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Sulawesi - Nordostküste
Pulisan-Halbinsel - Dschungelschutzgebiet Tangkoko-Duasaudara - Minahasa-Hochland

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany


Spaziergang durch windige Alang-Alang-Grashügel

Erstellt: September 2008
Aktualisiert: September 2009

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Manado

Übersicht

 

Abspann

Der Aufenthalt fand Anfang - Mitte September 2008 und Ende Juli - Mitte August 2009 statt.
Wenn nicht anders darauf hingewiesen, handelt es sich um den Stand 9/2009.


Mit freundlicher Genehmigung: Pulisan Jungle Beach Resort.

Batu Putih

Ca. 60 km entfernt von Manado, etwa 29 km vom Tiefseehafen in Bitung, erstreckt sich der kleine Hafenort halbbogenförmig auf etwa 3 km entlang der Bucht. Auf einem Pickup zahlt man von Bitung als Einheimischer 8000 Rp - von Touristen wird, u.a. wegen schweren Gepäcks, oft das 2-4fache verlangt - eine andere regelmäßige Transportverbindung von dort, wie z.B. Bus gibt es nicht! Um die 4000 Einwohner werden gezählt, viele haben sich erst in den letzten Jahren von den nördlichen Inseln kommend angesiedelt.
Für die meisten Touristen befindet sich hier der Ausgangspunkt zum Dschungelschutzgebiet Tangkoko Duasaudara mit seiner einzigartigen, ungewöhnlichen Fauna. Etwa in der Mitte des Dorfes befindet sich ein relativ großer Laden, in dem man die wesentlichen Dinge einkaufen kann, andere kleine ergänzen das Angebot nicht unbedingt. Man sollte daher alles, was Touristen benötigen (Moskitospray, Sonnenschutzmittel, etc. pp., Tampons von Europa!), von Manado sicherheitshalber mitbringen. Zwar gibt es dies hier auch, aber halt nur manchmal. Manchmal heißt, wenn jemand mal wieder auf die Idee kommt, es nachzukaufen.

Unterkünfte

Die Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort haben sich auf kurzfristige Gäste (meistens nur eine Nacht) und unverhältnismäßig hohe, ja schon recht unverschämte Preise eingestellt. Sie sind überwiegend als recht rustikal zu bezeichnen. Alle befinden sich nur wenige Meter entfernt vor der Brücke am Abzweig zum ca. 600 m entfernten Eingang des Schutzgebietes (Pos 1). Wie üblich versteht sich der Preis als VP - ein Restaurant, wie es sich Westler vorstellen, gibt es sowieso nicht. Die Matratzen sind recht einfach, es sind Moskitonetze angebracht, Fans meistens vorhanden. Die angegebenen TelNr. ermöglichen SMS-Mitteilungen.
Für den Unterkunftspreis bekommt man in Manado schon ein prima Hotelzimmer. Das Dorf bzw. das Schutzgebiet ist etwa eine halbe Bootsstunde entfernt vom Pulisan Jungle Beach Resort, in dem sich bei vergleichbaren Preisen ein Quantensprung zeigt!

Pulisan-Halbinsel

Für die ca. 54 km ab Manado dauert es mit einem Privatwagen oder Taxi gut zwei Stunden, bis man, zwischendurch - je nach Strecke - vorbei an privaten Goldschürf- und -waschanlagen, (siehe auch das äußerst fragwürdige Projekt der Goldmine Toka Tindung), die äußerste Nordostküste über Marinsow, Pulisan schließlich Kinunang erreicht hat. Sich auf dieser Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchzuschlagen lohnt nicht, besser man nimmt das relativ preiswerte Angebot vom Pulisan Resort an: 12 ab Flughafen, 15 ab Manado, 20 ab Tondano, 25 € ab Batu Putih mit dem Boot. Dies kann sich auf Grund der rasant steigenden Benzinpreise aber schnell ändern, i.d.R. kaum nach unten.

Aktuelle Information von Ende Nov 2009:
Die Goldmine Toka Tindung in der Nachbarschaft des Dschungelschutzgebiet Tangkoko-Duasaudara hat jetzt grünes Licht bekommen und soll bereits im nächsten Jahr in Produktion gehen! Die vor Ort gegründete Küstenallianz AMMALTA will jetzt in Jakarta beim obersten Indonesischen Gericht klagen.  "Rettet den Regenwald  e.V. " hat zur internationalen Unterstützung eine Protestaktion gestartet, bei der jeder mitwirken kann: www.regenwald.org/protestaktion.php?id=487

Unterkünfte

Unternehmungen

Der fein- bis grobsandige, hellbeige, einen Kilometer lange Sandstrand vor dem Pulisan Jungle Beach Resort wird fast mittig durch eine ca. 250 m lange Geröllküste getrennt. Freunde von Operkula werden sich freuen: Es gibt einige, sogar Opercula des Tritonhorns (Charonia tritonis). Es ist einer der wenigen Feinde der Dornenkrone, neben dem Napoleonfisch 60. Im südlichen Abschnitt, genannt Turtle Beach, ist der Sand gelblicher und etwas feinkörniger. Hier befindet sich, an der tiefsten Einbuchtung, eine der wenigen Möglichkeiten zu jeder Zeit schwimmen zu gehen, da keine Felsen oder Korallenbänke den Einstieg behindern. Leider sind wir bei unserem Spaziergang im hintersten Abschnitt massiv von Sandmücken gestochen worden. Der Besitzerin des Resorts ist von einem häufigen Aufkommen nichts bekannt. 
Direkt hinter der Küste beginnt ein hügeliges Gelände, das im unteren Teil hauptsächlich mit dem Strandpionier, dem Indischen Mandelbaum 179 (Terminalia catappa) bewachsen ist. Seine großen, fleischigen Blättern sind ähnlich wie bei den Mangobäumen angeordnet. Die Hügel sind teils mit Alang-Alang-Gras (Imperata cylindrica, Engl. Cogongrass) bewachsen, teils gibt es Kokosnussplantagen. 
Die Nordostspitze von Sulawesi, nur knapp fünf Bootsminuten entfernt, wird Tanjung (Kap) Pulisan genannt. Hier trifft die Sulawesi See auf die Molukken (Indon. Maluku) See, oder im größeren Maßstab der Indische Ozean auf den Pazifik. Dies bedingt teils heftige Strömungen und Strudel, richtige "Waschmaschinen", im Indonesischen "pulisan".


Mit freundlicher Genehmigung: Pulisan Jungle Beach Resort. Nur ungefähr maßstabsgetreu. Nord etwa 30° nach links oben.

Vom Resort aus kann man verschiedene Wanderungen unternehmen. Am südlichen Buchtende befindet sich - noch - ein Dickicht, das sich etliche Hundert Meter in das Inland entlang des Baches zieht. Ideal für ein kleines Überlebenstraining. Der südliche Hügelabhang des anderen Buchtendes ist fast komplett mit Alang-Alang-Gras (klicke hier!) bewachsen. Ab dem Kamm und den ganzen nördlichen Abhang hinab kann man in einem dichten Wald mit Glück Hornvögel beobachten; aber auch den Strand überfliegen sie gelegentlich, Seeadler 145 und Brahminenweihe 91 gehen öfter an der Küstenlinie auf Patrouille. Andere, wie der Schwarznackenpirol (Oriole) 164, können ebenfalls interessieren. Er fällt durch ein glucksendes, metallisches Flöten auf. Dieser bis 27 cm große, auf dem Rücken goldgelb und schwarz gefärbte Vogel mit orangem Schnabel fliegt in einer typischen undulatorischen Weise, kommt häufig in Südostasien vor und ist oft am Rande von Kokosnuss- und Bananenplantagen anzutreffen. Wer ihr eins pfeifen will, kann damit versuchen sie anzulocken.
Ausflüge zu den Aussichtspunkten, vorbei an einer kleinen Schutzhütte zu Grassy -, Katrins -, Pulisan - und Dutch - Point, liefern wunderschöne Ausblicke über die gesamte Bucht. Bei gutem Wetter kann man sogar den Manado Tua bei Bunaken sehen, nach Süden hin den 1995 m hohen Vulkan Gunung Klabat. Allerdings sollte man unbedingt gute Profilschuhe haben und einen kräftigen, angespitzten Stock. Es wird teilweise sehr steil und das flach im Weg liegende Alang-Alang-Gras, ist glatt wie Schmierseife. Wer hier hinfällt, könnte eine längere Rutschpartie machen, bis ihn einer der versteckten Felsbrocken stoppt. Zudem enthält das Gras einen hohen Anteil an Silikaten, weswegen die Halme leicht in die Haut einschneiden, wenn man nach ihnen zu greifen versucht. Für Tiere ist es, ebenfalls wegen des Silikatgehalts, kaum verdaulich. Dafür kann es sehr gut zur Dachabdeckung genutzt werden, da es aus gleichem Grund wiederum weitergehend wasserfest und insektenresistent ist. Das Gewächs hat sich, kaum auszurotten, nach dem Abbrennen der Waldes als Dauerpionier angesiedelt.

 Neben dem Tauchen werden vom Resort diverse Ausflüge angeboten:

Natur unter Wasser

Noch im September 2008 schrieb ich auf dieser Seite zu dem Pulisan Resort vorgelagerten Hausriff: "... Es liegt ein sehr schöner Korallengarten vor (...). Immer wieder sind mehrere quadratmetergroße Sandflächen eingesprengselt. Auffallend ist der hohe Anteil an Weichkorallen mit z.T. riesigen Exemplaren (...). Es sind aber auch praktisch alle Hartkorallenarten und -formen vorhanden, in diesem Bereich insbesondere auffällig die Berg- und Hirnkoralle (Diplora sp.). Steinkorallen dominieren im Flachwasserbereich sogar, sonst sind sie seltener. Hier halten sich dann v.a. Strömungsspezialisten wie die Geweihkoralle (Acropora palmata) ... ."
Leider fiel das Innenriff bis in etwa 4 Meter Tiefe vom 8.-11. Dezember 2008 einem mächtigen, unwetterartigen Wellengang zum Opfer (vermutlich Fernwirkungen des Taifuns Ulysses [Dolphin] vor den Philippinen). Insbesondere die Überreste der Geweih- und Pilzkorallen sowie andere kleinere Kolonien häufen sich noch heute bis 1 m Höhe an der Hochwasserlinie. Selbst in größeren Tiefen sieht man tonnenschwere Steinkorallen gekippt, verschoben, riesige Tischkorallen sogar auf dem Kopf liegend. Nur die verstreut stehenden alten, mächtigen Korallen-/Felsköpfe haben den schweren Wellenschlägen widerstehen können.
Große Teile der Küstenbevölkerung mussten evakuiert werden und verbrachten Weihnachten in Flüchtlingslagern. Die Besiedlung des zerstörten Riffs erfolgt zügig, wenngleich die traurigen Überreste der toten Korallenbruchstücke noch jahrelang im Niedrigwasser dominieren werden. V.a. fällt ein schon dichter Büschelbewuchs einer Rotalge (? Porolithon pachydermun?) auf. 
Selbst dieser bedauerliche, wenngleich natürliche Kahlschlag hat nicht - wie sonst häufig als Kollateralschaden zu beobachten - zu einem vermehrten Auftreten von Bioindikatoren geführt, die eine Eutrophierung anzeigen. Ein guter Hinweis, dass der Schadstoffeintrag sich noch in verträglichen Grenzen hält. Allerdings sieht man im engen Bereich der (temporären) Flussmündung beim kleinen Fischerdorf viel Abfall im Wasser.
Ein kleiner Hinweis am Rande: Vor dem Pulisan Jungle Beach Resort fand ich an einer etwa 3 m tiefen, sandigen Stelle eine mir bis dato unbekannte Fischart, die sich röhrenartig eingegraben hatte und immer nur sekundenbruchteile sichtbar war. Erst durch eine TV-Sendung (NDR, 25.8.2911, 21.00-21.45 Uhr) bekam ich an Hand einen starken Hinweis. Vermutlich handelt es sich um die sehr außergewöhnliche Aalgrundel (Pholidichthys leucotaenia - hier graublau / blauschwarz, wie die Juvenilen in der Wikipedia beschrieben werden), die - passend - nur im Südwestpazifik heimisch ist; daneben gibt es nur noch eine zweite Art, deren Habitat aber nicht passen würde. Sie soll ein ungewöhnliches Verhalten aufweisen. Die adulten Tiere verlassen ihr komplexes Gangsystem mit mehreren Ausgängen angeblich nicht mehr, dafür aber ihre recht große Zahl an Jungfischen (), die sich u.a. dem Sandtransport aus dem Bau widmen. Zudem sollen sie - noch nicht erforscht - im Schwarm Plankton sammeln, diesen in der Wohnhöhle hervorwürgen und damit die Elterntiere füttern. Sollte das stimmen, wäre es wirklich ein bemerkenswerter Fisch! Die Jungfische ähneln denen der mit giftigen Flossenstacheln versehenen Gestreiften Korallenwelse 58, die sie außerhalb der elterlichen Höhle auch in ihrem Verhalten nachahmen, ein Fall von Bates’sche Mimikry (Link zur Wikipedia).

Sehr gute Tauchbedingungen findet man im Juni und von Oktober bis Mitte Dezember, aber auch zu den anderen Zeiten ist es bis gut bis weit über zufriedenstellend. Die Flora und Fauna ist sowieso kaum verrückbar. An dem Außenriff, etwa auf Höhe der Bojen für die Tauchboote, findet man als Schnorchler auch nach dem schweren Wellenschlag noch einige schöne Stellen, so z.B. beeindruckend bewachsene Felsköpfe. Taucher werden im tieferen Wasser noch bessere Bedingungen vorfinden.
Anfang Sep 2008: Ist die Sicht zunächst sehr schlecht, so ändert sich das rasch. Bald sind 10-15, bei den Felsen sogar 15-20 m erreicht. Die Wassertemperatur liegt bei hohen 30°C, bei gleicher Lufttemperatur, deutlich wärmer als in Bunaken. Allerdings befindet sich nur 50-100 cm tiefer eine Sprungschicht mit deutlich kühlerem Wasser, was ab und an zu Schlieren führt.
Anfang Aug 2009: Die Sicht lag bei ca. 10 m, die Temperatur bei ca. 27-28°C.

Praktisch unbeschädigt von dem schweren Seegang blieb jedoch die gesamte Nordküste, nur wenige Bootsminuten entfernt. Neben teils ausgezeichneten Tauchplätzen finden sich auch schöne Strände mit Schnorchelmöglichkeiten über gut erhaltenen Korallengärten. Ein angenehmer, 50minütiger Spaziergang zu einem schönen Strand führt durch das Dorf Kinunang zur Long Beach. Sind Taucher des Pulisan Jungle Beach Resort in dem Gebiet unterwegs, so kann man sich auch einen oder beide Wege mit deren Boot chauffieren lassen. Die Tauchplätze sind sehr unterschiedlich und bieten von Korallengärten über verstreute Korallenköpfe in allen Größenordnungen bis hin zu Korallenwänden alles für das Taucherherz an. Für Schnorchler bietet sich auf der rechten Seite ein herrlicher Korallengarten, links findet man eine Steilwand (Tauchplatz Ephrata) mit herrlichem Bewuchs, der bei äußerst günstigen Sichtverhältnisssen z.T. auch von der Meeresoberfläche eingesehen werden kann.
Der in fast 20 Jahren fantastisch bewachsen Anleger des "Paradise" ist ein Traum, hier gibt es gar eine heiße Quelle mit weit über 45°C. Meerwärts fällt eine grauschwarze Feinsandfläche langsam auf 18 m ab und bietet alles, was das muckdiver-Herz erfreut, darunter einige Critter, die sich vor der Lembeh-Straße nicht verstecken müssen.
Die eine gute Bootsstunde entfernte Lembeh-Straße bietet sich mit ihrer Überfülle an endemischen Crittern an. Teilweise herrscht hier jedoch ein starker, für einige schon übermäßiger Tauchverkehr. Insbesondere beim Auftauchen sollte man sich vor rücksichtslos daher brausenden Motorbooten in Acht nehmen.
Sehr schön lässt es sich auch, ½ - ¾ Bootstunde entfernt, vor der hügeligen Insel Bangka schnorcheln. Hier gibt es ebenfalls Korallengärten, die teils noch eine Idee schöner sind als an der Nordküste, teils aber heftige Dynamitspuren zeigen - wie leider überall in Südostasien. Es herrschen vielfach Weichkorallen vor, aber auch alles an Hartkorallen. Zudem fallen auch immer wieder kleine rote Gorgonia sp. auf, die sonst den Schnorchlern nur schwer zugänglich sind. Die Fischwelt scheint ein wenig ausgedünnt zu sein, vermutlich sind die größeren Exemplare auf irgendeinem Teller gelandet. Zum Meer hin fällt der zunächst recht flache Teil bald in einem 45°-Winkel in Form einer nur sporadisch bewachsenen Sandebene ab. Unglaublich viel Plastikmüll ist zu vermelden. Die Sicht (Anfang Sep 2008) war extrem unterschiedlich und lag zwischen 20+, dann bei nur 10-12,  zum Abschluss 15-20 m - und das ohne erkennbare starke Strömungen und bei Windstille. Die Temperatur ist mit dem Hausriff vergleichbar, immer wieder gibt es kühlere Unterströmungen. Da hier beobachtet, muss auch in allen anderen Gebieten immer wieder mit nesselndem Plankton gerechnet werden; wie sich 2009 bestätigt.
Taucher berichten, so schön wie es auch sonst gewesen sei, ebenfalls von Dynamitschäden.

Auf Bangka gibt es drei Unterkunftsmöglichkeiten (Stand 2009):

Großfische trifft man im gesamten Gebiet insgesamt relativ selten an - wenngleich ein gut 80 cm langer Schwarzspitzen-Riffhai 63 mit uns am Strand vor Pulisan Resort regelrecht "spazieren ging" -, aber Ostpazifische (Spinner) Delfine 121 und Große Tümmler 122 lassen sich immer mal wieder blicken, sogar vor dem Hausriff. Zu den unregelmäßigen Gästen gehören immer wieder Dugongs 160. Im Gegensatz zu anderen Regionen der Erde werden sie hier traditionell nicht bejagt, denn der Sage nach handelt sich bei ihnen um eine Chimäre aus Fisch und Mensch. 


Foto (Rotes Meer) von den Deutschen Meistern in der UW-Fotografie: © Armin und Birgit Trutnau

Dschungelschutzgebiet Tangkoko Duasaudara

Es erstreckt sich um den 1351 m hohen Doppelvulkan Gunung Duasaudara und Teile des 1109 m hohen Gunung Tangkoko auf einer Fläche von 8890 ha bei 1°29' N, 125° 11 O. Bereits 1919 wurde der Gunung Tangkoko von der niederländischen Kolonialregierung als Naturmonument, 1942 der Kernbereich als Schutzgebiet deklariert. 1978 fügte man das benachbarte, 4421 ha große Gebiet um den Duasaudara hinzu. Der übliche Eingang befindet sich in Batu Putih, einem Küstendorf 60 km entfernt von Manado, etwa 29 km vom Hafen in Bitung. Eine gute Anreisealternative bietet das Pulisan Resort.

Der Eintritt kostet 15.000, aber dann wird es heftig! Ohne Führer darf man den Park nicht betreten! Und die verlangen 70.000 für eine knapp dreistündige Führung!! Dies ist nicht als Gruppenpreis zu verstehen, sondern pro PERSON!! Wenn also aus drei oder vier eine Gruppe gebildet wird, ist das mehr als ein fürstliches Gehalt! Wohlgemerkt: Dieses Geld fließt NICHT einmal ansatzweise in einen Topf für das Schutzgebiet, sondern dient nur der Bereicherung einiger weniger - die dann natürlich auch noch einen Anteil in "befreundete" Kanäle abführen müssen. Deswegen: Auf gar keinen Fall noch Trinkgelder verteilen, die Führer verdienen sich eh schon eine goldene Nase. Ausdrücklich sollte man auf eine Guide bestehen, der gut Englisch spricht, sich ggf. mit lateinisch-wissenschaftlichen Namen etwas auskennt und gut über die Biologie informiert ist. Niemanden nutzt ein indonesischer Name, der erst später im Internet übersetzt werden kann - falls überhaupt. Außerdem möchte man schließlich auch etwas über das Habitat und andere Dinge am Rande des Weges erfahren und kennen lernen, statt nur auf DIE vier Sensationen zu fokussieren. Dass dort ein Schmetterling fliegt, dies ein Brettwurzelbaum ist und jener ungewöhnliche Ruf von einem Vogel stammt, dafür benötigt man keinen hoch bezahlten Führer, von denen die meisten nur die vier Highlights im Repertoire haben. Nur einige wenige von ihnen haben sich als Autodidakten zu ausgesprochenen Vogelkundlern entwickelt (und verlangen dann Fantasiepreise von 250-450.000 je TEILNEHMER!!), andere kennen sich besonders gut mit Pflanzen aus.

Auch wenn der Guide mit Shorts und Badelatschen daher kommt - dafür holt er dann mitten im Wald das Cellphone raus - sollte unbedingt an ein Repellent und lange Bekleidung gedacht werden. Denn ACHTUNG! Neben Moskitos kommt im Park eine mit bloßem Auge kaum sichtbare Schweinemilbe / Urwaldmilbe (Indon. gutu babi, aus dem Engl. übernommen auch gonone / ganone) vor. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die Grabmilbe Sarcoptes scabiei var. suis. Eine Infektion bei Tieren wird Räude, beim möglichen Übergang zum Menschen (Pseudo-) Krätze (= Scabies) genannt. (Bei einem Befall gilt in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz § 34 bereits bei Verdacht ein Verbot des Aufenthalts und Arbeitens in Gemeinschaftseinrichtungen, wie z.B. Schulen Kindertagesstätten etc.) Die extrem unangenehmen, kaum sichtbaren, orange-sandfarbenen Plagegeister halten sich auf dem Waldboden auf. Menschen werden daher bevorzugt in der Fußgelenkgegend attackiert. Mit einem Insektenrepellent kann man sich relativ gut schützen. Da sie selbst Socken durchdringen, sollte man sie gleich mit übersprühen! Wer sich auf den Boden setzt, muss damit rechnen auch in der Leistengegend Besuch zu bekommen. Die Milben graben sich in die Haut, nisten sich dort ein und verursachen über mehrere Tage hinweg höllisch juckende, stichartige rötliche Punkte. Der Juckreiz tritt verstärkt nachts und durch die Bettwärme auf, da die Milbe bei warmer Haut aktiver wird. Er entsteht nicht durch die Milbe selbst, sondern durch eine allergische Reaktion gegen den Milbenkot. AUF KEINEN FALL KRATZEN, denn das kann bösartige Infektionen nach sich ziehen Da der eigentliche Wirt das Schwein ist, sterben sie im menschlichen Körper rasch ab, verursachen aber weiterhin den starken allergischen Juckreiz. Gut beraten ist man mit einem Antihistamin und Hydrocortison (unter diesem Namen rezeptfrei in allen Drogerien erhältlich; am besten aus Manado mitbringen). Nach 4-5 Tagen tritt eine dunkelrote Färbung der nun pickelartigen, ehemaligen "Grabstätte" auf, dann lässt der Juckreiz endlich nach. Die Schwellungen dauern allerdings noch mehrere Tage an.
Natürlich braucht man genügend Trinkwasser und auch an Regenschutz  muss gedacht werden - selbst in der Trockenzeit (ca. Mai - Nov) kann es durch die Wolkenfahne von den Bergspitzen lokalen Regen geben. Eine kleine, leistungsstarke LED-Lampe, weil es im Wald schneller dunkel wird, kann nicht schaden. Es sollte zudem bedacht werden, dass auf Grund der Sichtungsmöglichkeiten (insbesondere wenn man einen der Höhenpunkte, den Tarsier sehen will) die Führungen nur am späteren Nachmittag erfolgen sollten.
Nach dem ersten Posten läuft man noch knapp 1 km, vorbei an einem Campingplatz, durch eine Teakallee 131 - erkennbar an ihren großen, lappigen Blättern sowie den Schildern mit indonesischem, lateinischem und englischem Namen -, bis zum Pos 2, wo der eigentliche Waldpfad beginnt. Auch hier sind noch einige Bäume gekennzeichnet, die Schilder bedürfen allerdings eine Auffrischung, da manchmal unleserlich. Es fehlt das Geld, das oben so großzügig eingesammelt wird. Deswegen gibt es auch keine Toilettenanlagen, keine umfassenderen Informationen, wie z.B. Flyer, etc. etc. pp. 

Etliche der folgenden biologischen Informationen entstammen dem englischen Büchlein von Margaret F. Kinnaird: North Sulawesi - A natural history Guide. Development Institute Wallacea, erschienen 1995, vermutlich nicht mehr aufgelegt. Ergänzend wurde der schöne kleine Pocket Guide von Lee/Riley/Pesik: "Tangkoko Duasaudara Nature Reserve" (2008) zu Rate gezogen. Erhältlich bei Safari Tours & Travel und ausgewählten Resorts, wie z. B. im Pulisan Resort  - für allerdings stolze 10 $. Neben vielen allgemeinen, aber auch sehr spezifischen Informationen enthält er eine kleine Checkliste für Säugetiere und Vögel. Siehe auch die deutsche Wikipedia-Unterseite zu diesem Schutzgebiet. Nach eigenem Wissen, nach und mit Rückversicherung von Lexika aktualisiert und ergänzt.

Geologische Geschichte

Die Insel liegt am Äquator und stellt mit etwa 190.000 km² die elftgrößte Insel der Welt dar. Mit ungefähr 70% an Bergregionen ist sie die gebirgigste Insel Indonesiens und wird von tiefreichenden Meeren umgeben. Westlich von ihr verläuft die Wallace Linie, östlich die Weber Linie. Als Teil der biogeographischen Übergangszone, die als Wallacea bezeichnet wird, gehört Sulawesi zu einer der Schlüsselregionen der Welt mit einer breiten Biodiversität, deren Fauna sich sowohl aus typisch asiatischen als auch australischen Arten zusammensetzt. Ihren Ursprung haben sie in der äußerst komplexen geologischen Geschichte. Hier nur eine laienhafte Zusammenfassung, die nicht an Geologie interessiertw getrost überschlagen können:
Fragmente, sogenannte Terrane, die später große Teile des indonesischen Archipels bilden, brachen vor etwa 200-140 Millionen Jahren von dem Superkontinent Gondwana ab. Vor ca. 100 Millionen Jahren machte sich eine Landmasse, die später den australischen Subkontinent und Neuguinea entstehen ließ, aus Richtung der Antarktis auf den Weg nach Nordosten. Vermutlich vor etwa 50-17 Millionen Jahre begann sich der westliche Teil von Sulawesi vom heutigen Borneo, das noch längere Zeit fester Bestandteil von Asien war, zu trennen. Vulkanische Relikte in dem westlichen, kontinentalen Teil mit einem Alter von 51-17 Millionen Jahren und jüngere von 14-2 Millionen Jahren in einem östlichen, ozeanischen Bogen deuten darauf hin, dass sich zwei Hauptteile Sulawesis getrennt entwickelt haben. Aus der Isotopenzusammensetzung von alten Schmelzen kann geschlossen werden, dass das heutige Ostsulawesi als Bruchteil der nördlichen australischen Platte erstmals vor etwa 14 Millionen Jahren ziemlich genau gegen die Mitte des damals lang gestreckten Westteils traf, wodurch sich die zentralen, nord- und mittelöstlichen Bergregionen auffalteten. Dabei wurde Westsulawesi stark verformt und die Insel nahm weitgehend ihre heutige Form einer Orchidee oder Krake an. Die andauernd rasche Drift der beteiligten Erdplatten von mehreren Zentimetern pro Jahr - noch heute drängen die nördlichen Molukken, die auf Ausläufern der australischen Platte liegen, bis zu 87 mm pro Jahr gegen Nordostsulawesi - erklärt auch, dass die Insel über 11 aktive Vulkane verfügt, vorwiegend in dieser Region. Bedingt durch alternierende Warm- und Kaltzeiten während der Eiszeiten im Pleistozän (vor 1.8 Millionen bis 10.000 Jahren) kappten und knüpften wechselnde Meeresspiegelschwankungen immer wieder Verbindungen zwischen Eurasien und Australien. Dies führte zu wechselnden Brückenschlägen von Invasoren sowohl von Ost und West als auch umgekehrt. Die weitere Inselfragmentierung und langdauernde Isolierung haben zu spektakulären und einmaligen faunistischen Artenbildungen geführt.

Um die 5000 Pflanzenarten schätzt man auf Sulawesi, wobei sie sich durch die geologische Geschichte von den Nachbarinseln deutlich durch eine geringere Anzahl und endemischen Arten unterscheidet. Der andauernde Einschlag in die verbliebenen Wälder lässt auch hier die Biodiversität schmelzen. Und das geht in den Tropen ganz schnell.

Vogelwelt

Sie ist mit über 1500 Arten ausgesprochen reichhaltig, gut 25% sind endemisch! Zwei Hornvögel von weltweit 54 Arten sind von der Insel bekannt, der Sulawesi Hornvogel (Penelopides exarhatus, Sulawesi Tarictic Hornbill, bis 53 cm) und der prächtig gefärbte Helmhornvogel (Aceros cassidix, Sulawesi Red-knobbed Hornbill, Franz. calao à cimier, Bild links).
Mit dem indonesischen Namen rangkong oder burung tahun, was übersetzt etwa "Jahresvogel" bedeutet, wollen die Einheimischen ihre Annahme zum Ausdruck bringen, dass die roten Ringe am Schnabelansatz das Lebensalter angeben, ähnlich den Jahresringen bei Bäumen. Dieser native Erklärungsversuch hielt sich zunächst auch hartnäckig in der naturwissenschaftlichen und noch länger im Allgemeinwissen der westlichen Welt. Biologen widersprechen dem allerdings schon länger. Der bis 104 cm große Vogel bringt um die 2.5 kg auf die Waage, was wohl auch einen gewissen Resonanzboden darstellt: Ihre variationsreichen Rufe, die oft an Hundebellen denken lassen, können bis zu einem halben Kilometer weit gehört werden. Und das nicht verwechselbare Flügelschlagen erinnert an einen Kleinsthubschrauber.
Wenn überhaupt noch Dschungel vorhanden ist, findet sich normalerweise im Tiefland der hiesigen Tropen ein Dipterocarpus-Wald. In diesem speziellen Gebiet kann man allerdings von einem ausgesprochenen, vielfältigen Ficus-Wald (insbesondere F.benjamina, F.caulocarpa und F.drupacea) sprechen, dessen Feigenfrüchte zu der bevorzugten Nahrung der Hornvögel gehören! Ein in sich geschlossener Kreislauf: Hornvögel lieben und fressen die Früchte, sorgen damit für die Verbreitung der Samen, die zu neuen Nahrungsquellen heranwachsen. Leicht nachvollziehbar, dass das Gebiet mit 51 Vögeln / km² die höchste Dichte von Hornvögeln in der Welt hat. Berühmt sind sie durch ihre einzigartigen Baumbruthöhlen und die Versorgung des darin "eingemauerten" Weibchens durch das Männchen, über die ich mich daher hier nicht näher auslasse.
11 Sorten von Eisvögeln (Franz. martin-chasseur) werden gezählt. Darunter der kleine, violettfarbene Blauohrliest (Cittura cyanotis, Lilac Kingfisher) und der winzige Rostfischer (Ceyx fallax, zu den Dschungelfischern zählend, Sulawesi Dwarf Kingfisher), der wie der Name schon andeutet rostbraun gefärbt ist. Die Papageien sind mit mit neun Arten vertreten, darunter der kleinste, der Celebespapagei (Loriculus stigmatus, Sulawesi Hanging-Parrot). Drei Unterarten sind zu vermelden, darunter das Rotplättchen Loriculus stigmatus stigmatus.
Vom Aussterben bedroht ist das ungewöhnliche Hammerhuhn (Macrocephalon maleo, Maleo Bird). Bei einem Körpergewicht von nur 1.6 kg legt es bis zu 250 g schwere Eier! Diesen Vorrat hat der Nachwuchs auch dringend nötig. Denn die Elternvögel kümmern sich nach der Eiablage nicht mehr um ihn. Ausgewachsen, selbstständig, mit vollständigem Gefieder, müssen sie sich nach 3 Monaten aus über 50 cm tiefen Erdnestern an die Oberfläche buddeln. In ihnen wurden sie mit Hilfe geothermaler Energiequellen, die es hier durch den vulkanischen Untergrund gibt oder mit Hilfe der Sonne an besonders exponierten Stellen, ausgebrütet. Offensichtlich ein umweltbewusster Vogel, der zum Wappentier der Grünen werden könnte. Das Schlüpfen kann einige Tage dauern und jede Menge Jäger warten auf diesen Moment. Wer es schafft, macht sich eilends davon. Kein Wunder, dass sich die Maleo in an die 100 Pärchen fassenden Nestgemeinschaften zusammenfinden. Das ergibt einen Überlebensvorteil, da viele gleichzeitig schlüpfen und der Magen der Räuber einen begrenzten Umfang hat. Den Namen Macrocephalon (einfach übersetzt "Großhirniger") hat er aufgrund eines knöchernen Wulsts auf seinem Kopf, von dem vermutet wird, dass er der Kühlung (des kleinen Gehirns? Wohl eher des Blutes) dient. Ihr Vorkommen konzentriert sich auf Panua Nature Reserve, Gunung Ambang Nature Reserve und Bogani Nani Wartabone Nationalpark sowie dem Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara. Um sie dort zu sehen, muss man sich aber etwa 8 km östlich von Batu Putih begeben.  
Endemisch ist auch ein dämmerungsaktiver Bodenbrüter, der Great-eared Nightjar (Eurostopodus macrotis), aus der Gattung der Ziegenmelker, zu den sogenannten Nachtschwalben gehörend. Dieser von der Silhouette her falkenähnliche, aber näher mit den Eulen verwandte, hat sich auf die Jagd von Insekten spezialisiert, teilt sich mit den Fledermäusen die gleiche ökologische Nische, fliegt allerdings nicht bis zur völligen Dunkelheit. Ähnlich wie der Philippinische Kuckuck (Centropus viridis viridis) fallen der Lesser Coucal (C.bengalensis) und der Bay Coucal (C.celebensis) durch ihr rhythmisch-monotones, einfaches oder mehrfaches Schlagen (chonk-chonk-chonk ...) auf, so, als ob Wassertropfen auf eine sehr dünne Metallplatte fielen. Mit ihnen verwandt ist der Fiery- oder Yellow-billed Malkoha (Phaenicophaeus calyorhynchus). Außergewöhnlich ist auch der Ruf der nach dem deutschen Mediziner und zoologischen Sammler Carl Constantin Platen (1843-1899) benannten Schnarchralle (Aramidopsis plateni, Snoring Rail, bis 30 cm. Sie kommt vermutlich nur noch in einer Population bis max. 10.000 Exemplaren vor.
Schließlich seien noch erwähnt, nun mal nicht mehr endemisch, die bis 45 cm große, 365 g schwere (!) Green Imperial Pigeon (Ducula aena, zu den Großen Fruchttauben gehörend) mit auffälligen grünen Flügeldecken und weißer Unterseite und der blau-schwarzmetallische Glanzfleckdrongo (Dicrurus hottentottus, Spangled Drongo auch Hair-crested Drongo, bis 32 cm) mit seinem gegabelten "Fischschwanz". Seeadler 145 (schwarzes Gefieder, weiße Unterseite, Bild rechts oben) und Brahminenweih 91 (rötlichbraunes Gefieder, nur weiße Brust, Bild rechts) trifft man öfter an der Küstenlinie und Seeufern auf Patrouille. Die Celebesschlangenweihe (Spilnornis rufipectus, Sulawesi Serpent-eagle) kommt nur im Schutzgebiet vor. Zu der Falkenfamilie gehört der ausgefallene, rötlichbraune Graukopfhabicht (Accipiter griseiceps, Sulawesi Spot-tailed Goshawk) mit einem bläulich-grauen Kopf. Um die Liste noch einigermaßen abzurunden, sollten auch der Schwarzgenickschnäpper (Hypothymis azurea, Black-naped Monarch), der Schwarznackenpirol (Oriolus chinensis chinensis 164) sowie verschiedene Nektarvögel (oder Honigsauger), darunter der Grünrücken-Nektarvogel (Cinnyris - teils in der Nomenklatur auch Nectarinia - jugularis [aurora]) erwähnt werden.

Nicht vergessen sollte man auch die vielfältigen Insekten. Darum tritt in dem gesamten Gebiet Malaria zumindest temporär auf, Denguemücken konnten des Öfteren gesichtet werden, sollen aber im Gegensatz zu Manado noch nicht infiziert sein. Daneben gibt es eine Unzahl anderer, die vielfach wissenschaftlich noch nicht beschrieben wurden.

Reptilien

Unter ihnen hält eine in Sulawesi gefangene Netzpython (Python reticularis, Reticulated Python) den Weltrekord von 9.97 m. Weitere 63 Arten sind auf der ehemals Celebes genannten Insel zu finden, darunter die besonders seltene und stark gefährdete Königskobra (Ophiophagus hannah). Natürlich kommt auch der Bindenwaran (Varanus salvator, Indon. biawak, Monitor Lizard 147) vor. Ausgewachsen erreichen die größten Arten bis zu 2 m und können 50 kg schwer werden; hier handelt es sich eher um erheblich kleinere Individuen, die auch schnell Reißaus nehmen. Ihre Haut ergibt ein begehrtes Leder, auch auf dem Speisetisch können sie landen, was ihre Populationen schmelzen lässt. Neben einigen Leckereien wie Eiern, Früchten, Insekten, Hühnern, kleinen Säugetieren, verschmähen sie auch Aas nicht! und stellen somit eine Art Hygienepolizei im Dschungel dar. Es sind gute Baumkletterer und Schwimmer. Zu den beliebten und allgegenwärtigen Haustieren zählen die Hausgeckos 71, da sie mit Vorliebe alle lästigen Insekten vertilgen.
Der um 20 cm lange, grünlich bis schokoladenfarbene Flugdrache (Draco reticulatus) ist eine Art fliegender Gecko. Eigentlich ist Fliegen zuviel gesagt, es handelt sich nicht um ein aktives Fliegen, vielmehr um ein Segeln oder Gleiten. Die hervorragend getarnte Echse trägt an fünf bis acht verlängerten Rippen Flughäute, die sie aufspannen kann. Sie sucht Stämme nach Fressbarem ab, wobei sie von unten nach oben vorgeht, um am höchsten Punkt zum nächsten Baum zu segeln.

Säugetiere

Zu den weiteren erwähnenswerten Säugetieren gehört das Sulawesi-Wildschwein (Sus celebensis, Indon. babi hutan, Sulawesi warty pig). Der bis 100 kg schwere Hirscheber (Babyrousa babyrussa, Indon. Babirusa, Engl. Buru - / Golden - / Hairy Babirusa) ist das wohl eigenartigste. Ihm wachsen die Hauer senkrecht nach oben durch die Rüsseldecke und weisen danach bogenförmig zurück. Bei weiterem Wachstum durchbohren sie manchmal wieder die Rüsseldecke. Es wird durch starke Bejagung nur noch von einer Population um 4000 Exemplaren ausgegangen. Als weiteres endemisches, selten zu sichtendes Säugetier wird der Flachland-Anoa, eine Wildrindart (Bubalus depressicornis, Anoa mountain buffalo), gelistet. Auch hier hat die Bejagung und die Zerstörung des Lebensraums zu einem dramatischen Rückgang geführt, die Gesamtpopulation wird nur noch auf 3-5000 Tiere und als stark gefährdet eingeschätzt. Selten lässt sich auch das Sulawesi-Zwerghörnchen (Prosciurillus leucomus, Sulawesi pale dwarf squirrel) sehen, schon eher seine pfeifenartige Rufe hören. Kleinfleck-Zibetkatzen (Viverra tangalunga) wurden im Park schon länger nicht mehr gesichtet, werden aber noch gelistet. Sie sind verwandt mit dem Fleckenmusang, der für den teuersten Kaffee der Welt verantwortlich ist.

Allein auf Sulawesi gibt es 7 Makakenarten, mehr als sonst wo auf der Welt. In Nordost-Sulawesi ist der Schopfaffe oder -makake (Macaca nigra, Indon. yaki, Sulawesi Crested Black Macaque) beheimatet, wobei Männchen mit bis zu 11 kg die Schwergewichtsklasse unter ihnen darstellen. Sie leben in matriarchalischen Großgruppen von 30-100 Individuen. Ihre Kost besteht zu 70% aus pflanzlicher Nahrung, wichtige Proteine liefern zudem Insekten und anderes Kleingetier, das nicht schnell genug davon kommt. Das Dschungelschutzgebiet Tangkoko Duasaudara ist eine der wenigen letzten Hochburgen für die rasant schwindende Population. Schuld daran ist wieder einmal der Mensch. Es ist zwar kein direkter Kannibalismus, kommt ihm aber sehr nahe, wenn aus manchen Kochtöpfen eine babyartige Hand herausragt - insbesondere beim traditionellen Minahasa-Weihnachtsessen. Auch Bärenkuskus und andere Exoten landen dann auf dem Tisch (siehe auch Markt von Tondano), den Ursprüngen nach eine alte - vollkommen unsinnige! - chinesische Tradition. Viele Makaken werden auch heute noch ganz gewöhnlich als Haustiere gehalten, teils auch, um sie bis zum nächsten Fest der Nächstenliebe - im wahrsten Sinne des Wortes - zu mästen. Damit geraten sie an den Rand der Ausrottung. Gab es vor 20 Jahren mindestens 3000 im Schutzgebiet, so sind es heute höchstens noch 700. Damit gerät die Population an den äußersten Rand der Überlebensfähigkeit, auch aus Gründen der Inzucht. Im Schutzgebiet sind sie an Menschen gewöhnt - einige internationale Wissenschaftler, auch deutsche Studenten, begleiten seit 20 Jahren (nein, ich meine nicht Langzeitstudenten ) eine Horde von ±70 Tieren -, so dass man sie auch als Tourist relativ leicht und aus geringer Nähe beobachten kann.
Empfohlen wird ein Mindestabstand von 5 m, bei Jungtieren 10 m, auch um keine Infektionen zu übertragen. Ferner ist es bekannt, dass Makaken Viren tragen, die für Menschen fatal sein können. Schließlich sollte es noch selbstverständlich sein, weder sie noch andere Wildtiere zu füttern. Und Vorsicht! Schaue einem Makaken niemals tief in die Augen, das fassen sie nicht als einen Humphrey Bogart - Spruch (den es im Film übrigens gar nicht gibt!), sondern als Aggression auf. Richtig so! Offensichtlich kennen sie "Casablanca" besser als Homo sapiens sapiens. Die Reaktion ist eindeutig und heftig, rasch können sich Artgenossen anschließen. Hat man schon gegen einen kaum eine Chance, so erst recht nicht gegen eine wild gewordene Affenhorde. Also bescheiden bleiben und die Augen niederschlagen! Auch hier sollte man kein Blitzlicht verwenden, zumal dann die Bilder durch das Unterholz wg. dem Autofocus sowieso schlechter werden.


Ich glaub', ich hab' heute mal wieder meine Migräne.


Hmmh, wo sind die leckeren Würmchen und Tausendfüßler zum Dinner? Wenn sie nur nicht "laufend" wegrennen würden!


Tja, Herr Doktor, glauben Sie wirklich es ist ansteckend?  

Drei Tarsierarten - auch Gespenst(er)tiere genannt - gibt es auf der Insel. Sie sind mit dem Mausmaki auf Bohol verwandt. Der Sulawesi-Koboldmaki (Tarsius spectrum, Spectral Tarsier, Franz. tarsier spectre) ist mit ca. 10 cm winzig, gerade einmal Faustgröße, hat aber den wohl außergewöhnlichsten Ruf des hiesigen Dschungels. Das laute metallische Klicken steht vollkommen im Gegensatz zu den wenig mehr als 100 Gramm, die er als einer der kleinsten Primaten - sie gehören zu den Halbaffen - der Welt auf die Waage bringt. Seine riesigen Augen machen fast ¼ des Gesichts aus. Dies weist auf die Nachtaktivität hin, beginnend 10-20 min nach dem Sonnenuntergang, im dichten Wald schon eine Stunde vorher. Auf Grund ihrer Größe sind sie unbeweglich. Als Ausgleich kann der Kopf in beide Richtungen um fast 180° gedreht werden.
Er - oder sie? - bevorzugt eher Heuschrecken und andere Krabbeltierchen, die man aber erst einmal bekommen muss.

Viele Einheimische glauben, dass der Tarsierkopf lose auf dem Körper sitzt und sie ihn - fälschlicherweise - um 360° rotieren lassen können. Daraus resultiert die Befürchtung, wenn sie mit den Tieren in Berührung kommen, drohe ihnen das gleiche Schicksal!
Da der Geruchssinn nicht besonders ausgeprägt ist, nutzt der Tarier zusätzlich seine unabhängig voneinander ausrichtbaren Ohren zur Ortung von Insekten, seine fast ausschließliche Nahrung. Um sie zu erhaschen - und dabei ist er sehr flink! -, sind die drei mittleren Finger besonders lang, eben ein Langfinger. Zudem dienen die verdickten Kuppen einem sicheren Halt. Er bewegt sich froschartig von Ast zu Ast springend (bis zu 3 m Entfernung) und kann in einer Nacht bis zu 1.5 km zurücklegen. Tagsüber schlafen die Tarsier versteckt im Schatten an Baumstämmen in Astgabelungen. Jedoch bevorzugen sie die senkrechten, nach oben geschlossenen, damit regensicheren und vor Nachstellungen der Räuber (weil beliebte, bissfeste, proteinreiche, handliche Portionen) geschützten Höhlungen, die eine Würgefeige nach ihrem Sieg zurück lässt. Hier geraten sie zudem seltener in Konkurrenz zu nestbauenden Vögeln. Tarsier lieben offensichtlich Kommunen, leben sie doch in Gemeinschaften bis zu 8 Individuen.
Sie finden sich auf beiden Seiten der Wallace-Linie, woraus sich auf eine evolutionäre Linie schließen lässt, die mindestens 40 Millionen Jahre zurück liegt. T.spectrum allerdings kommt nur auf Sulawesi und einigen kleinen, nahe gelegenen Inseln (siehe auch Tarsier auf Malengeh / Togian Islands) vor. Im hiesigen Gebiet erreichen sie eine Dichte von erstaunlichen 82/km². Weitere Informationen siehe auch www.tarsiers.com/tarsierlink.html (englisch).
Der Mausmaki auf den Philippinen vermag übrigens zeitweise eine Teilabschaltung seines Stoffwechsels einzuleiten, wodurch die Körpertemperatur auf bis zu 20°C absinkt. Energieersparnis: bis zu 40%! Es wäre interessant zu erfahren, ob das auch bei T.spectrum der Fall ist.
Jegliche Störungen, wie z.B. Taschenlampen und Blitzlichter, stellen für die Tiere Stress dar! Da sollte man sich auch nicht von vor Ort Lebenden beeindrucken lassen, die das Gegenteil behaupten. Die empfindlichen Augen können bei starken Lichtquellen beschädigt werden. Dies scheint die hoch bezahlten Führer überhaupt nicht zu stören, sie animieren sogar zu Fotos. Um die Tiere zu schützen, sollte man darauf bestehen, dass vor Lichtquellen eine rote oder gelbe Folie gespannt und ein Mindestabstand von 5 m einhalten wird. Auf gar keinen Fall sollte man, insbesondere am Tag, in die Bäume hineinklettern, ebenso nicht gegen die Stämme klopfen, das stört sie in ihrer notwendigen Ruhephase.
Für die Region könnte das Flaggschiff des Schutzgebietes so etwas wie der "Panda von Sulawesi" werden. Als Touristenmakottchen mit angeschlossenem Merchandising könnte unser kleiner Verwandter der Region einen bescheidenen Wohlstand bescheren, was sich wiederum auf verstärkten Einsatz zum Erhalt seiner Umwelt auswirken könnte. Das Schutzgebiet meidet man besser am Wochenende, da dann mehr Besucher herumstolpern, als Tarsier vorhanden sind, über die zudem ein regelrechtes Blitzlichtgewitter niedergeht.

Eine Rarität ersten Ranges sind zwei Kuskusarten (Indon. kuskus, Engl. Cuscus), die nur östlich der Wallace-Linie vorkommen. Nichtbiologen können bis zum nächsten Absatz überschlagen: Ein wenig verwirrend werden sie zoologisch nicht zu der Gattung Kuskus (Phalanger) gerechnet, sondern stellen jeweils eine eigene (Ailurops und Strigocuscus) der sechs Gattungen - deren urtümlichste Vertretern sie sind - aus der Familie der Kletterbeutler (Phalangeridae) dar. Übergeordnet folgen: Ordnung Diprotodontia, Unterklasse Beutelsäuger oder -tiere (Metatheria oder Marsupialia), Klasse Säugetiere (Mammalia).
Beide pflanzenfressende Beuteltiere (Engl. marsupial) geben den schon oben unter geologischer Geschichte angesprochenen evolutionären Hinweis auf die prähistorische Landverbindung nach Australien. Eine Sichtung im Schutzgebiet ist eher selten. Sie halten sich meist in hohen Baumkronen auf, so dass Beobachtungen meist nur aus großer Entfernung möglich ist. Nur bei stürmischem Wetter und in besonderen Glücksfällen kann man sie in Bodennähe antreffen.
Der Bärenkuskus (Ailurops ursinus, Bear Cuscus, Indon. bubutu, Franz. Couscous géant, Bild) ist mit bis zu 8 kg und über einem Meter vom Kopf bis zum Schwanzende der größte und primitivste Vertreter und die häufigere Sichtung. Er bevorzugt Blätter v.a. von 3 Bäumen: Garuda floribunda, (Indon. / Engl.:) Ranggu Tree (Koodersiodendron pinnatum) und Zebrachbaum (Melia azedarach, zu den Mahagonigewächsen zählend, Chinaberry / Bead Tree). Da viele Pflanzen sich gegen Fraßfeinde mit ungenießbaren Tannin- und Phenolkomponenten schützen, müssen sich die Bärenkuskus ihre Diät sehr genau aussuchen. So werden z.B. junge Blätter bevorzugt, die diese Substanzen noch nicht so stark angereichtert haben. 65% ihrer Zeit benötigen sie dann für die Verdauungssiesta. Vermutlich sind sie deswegen zwar überwiegend tag-, in geringerem Umfang aber auch nachtaktiv.
Der nur max. 2 kg wiegende Bodenkuskus (Strigocuscus celebensis, Sulawesi Dwarf Cuscus) kam vermutlich erst vor ±11.000 Jahren während der letzten großen Eiszeit von Neuguinea an, vermutlich per natürlichem Floß. Er zieht v.a. die Nacht vor. Höchstwahrscheinlich hat er diese ökologische Nische besetzt, um dem Konkurrenzdruck gegenüber den größeren Bärenkuskus auszuweichen, aber auch als Schutzmaßnahme vor Fressfeinden. Wie die Bergkuskus von Neuguinea verbringt er den Tag in Baumhöhlen. Über seine Ernährung ist noch wenig bekannt, vermutlich verspeist er besonders gerne Früchte wie Bananen, Mangos und Papayas.

Flughunde

Am Abend sieht man noch häufig "Falsche Vampire", so die korrekte deutsche Bezeichnung (Megaderma spasma, False Vampire Bat), eine kleine Fledermausgattung aus der Familie der Großblattnasen. Mit den Vampirfledermäusen (Desmodontinae) sind sie jedoch nicht näher verwandt. Erwähnenswert ist noch der Schwarze Flughund (Pteropus alecto, Flying Fox), der im gesamten östlichen Indonesien und Australien lebt und durch ein dunkles Fell charakterisiert ist. Leider ist er für einheimische Zungen schmackhaft und dadurch im nördlichen Sulawesi fast ausgerottet worden.

Fledertiere sind die einzigen Mammalia auf der Welt, die fliegen können. Die Tiere sind behaart und säugen ihre Jungen ebenso wie alle andere Säugetiere auch. Vor wenigen Jahren glaubte man noch nachgewiesen zu haben, dass Klein- (Microchioptera, im deutschen allg. Fledermäuse, Indon. kelambit, Tagalog faniki, Cebuano kulagnik) und Großfledertiere (Megachioptera) von unterschiedlichen Vorfahren abstammen und sich zu verschiedenen Zeiten entwickelt haben (Konvergenz). Jüngsten Untersuchungen zufolge sind sie jedoch monophyletisch, d.h. stammen vom gleichen Vorfahren ab. Flughunde  werden der Familie der Großfledertiere mit hunde- / fuchsähnlichem Kopf zugeordnet. (Pteropus lanensis lanensis, P.alecto und P.vampyrus malaccensis, Indon. kalong, Tagalog kabug, Visaya kabilaw, Madag. Fanihy). "Flugfuchs" ist ein anderer Begriff für Flughund, der wortwörtlich aus dem englischen "Flying Fox" übersetzt ist; im Deutschen ist Flughund üblich, Flugfuchs bei fuchsähnlichem Kopf aber möglich.
Die Familie der Großfledermäuse sind Früchtefresser. Die größten Arten erreichen ein Gewicht bis zu 1,5 Kilo bei einer Flügelspannweite von bis zu 2.00 m (!). Ihre Orientierung erfolgt nicht wie bei den Kleinfledermäusen mit Hilfe von ultrahohen Schallwellen, sondern mit Augen und Nase. Den Tag über verbringen sie in Großkolonien, die 10.000 Mitgliedern zählen können, schlafend in einem Baum hängend (kleinere Arten bevorzugen, wie die Fledermäuse, Höhlen), in Mangrovenwäldern und im tiefer gelegenen Regenwald. Kann man sie beobachten, ist deutlich erkennbar, wie sie sich in der Sonnenhitze mit den Flügeln Kühlung zufächeln. Ihre Stimmen klingen wie die Laute einer liebestollen, aber in den Stimmbruch geratenen Katze, besser weiß ich es nicht zu beschreiben.
Kurz nach Sonnenuntergang erhebt sich die gesamte Kolonie zu den Futterquellen, oft Mangoplantagen denn Regenwälder gibt es kaum noch, die manchmal über 70 km entfernt sind - ein eindrucksvolles Schauspiel.
Wer glaubt, dass die (nicht nur) indonesischen Kinder abends ihre Drachen nur aus Spieltrieb steigen lassen, täuscht sich meist. Als Früchtefresser wird den Flughunden ein besonders schmackhaftes Fleisch nachgesagt und - leider - gerne gejagt (wie man auch in Banda Aceh, Medan, Sulawesi oder Pangandaran und dem übrigen Indonesien sehen kann). Da sie ihre, den Einheimischen bekannte, allabendliche Flugroute instinktiv auf wenige Meter genau einhalten, verfangen sie sich in den Leinen, die mit vielen Angelhaken gespickt sind. Oft verenden sie noch vor dem Verkauf oder werden mit ausgebreiteten Flügeln wie gekreuzigt aufgehängt angeboten.
Es muss allerdings - nicht nur in diesem Zusammenhang - ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Kinder damit einen Beitrag zum Einkommen der meist unterprivilegierten Familien leisten, die ihrem Überleben - selten dem "Luxus" - dienen. Unser im Laufe von Jahrzehnten gewachsenes Umweltbewusstsein und unsere Art mit Tieren umzugehen (ich erinnere aber auch z.B. an die Rindertransporte quer durch Europa) kann hier nicht radikal durchgesetzt werden, solange vielen die primitivsten Grundlagen eines menschlichen Lebens fehlen.

Wissenschaftler fordern im "British Ecological Society's Journal of Applied Ecology" Schutz für die Flughunde: www.general-anzeiger-bonn.de (8/2009). Nach ihren pessimistischen Angaben könnte er im malayischen Archipel in 6-8 Jahren wegen Überjagung ausgestorben sein. Dazu passt auch die Feststellung in Nord-Sulawesi (beobachtet 2009, siehe rechts mit abgetrennten Flügeln), wonach auf den Fleischmärkten inzwischen Flughunde aus Süd-Sulawesi importiert werden müssen, da sie im Norden praktisch ausgerottet sind.

Mopedausflug nach Bitung

Eine 125cm³ - Maschine kann man sich in Kinunang (nächstes Dorf beim Pulisan Resort) privat leihen, am besten über Mitarbeiter des Resorts. Als Preis sollte man an die 100.000 für einen Tag plus Sprit veranschlagen. Die reine Fahrtzeit beträgt für die einfache, ca. 35 km lange Strecke bei sehr gemütlichem Tempo knapp 2 h. Verfahren kann man sich nicht großartig, die Besiedlung, v.a. aber das Gelände lässt kein dichtes Straßennetz zu. Im Zweifelsfalle bleibt man immer auf der asphaltierten / betonierten bzw. breiteren Straße.
Als Nullpunkt soll das Haus von Paulus, dem Faktotum des Pulisan Resort dienen, denn er weiß, wo das Moped steht. In Marinsow, dem nächsten Dorf, gabelt sich nach 5.1 km vor dem Kirchenneubau die Straße Y-artig auf. Rechts geht es Richtung Manado und Lipukang (mit einigen größeren Einkaufsmöglichkeiten, aber die "Stadt" ist unansehnlich), also hält man sich links und passiert im weiteren Verlauf Kalinaun, wo es nach einer scharfen 90°-Rechtskurve weiter Richtung Pinenek geht. Unterwegs trifft man kurz vor dem KM 8 auf das vom Italiener Ronaldo geführte, im Frühjahr 2009 eröffnete 

Die ansonsten unspektakuläre Strecke offeriert im weiteren Verlauf einige schöne Ausblicke auf die Küste. Nach 12.7 km zweigt zu beiden Seiten eine breite Schotterstraße ab. Rechts sieht man einen Kontrollposten, den man aber besser in Ruhe lässt: Hier befindet sich der Eingang zum Goldprojekt, neugierige Ausländer werden gar nicht gerne gesehen. Ab dem KM 15.5 bis etwa KM 19.5 befindet sich ein längerer, allerdings sehr breiter Schotterabschnitt, der Rest ist in einem leidlich bis guten Zustand. Erwähnenswert sind kräftige Straßenbauarbeiten, die Hoffnung auf baldige Beseitigung der Schotterstrecke machen. Unterwegs passiert man die Dörfer Rondor und Pina Sunkulan. Auf einem langgezogenen Hügelkamm hat man einen teils schönen Panoramablick auf die nordöstliche Küstenlinie sowie einige minimale Waldreste in dem westlichen Hügelgebiet, ansonsten herrscht nur landwirtschaftliche Fläche vor. Nach 23.3 km zweigt scharf links die ausdrücklich ±7 km lange Sackgasse nach Batu Putih und dem dortigen Tangkoko-Dschungelschutzgebiet ab. Weiter geht es nach Dano Wudu, wo sich ca. zwischen den KM 30.5-31.5 ein - natürlich tropischer - Stadtwald befindet, der teils von den Einheimischen an freien Tagen zum Picknick genutzt wird. Wer Zeit hat, kann hier einige nette Spaziergänge unternehmen. Als gemessener Bezugspunkt KM 34.6 soll die scharfe 90°-Rechtskurve in den Vorort-Ausläufern von Bitung dienen. Ob man sich die Stadt, die als Tiefseehafen - im Gegensatz zu Manado - eine gewisse Bedeutung für Containerschiffe sowie Fähren zu den nördlich gelegenen Sangihe- und Talaud-Inseln, den Tauchresorts nach Lembeh - hat, wirklich antun möchte, soll jedem selber überlassen werden. Es gibt praktisch nix zu sehen. Vielleicht kann man aber die Gelegenheit zum Tanken nutzen, unterwegs gibt es den Sprit nur relativ teuer (2009: 6000/l) aus Colaflaschen. In diesem Fall muss man sich im weiteren Verlauf der bisherigen Strecke immer geradeaus bis zur Hauptstraße Bitung - Manado, dort nach rechts halten. Ggü. der Tankstelle befindet sich auch ein kleiner Supermarkt in einer auffälligen Neubauzeile. Ansonsten bietet die Großstadt nicht eine einzige Mall - sehr erstaunlich! Wer es sich dennoch will: Es sind noch über 10 km bis zum "Zentrum" beim Hafen. Leider gibt es keinerlei weitere Empfehlungen an dieser Stelle, mit Ausnahme eines Restaurants auf der zuführenden Hauptstraße, in dem man gut und preiswert essen und auch noch deutsch inspirierte Marschkapellenmusik wie "Rosamunde" genießen kann. Leider haben wir uns nicht den Namen notiert. Mea culpa!

Wer übrigens, da das Pulisan Resort gelegentlich mit kalten Getränken zu kämpfen hat (kein Gefrierschrank, kein öffentlicher Stromanschluss), kann auf dem Rückweg unterwegs in den Tokos (kleine und kleinste Geschäfte, wir würden in Europa höchstens von einem Minikiosk sprechen) nach selbst gemachtem Stangeneis (es [sprich eß] batang) im "Plastikkondom" erkundigen (um 1000/kg).

Minahasa-Hochland

Es mag vielleicht logistisch einfacher sein, es von Manado aus zu besuchen, allerdings entgehen einem dann die vielen Informationen, die Katrin vom Pulisan Resort als Ethnologin zusammengetragen hat, die ich hiermit wärmsten für Führungen empfehle. Ohne ihre Begleitung würde man an touristisch interessanten Zielen glatt vorbeifahren. Hat sie selber keine Zeit: Ihre angestellten Führer sind gut eingewiesen. Auch Onong, ein Indonesier mit eigenem, empfehlenswerten Resort beim Vulkan Lokon, ist zu empfehlen.
Die beste Reisezeit ist in der Trockenzeit von Mai - September, die allerdings 2008 fast komplett ins Wasser fiel, z.T. auch 2009. Am besten ist man in solcher Situation noch mit einem Aufbruch bei Sonnenaufgang bedient. In jedem Falle lohnt eine Regen-, aber auch eine gute Sonnenprotektion. Als Faustregel gilt in den Tropen eine Temperaturabnahme von 0.6°C pro 100 Höhenmetern. Im Hochland kann es v.a. in der Nacht empfindlich kühl sein. Entsprechende Bekleidung ist also zu empfehlen.

Südwestlich vom markanten, 1995 m hohen Vulkan Gunung Kalabot (Klabat), wenige Kilometer von Airmadidi (der Dorfname heißt wörtlich übersetzt "kochendes Wasser") Richtung Tondano in Sawangan wurden auf einem Friedhof Tomben (Indon. waruga, steinerne Sarkophage) der Minahasa - einige fast anderthalbtausend Jahre alt, die jüngeren 3-400 Jahre - zusammengetragen. Ihre teils stark erodierten Reliefs lassen den Kundigen interessante Geschichten erzählen, auch von Niederländern und Spaniern, die hier bestattet wurden. Leider hat es in der Vergangenheit schwere Schäden durch Kunstraub gegeben. So wurden einige Figuren der warugas abgesägt. Der Dieb scheint bekannt zu sein, allerdings kann man nichts gegen ihn unternehmen. In Folge wurde das Areal mit einer hohen Mauer umgeben. Angeschlossen ist ein kleines Museum, in dem man ohne Führer allerdings nur rudimentäre Hinweise bekommt.
Vorbei geht es weiter an einfachen, mit gutem Kokosnussholz (sic! Woanders nutzt man die Reisstreu oder Sägemehlabfälle dazu, hier wird es schlicht abgebrannt, statt es sinnvoll zu nutzen) befeuerten Backsteinbrennereien, die ihr Material durch Tunnel aus den Hügeln holen. Unterwegs wird ein im Tal liegendes Resort mit einem großen Pool passiert, das überwiegend von indonesischen Wochenendausflüglern genutzt wird. Die immer kurvenreichere, schmalere und bald katastrophale Straße wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von den niederländischen Kolonisatoren angelegt und führt in das ca. 600 bis über 1000 m hoch gelegene Gebiet der Minahasa. Genauer gesagt hat man dazu die Bevölkerung zum Arbeitsdienst genötigt, indem man kurzerhand wurde eine Kopfsteuer eingeführte. Da die meisten über keine finanziellen Rücklagen verfügten, bot man generös an, sie abzuarbeiten. Ein Drittel des Jahres schufteten sie so für ihre fremden Gebieter. Diese hatten sich inzwischen in schmucken Kolonialhäusern gut eingerichtet, die sie teils im Minahasa-Stil errichten ließen. Einige von ihnen sind noch exzellent erhalten, an mehreren prangt gar die Jahreszahl der Errichtung. Im späteren Verlauf haben dann japanische Kriegsherren ihre Rolle übernommen und Tunnel für die Einlagerung von militärischem Material und Vorräten einrichten lassen. Eine Initialzündung war dabei ein neuer Trick, die Einheimischen ans Arbeiten zu bekommen: Bei einem Sieg der Japaner versprach man ihnen die Unabhängigkeit. Bekanntermaßen gewannen die westlichen Alliierten. Die Idee einer unabhängigen Nation konnten die rasch zurückgeeilten Holländer / Niederländer im Kampf um "ihre" Kolonie ironischerweise allerdings nicht mehr unterdrücken. Am 17. August 1945 riefen Sukarno und Mohammed Hatta die Unabhängigkeit aus.

Die Höhenlage begünstigt den Anbau von Gemüse und Früchten, der sich über nicht endend wollende steile, terrassierte Hügelabhänge hinzieht. Auch begehrte Gewürze wie Zimt, Nelken 130 und Muskat 140 gewinnt man hier. Der Markt von Tondano ist damit prall gefüllt. Für eine Abteilung braucht man allerdings gute Nerven, sowohl als jemand, der sich dem Tierschutz verpflichtet sieht, als auch diejenigen mit schwachen Nerven und nervösem Magen. In dem Falle jetzt ganz schnell weiter scrollen. 

                                   
     
Python aus dem 10 Autostunden entfernten Gorontalo.  Es sind                                                  Dschungelrattensaté
natürlich die illegalen Holzfäller, die so auch noch zusätzlich den Wald plündern.         
            
Vom Aussterben bedrohte Flughunde (Minahasa: paniki) mit abgetrennten Flughäuten. Da hier schon gar nicht mehr vorhanden,
aus anderen Gebieten importiert!

Daneben gibt es noch Hunde (RW, Kurzform für Minahasa: rintek wuuk). Deren Bild vom Fleischertisch habe ich lieber mal weggelassen: Noch lebende, elend aussehende Straßenköter sitzen dicht gedrängt, teils mit schweren Wunden, in kleinen Käfigen und scheinen die Funktion des Metzgers zu erahnen. Siehe aber auch den Querlink zu den Flughunden.

Kleinste Schlammvulkänchen mit Fumarolen, schwefelwasserstoffhaltigen Seen und Quellen, deren Wasser heilkräftige Wirkungen (geringe Konzentration vorausgesetzt) insbesondere bei Hauterkrankungen anderen Orts wissenschaftlich nachgewiesen wurden - daher gibt es einige "Badehäuschen" - lassen sich in einer parkähnlichen Anlage bei ??? (Information folgt noch) beobachten. An mehreren Stellen ist gelber, elementarer Schwefel auskristallisiert. Allerdings sind viele Kristalle so klein, dass er amorph aussieht. An diesem Hot spot sollte im wahrsten Sinne des Wortes höllisch aufgepasst werden! Der Boden ist an exponierten Stellen sehr dünn, es sind bereits mehrere Menschen eingebrochen! Darunter ein Niederländer, der bis zur Hüfte in kochend heißem Schlamm versank. Er konnte sich noch selbst befreien, machte sich dann mit seinem Moped auf den Weg nach Manado ins Krankenhaus und kam über Zwischenstationen schließlich nach Singapur. Und überlebte mit schwersten Hautverbrühungen, anderen erging es nicht so gut. Man sollte also unbedingt auf den ausgewiesenen, befestigten Wegen bleiben!
Im Hochland kann man häufig Palmfarne (Cycadales - Nacksamer) und urtümliche Baumfarne 167 (Cyatheales - Farne) bewundern. Merke: Baumfarne haben unter ihren Wedeln Sporenkapseln, frische Wedel sind wie bei den Farnen stark eingerollt, die Palmfarne weisen diese Merkmale nicht auf. (Baumfarne und Palmfarne an ihrem Aussehen, insbesondere bei größeren Entfernungen, unterscheiden zu wollen, kann sich für Laien - wie ich einer bin - als etwas schwierig herausstellen. Die Sporenkapseln sind noch der beste Hinweis.) Diese extrem langsam wachsenden Vorstufen der heutigen Pflanzen haben als Relikte die Evolution überlebt, lebende Fossilien im wahrsten Sinne des Wortes. Farnpflanzen (Pteridophyta) kamen schon vor 300 Millionen Jahren vor. Die bekanntesten Vertreter, Schachtelhalm und Bärlappgewächse, trugen mit zur Steinkohlebildung bei. Sie hatten zwar noch keine Blüten, wohl aber schon echte Wurzeln und Leitbündel für die Wasserführung. Die uns sichtbaren Farne stellen die ungeschlechtliche Generation dar. Der Baumfarn besitzt keinen üblichen Stamm, sondern miteinander verflochtene Wurzeln, die sich um einen dünnen, stabilen Mittelstamm winden (Achtung, nicht bei allen Baumfarnen!). Das dichte Wurzelmaterial dient auch, neben Kokosnussfasern, als Material für die Anzucht von Orchideen. Außen ruft ein dünner, harter, durch lamellenförmige Hohlräume verstärkter Mantel die Illusion eines echten Baumes hervor. Er stärkt seine Festigungsfunktion zusätzlich aus den stehen gebliebenen unteren Teilen der Blattstiele. In der evolutionären Systematik stellen sie eine Übergangsform zwischen den Nadelhölzern und den eigentlichen Blütenpflanzen dar.

Über nicht ausgeschilderte Straßen und Pisten erreicht man eine vom Danau Linow geflutete, immer noch aktive Caldera (eingebrochene, alte Magmakammer unter einem Vulkan). Hier steigen Gase aus dem Untergrund auf, die die Vermehrungen von bestimmten Algen fördern. Je nachdem welche Art und Menge gerade überwiegt, nimmt der See unterschiedliche Färbungen an, je nach Sonnenschein und -stand wird die Kolorierung noch verstärkt. Z.Z. (2009) entsteht ein kleines Konferenzzentrum mit Museum am nordwestlichen Seerand, das sich der Geothermie widmen soll. Direkt südlich des Calderarandes errichtete der Ölkonzern Pertamina ein großes geothermisches Kraftwerk, das bereits 20 Megawatt liefert und noch weiter ausgebaut wird. 

Eine riesige Caldera, ihre Uferstraße summiert sich auf 45 km, hat sich mit dem berühmten Danau Tondano gefüllt. Hier gibt es Fischrestaurants bis zum Abwinken. Spezialität ist ein Goldfisch und der in Südostasien unvermeidliche, in jüngerer Zeit aus dem Himalaja (Tibet?) eingeführte Süßwasserbarsch Tilapia zili. Mir schmeckt er nicht sonderlich: Er hat einen leichten muffigen, erdartigen Geschmack, allerdings ist das Fleisch angenehm bissfest. Aber es gibt eine größere Auswahl.
Bei gutem Wetter bietet sich noch eine "Besteigung" des 1311 m hohen Gunung Mahawu an. Die Straße wurde bis zum Kraterfuß hochgetrieben. Ein Frevel gegen die Natur, ein Zugeständnis an die fußfaulen asiatischen Ausflügler. Vom Endpunkt sind es noch ca. 15 min zu Fuß bis zum Kraterrand, nochmals 15 min später hat man durch übermannhohes, schilfartiges Gras (??) die andere Seite erreicht und kann einen Blick auf Manado, die vorgelagerten Inseln und bis nach Lembeh und Bangka am Horizont werfen. Im steilen Krater sind 2 dampfende Kraterseen (noch vor wenigen Jahren waren es 3) mit gelblichen Schwefelablagerungen an den Rändern zu sehen. Grünliche Verfärbungen könnten von spezialisierten Algen herrühren, rötliche an den Kraterwänden auf Eisenerze oder ebenfalls Algen hinweisen. Über allem hängt, je nach Aktivität, ein leichter Schwefelwasserstoffgeruch. Auch der direkt gegenüberliegende 1580 m hohe, fast immer Dampfwolken ausstoßende Gunung Lokon mit klassischer Vulkanform - bei gutem Wetter ausgezeichnet sichtbar - und der 1825 m hohe Gunung Soputan sind ein lohnenswertes Ziel. Allerdings sollte man sich immer bei Fachkundigen nach der aktuellen Aktivität erkundigen!

Schließlich soll noch darauf hingewiesen werden, dass eine Fahrt durch die Landschaft und Dörfer ein Genuss ist - auch wenn es mal wieder regnet -, insbesondere wenn man vielfältige Informationen dazu gewinnen kann. So hat sich das Dorf Pulutan bei Parepei zu einer kleinen Töpferzentrale gemausert. In fast jedem Haus befinden sich kleine Betriebe, die sich auf Tonwaren bestimmter Anwendungen (Garten, Hausdekor etc.) spezialisiert haben. Auf Initiative der Bezirksregierung wurden lokale Töpfer durch kanadische Kollegen technisch weitergebildet, so dass sie jetzt feinere Tonerde mischen, höhere Brenntemperaturen erzielen und Glasur verwenden können. Am besten sucht man die Genossenschaft auf, denn hier kann man auch die verschiedenen Fertigungsabfolgen beobachten. Leider ist in dem Showroom noch nicht das Angebot vorhanden, das Touristen ernsthaft zum Kauf anregen kann.
Im Dorf Woloan, einem Vorort von Tomohon (die sich stolz kota bunga = Stadt der Blumen nennt), lässt sich der Bau von Fertighäusern nach Art der Minahasa beobachten, oft fließen auch moderne Stilelemente ein. Die Holzhäuser in sehr ähnlicher Bauweise, auf Stelzen mit Terrassen, vom Einzelzimmer bis zur Großfamlienversion werden vor Ort, teils auf Bestellung, teils aus eigener Fantasie des Anbieters zusammengebaut und warten - nicht als Musterhäuser, sondern als Unikate! - auf einen Abnehmer. Da muss man also schon eine Vorstellung von den Wünschen der Kunden haben, bzw. kann sich als Trendsetter profilieren. Auch die passenden Möbeln kann man sich schreinern lassen. Dann wird alles wieder zerlegt, an den Bestimmungsort verbracht und von Handwerkern in kürzester Zeit wieder aufgebaut. Dabei hilft, dass in der Demoversion Nägel und Schrauben nur provisorisch eingetrieben wurden. Für eine 155 m² große Luxusausführung legt man etwa 12.000 € auf den Tisch. Dann erfolgt der weitere Ein- und Ausbau mit der Verlegung von Elektrokabeln, Wasserleitungen etc. pp.
Um aus sehr ansehnlichem Kokosnussholz hergestellte Möbel zu bewundern, vielleicht sogar nach Hause verschiffen zu lassen, sollte man sich als Führer Onong suchen. Er oder Katrin kennt den Weg zu der Genossenschaft (Balai Latihan Pendidikan Teknik) in den Ausläufern von Tomohon (Matani I. Tomohon Sulut). Wenn auch nicht zu kompliziert, so ist er doch etwas schwierig ohne Landmarken zu beschreiben. Auch Klickparkett aus dem Holz bekommt man hier erheblich preiswerter als daheim, auch wenn noch die hohen Transportgebühren anfallen. Garantieansprüche kann man dann allerdings vergessen.
Bambusflechtwerk für den alltäglichen Hausgebrauch kann man nördlich, nach den Gärtnereien der Dörfer Kakaskasen I - III, am Beginn des Abstiegs nach Manado kurz vor Kinilow, preiswert erstehen. Gerade erst entsteht der erste touristisch orientierte Laden, schrieb ich 2008. Nun (2009) sind es schon doppelt soviele.

Unterkünfte

Hier nur eine bescheidene Liste. Die Herbergen bieten durchweg Moskitonetze (angeblich keine Malaria), Heißwasser, TV und BF an und haben ein Restaurant. Praktisch alle bieten auch Touren an.


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Niks Reiseberichte

Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!