ausgedünntem
Sekundärwald mit vereinzelten Indioanpflanzungen. Bunte Landkrabben (mal
mit den Fingern schnalzen, vielleicht gibt es eine Antwort), Schmetterlinge,
Kolibris und andere exotische Vögel, vielleicht ein paar Kapuzineraffen oder
Faultiere 2,
69
(nein, nicht der im Boot vorne), epiphytenbehangene Bäume,
Bambushaine, Palm- und Baumfarne 167
- eine Tour, bei der Abenteuerlust aufkommt. Nach etwa
einer halben Stunde gemütlicher Paddelei ist der Anlegesteg des Indios Domingo erreicht. Aussteigen sollte man nur, wenn der Besitzer zugegen
ist oder die Boote schnell erreichbar sind, da sich
seine (Wach)Hunde in aggressive, lautstarke Bestien verwandeln können, wobei
sie eindrucksvoll das Vampirgebiss ausklappen und beim Heranstürmen auch vor
dem Fluss nicht Halt machen. Es ist besser, das Paddel immer griffbereit zu
haben.
Mit Domingo kann nach einer
halbstündigen Wanderung eine eindrucksvolle Fledermaushöhle besichtigt
werden - feste Wanderschuhe, Taschenlampe und starkes Blitzlicht nicht vergessen. Diese
Tour bietet in der "Lightversion", sprich mit Motorboot, auch Oskar
vom Restaurant Roots an (ca. 20 $).
Wer weiter den Fluss hinauf will, muss sich nun darauf gefasst machen, immer
wieder das Kajak um, unter oder über Barrieren zu lavieren oder am Ufer entlang
zu tragen. Schon bald geht es
aber nur noch per pedes weiter. Das nun nicht mehr befahrbare Flüsschen bietet ein herrliches
Uferpanorama im langsam übergehenden Primärwald. Tropische Fauna und das
ganze Spektrum der Flora liegt nur eine Handbreit entfernt. Mit Führer
könnte eine Tagestour bis zu den beiden Seen Bastimentos unternommen werden.
Die Organisation und Logistik muss allerdings aufwändig selbst durchgeführt
werden, da sie mangels Nachfrage noch nicht angeboten wird.
Auf dem Rückweg ist von der Mündung des Flusses durch den buchtartigen Kanal zwischen Isla
Bastimentos und Solarte ist etwa eine halbe Stunde später die
Dorfschule der Indios am Ufer von Isla Bastimentos (rechte Hand) erreicht. Hier werden die
Erstklässler von zwei Lehrern unterrichtet. Wer ein wenig spanisch spricht,
darf mit Sicherheit einen kleinen Geographieunterricht erteilen oder etwas bei
der englischen Intonation helfen und wird seine Freude haben. Kindliche Begeisterung ruft farbige Kreide hervor, die man
am besten aus Europa mitbringt. Edle Sponsoren, z.B. für eine ausgediente
Geographiekarte und sonstige Unterrichtsmaterialien, für ein paar Cents auf dem
Flohmark erhältlich, sind hier unbekannt und dürften sich über ganz besondere
Zuneigung freuen.
Direkt am Landesteg liegt das freundliche, einheimische Restaurant Baiha
Honda. Es ist ein Regierungsprojekt, in dem zigtausend $ versickerten
(wohlgemerkt bei den Indios!!), aber immerhin steht wenigstens etwas. Werbung hat man den Einheimischen leider
nicht erklärt, so dass sie nun seit einem Jahr mehr oder weniger
geduldig auf Kundschaft warten. Das geringe
Angebot ist logisch, das Essen ist schmackhafter als in manchen Restaurants von
Bastimentos oder Bocas. Und es gibt, vollkommen unerwartet eiskalte Getränke! Man spricht
spanisch, kann auch wenige Brocken englisch und bemüht sich rührend um
Touristen, zu denen sich die Örtlichkeit aber noch nicht herum gesprochen hat. Vielleicht ändert sich der Zustand zu
Gunsten der Indios durch diesen Bericht, es würde mich ausnahmsweise mal sehr freuen. 9 -18 Uhr
Zurück zum Dorf Bastimentos sind es nun noch 1½ Stunden durch ein kleines,
unkompliziertes Labyrinth von Mangroveninseln. Am besten, man orientiert sich immer
entlang der Inselküste und kürzt gelegentlich ab. Unter Umständen kann
Strömung und Wind die Fahrt etwas hemmen. Wer seine Schnorchelausrüstung dabei
hat, kommt nun auch auf die Kosten seiner Mühe. Immer wieder werden kleinere Korallenbänke,
die wie schon beschrieben sehr viele Schwämme
präsentieren, gequert.
Webhosting AUCH für den kleinsten
Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
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zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!