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© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: Oktober 2006 Verzeichnis aller Reiseberichte
siehe auch Tauchen und Schnorcheln an der afrikanischen Küste: auf Extraseiten
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Sehr empfehlen kann ich das Reise Know-How-Handbuch
von W. & S. Tondok "Ägypten individuell". Wichtige Updates gibt es
unter: www.tondok-verlag.de/eg_akt.html.
Die Reise fand von
Mitte Oktober - Anfang November 2006 statt. Besucht wurde ausschließlich
das Gebiet um Dahab.
Auf die kleinen, sehr hilfreichen Kauderwelschbände möchte ich besonders hinweisen. Die Reisehandbücher des Reise Know-How Verlags sind für Individualtouristen schon fast eine Legende. 2001 wurde das "world mapping project", eine Serie von über 200 Landkarten, die die ganze Welt abdecken wird, in Angriff genommen. Ich kenne nichts Besseres und möchte sie hiermit ausdrücklich empfehlen. |
Täglich gibt es Pauschalangebote (14 Tage Lastminute HP manchmal für nur 550 €) und Charterflüge. Auch hier kann ich wie immer COLIBRI-Reisen empfehlen, die mir kurzfristig ein Hin- und Rückticket für nur 135 € organisiert haben (sog. "Eintagsfliegen" von Condor: 29 € pro Flug, zzgl. Steuern etc.). Dies war allerdings ein absolutes Schnäppchen, normal sind Preise zwischen 250-350, je nach Reisezeit. Wer auf der dortigen Startseite nicht fündig wird, sollte sich direkt an einen Mitarbeiter per E-Mail wenden.
Übrigens: die Benutzung der
Toiletten auf internationalen Flughäfen hat kostenlos zu sein!!
Bei Charterflügen wird KEINE Flughafengebühr
beim Abflug erhoben.
Am besten begibt man sich nach der Ankunft auf dem Flughafen von Sharm el Sheikh am besten (weil Scheine) mit abgezählten 15 US$ (oder 12 €, schlechter da Münzen und meist nicht akzeptiert bzw. Wechselgeld in LE) direkt in der Ankunftshalle zu einem der Bankschalter (auch gut für den ersten Geldtausch) und nicht dort wo die lange Touristenschlange sich vor einem Schreibtisch drängelt (sic!) und ersteht eine "Visum-Marke", die für einen 30tägigen Aufenthalt gültig ist. Sonst kann es leicht passieren, dass 15 € oder mehr verlangt werden. Pauschaltouristen sollen von einigen Reisebegleitern, die die Pässe gruppenweise einsammeln, sogar mit 25-30 € über den Tisch gezogen worden sein. I.d.R. ist dies aber im Pauschalreisepreis enthalten (nicht das "über den Tisch ziehen" ). Eine Überziehung von einer Woche wird geduldet, bei zwei oder mehr wird es schwieriger. Visumverlängerungen sind z.Z. nur in Hurghada bzw. Kairo möglich.
Speziell für den Sinai gibt es ein kostenloses Visum!! Es ist allerdings a) nur 14 Tage gültig ist und schließt b) den Besuch von Ras Mohamed und den afrikanischen Teil Ägyptens aus; ein Besuch des Katharinenklosters und Ausflüge bis nach Nuveiba, in die Nationalparks usw. sind aber möglich. Entgegen allen Widerständen sollte man bei der Einreise demonstrativ ONLY DAHAB oder Nuveiba oder Sharm el Sheikh auf den Einreisezettel schreiben und auf die rechtsgültige Regelung bestehen. (Stand Nov 2006)
Ein Taxi nach Dahab kostet
ca. 200 - 250 LE (verlangt werden bis zu 400!), zum Bushof unverhältnismäßige
50-100 LE. Viele Unterkünfte bieten einen Flughafen- bzw. Hafen-Transfer an,
sind aber mit 40 € etwas überhöht; es gibt auch angenehme Ausnahmen, wie
z.B. das Inmo. Ein Sammel-Minibus sollte
nicht mehr als 200 geteilt durch die Anzahl der Personen kosten. ACHTUNG: der letzte
Großbus nach Dahab
fährt gegen 21 h und kostet 30 LE. Der neue Bushof in Dahab befindet sich in der Nähe der Lagune, etwa
ggü. vom Hilton. An der Ausfahrt
vom Flughafen ist entgegen der Meinung einiger Chauffeure KEINE Gebühr zu
entrichten; in jedem Falle erst bei
Ankunft zahlen.
Innerhalb von Dahab sind z.B. vom Leuchtturm bis zur Polyclinic 5 LE
realistisch, von Touris wird gerne das Mehrfache genommen - bei mehreren
Mitfahrern sollte man es auch verdoppeln.
Die Schnellfähre von Sharm el Sheikh nach Hurghada (täglich, aber nicht Sa) kostet 250 LE und dauert - entgegen allen anderen Behauptungen - mind. 2 h! Achtung: selbst die Eignerseite im Internet kann falsche Abfahrtszeiten nennen! Mehrfache Verifikationen bei unterschiedlichen Quellen sind erforderlich. Insgesamt sollten, incl. verspätetem Ablegen etc., 3 h eingerechnet werden.
Von den ca. 63 Millionen Ägyptern sind etwa 500 000 Beduinen. Der
Begriff leitet sich vom arab. badawī ab, was "nicht sesshaft,
nomadisch" bedeutet. Auf dem Sinai gibt es knapp 20 Stämme, wobei sich zwei Gruppen
unterscheiden lassen. Die Tiyaha sind arabischer Herkunft, zogen als Nomaden
umher und lebten von Schutzgeldern der Handelskarawanen; heute sind es die Reisegesellschaften. Die Tuwara ("Leute
vom Berg Sinai") kamen im
6. Jh. überwiegend als Sklaven aus Osteuropa, Bosnien, Anatolien und der Küste
des Schwarzen Meeres. Sie waren am Aufbau des St. Katharinenklosters beteiligt und
galten als dessen Beschützer. Ab dem 7. Jh. fand eine Vermischung mit den
arabischen Stämmen statt, zu gleichen Zeit konvertieren sie zum Islam. Bis Anfang
des 20. Jh. waren sie alle Vollzeitnomaden. Das Oberhaupt aller Stämme, die sich
aus Unterstämmen und Sippen zusammensetzen, wird als Scheich bezeichnet. Der
erbliche Titel bedeutet jedoch keine Befehlsgewalt, vielmehr
ist er primus inter pares. Neben ihm gibt es noch einen Kriegshäuptling,
genannt Akid,
die Rechtsprechung fällt dem Kadi zu.
Der Name Dahab stammt aus dem arab. = Gold. Möglich, dass hier
tatsächlich einmal Gold gefunden wurde, wahrscheinlicher ist es jedoch, dass es sich um die
im Feinsand golden glänzenden Flitter handelt, vermutlich Glimmerpartikelchen.
Nur ein einfaches Schild weist auf
eine Ausgrabungsstätte an der südlichen Strandpromenade hin. Die 1989 unter
dem Al Mashraba Hügel freigelegten Grundmauern sind u.a. Überreste eines Leuchtturms und
werden das 1.Jh. vor bis zum 2.Jh. n.Chr. datiert.
Der antike angeschlossene nabetäische Hafen Nabetaens (lag an der alten Handelsroute
und diente als Lagerstätte für Handelswaren der
kaufmännischen Stadt Maqnah gegenüber dem heutigen Dahab auf der
saudiarabischen Seite.
(Nabatäer waren ein Verbund antiker nordwestarabischer
Nomadenstämme.
Der Geschichtsschreiber Diodor (1.Jh. v.Chr.) schrieb
folgendes:
... Sie führen ein Räuberleben und plündern oft auf Raubzügen die
Nachbarländer aus. [...] Sie pflanzen weder Korn oder andere früchtetragende
Bäume an, noch trinken sie Wein, noch bauen sie irgendwelche Häuser.
Sollte jemand gegen diese Regeln verstoßen, so wird dieser mit dem Tode
bestraft. [...] Obwohl es viele andere arabische Stämme gibt, die die Wüste
als Weide nutzen, übertreffen sie die anderen bei weitem an Reichtum,
obwohl sie nicht viel mehr als 10.000 zählen, denn nicht wenige sind
gewohnt, Weihrauch und Myrrhe und auserlesene Gewürze zum Meer zu bringen.
... Quelle: Deutsche Wikipedia)
Sommer 2005 gab es einen Bombenanschlag in
Sharm El Sheik und am 24. April 2006 gegen 19:15 Uhr Ortszeit in Dahab selber. Drei Explosionen wurden
ausgelöst, eine bei dem Supermarkt Ghazala ggü. der Polizeistation (sic!). Als sich die panisch Flüchtenden in Richtung Strand
bewegten, explodierten perfiderweise zeitlich genau abgestimmt zwei weitere an
den Brückenaufgängen. Dabei verloren 25 (nach Angaben vor Ort 35)
Menschen, darunter hauptsächliche Ägypter, das Leben. Eine schlichte offizielle Erinnerungstafel
auf arabisch und einige private am
südlichen Brückenaufgang erinnern an dieses terroristische Verbrechen. Die Touristenzahlen
brachen bis zu 60% ein, Dahab wirkte selbst in der Hochsaison wie
verlassen.
Apropos Extremisten: per Definition handelt es sich dabei um Menschen, deren
Horizont ein Kreis mit dem Radius r = 0 ist. Und das nennen sie dann Standpunkt.
(Quelle: Morologie = Wissenschaft der Dummheit)
Bemerkenswert ist die kilometerlange Strandpromenade, die - bis auf die Lagune im Süden mit den großen Hotelanlagen der Pauschaltouristen und im erfreulichen Gegensatz zu Hurghada - einen angenehmen Spaziergang entlang der Küste mit den dortigen Anlagen und Restaurants zulässt.
Vorwahl +20 (0) 69. Wer noch alte Nummern hat sollte bedenken, dass kurzfristig nach der Ortvorwahl 069 eine 3 eingefügt wurde (bei den aufgeführten Nummern berücksichtigt).
Ggü. der Polizeistation, an der Ecke Bazarstr. / Strandpromenade bietet der
große Supermarkt Ghazala ein umfassendes Sortiment, zudem gibt es
verteilt über die Stadt noch viele andere kleine. Begibt man sich entlang der Promenade nach rechts (Süden), erreicht man ein kleines Internetcafe mit einem recht
schnellen Anschluss (4 LE/h).
Inzwischen gibt es vier ATM in der Stadt, alle befinden sich ziemlich
zentral, eine ist schräg ggü. von Inmo, eine
der vier ist meist kaputt. Die Maximalbeträge liegen bei der maestro-Karte
z.Z. bei 3000 LE. Bei einem Direkttausch sollte man das Geld unbedingt
nachzählen, es gab in wenigen Fällen Unregelmäßigkeiten. Ägyptische SIM- und Prepaid-Karten (frappante
Kostenvorteile ggü. Roaming! Siehe hier.)
gibt es u.a. am Beginn der Bazar Str. und der Parallelstr. zur nördlichen
Uferpromenade.
Direkt ggü. von Inmo befindet sich die Sadec
Polyclinic. Wie ich aus eigener
Erfahrung berichten kann, ist zumindest der Zahnarzt prima. Zudem gibt es noch
einen Allgemeinmediziner, Physiotherapeuten und ein Labor. Ferner liegt eine
Bettenklinik in der Nähe Bushof / Ausfallstraße Richtung Sharm / Nuveiba.
Immer wieder wird von einer 1989 aufgetretenen Ruhrepidemie geschrieben. Nach
Aussagen von Ingrid (Inmo), die selbst daran erkrankte, handelte es sich
aber um eine Hepatitis A -
Infektion. Drei Touristen sind damals daran gestorben.
Ca.
500 - 1000 Expats leben in dieser kleinen Stadt und bilden damit einen
nicht unerheblichen Anteil. Die meisten sind in irgend einer Form mit dem
Tourismusgeschäft verbunden.
Auffallend waren zur Zeit meines Aufenthaltes die für ägyptische Verhältnisse ungewöhnlich vielen Hunde. Nach Meinung von Expats liegt dies daran, dass die übliche jährliche Vergiftungsaktion wohl "verschlafen" wurde.
In die Wüste darf man nicht mehr - wie noch im Reisehandbuch geschildert - alleine herumlaufen/-fahren, für alles braucht man nun eine Genehmigung. Sie ist spätestens bei der nächsten Straßenkontrolle vorzuweisen.
Weitere allgemeine Hinweise siehe auf der Eingangsseite Ägypten
und den Unterseiten.
Unter Wasser an der afrikanisch-ägpytischen Küste siehe auf einer Extraseite.
Interessante Internetadressen in Dahab:
www.dahab.net
(u.a. Hotelbuchungen, allg. Informationen / deutsch + englisch).
www.ilovedahab.com (allg. Informationen, englisch).
Bars und Restaurants gibt es buchstäblich wie den Sand in der Wüste und vermitteln den falschen Eindruck einer Überkapazität; vor dem Anschlag war es hier gerammelt voll. Wirklich abraten kann man von keinem Restaurant, nur bei den ganz einfachen sollte man zunächst einen kritischen Blick auf die Hygiene werfen; ich habe schon Katzen über den verlassenen Küchentisch laufen sehen, die sich an dem vorverarbeiteten Fleisch zu schaffen machten. Leider gibt es bei einigen wenigen die Unsitte auf die Rechnung 10% Service + 12% Steuern aufzuschlagen, was dann die zunächst recht günstig aussehenden Preise relativiert.
In Dahab war das nördlich gelegene Dorf El Assalah
vom Stamm der Muzeina-Beduinen die Keimzelle der touristischen Anfänge. Gab es
1987 gerade mal eine Tauchbasis, so sind es heute gut 60. Auch hat sich
die Bettenkapazität und vor allem die Qualität deutlich gesteigert. Aber
selbst jetzt noch findet man in so manchen Camps Verschläge, die einen
Vorgeschmack auf ägyptische Gefängniszellen liefern.
Fast alle Unterkünfte bieten
incl. BF, mind. Fan, Privatbad, freie Internetbenutzung etc. an.
Am südlichen Ende der Bebauung findet man ein gutes Dutzend Brunnen. Sie wurden bis auf knapp 1000 m gebohrt, um an fossile Wasserschichten heranzukommen. Offensichtlich gibt es aber noch Probleme mit der Wasseraufbereitung, denn die Lieferungen per Leitung treffen bei den angeschlossenen Haushalten nur spärlich und mit Unterbrechungen ein. Daher haben fast alle Anlagen eigene Brunnen oder Salzwasseraufbereitungsanlagen und ergänzen sie mit kommunalen Lastwagenlieferungen. In einigen Unterkünften ist das Leitungswasser stark salzhaltig, so dass Seife nicht mehr schäumt und keinen Wascheffekt mehr liefert. Künstliche Tenside, wie in vielen Shampoos enthalten, sind darum vorzuziehen.
Von Süd nach Nord entlang der Strandpromenade:
Von Süd nach Nord im "Inland":
Ein 1.9 kg Bärenkrebs-Monster |
|
vorher | nachher |
Basata, der im Handbuch auf Seite 628 ausführlich beschrieben wird, recycelt nun auch den Müll in Nuveiba und hat es sogar auch auf Dahab ausweiten können. Lobenswert!
1998 wurde von der Universität Stuttgart erstmalig ein
Riff-Check am
Hausriff der Inmo-Tauchbasis durchgeführt. Die
Untersuchung stand unter der Leitung des jetzigen Vorsitzenden des VdST Prof. Franz
Brümmer.
Als eines der Ergebnisse ergab sich an der 72 m entfernten Riffkante bei einer
Transekte in 3 m Tiefe, dass das Substrat zu 68% aus Stein- und
Feuerkorallen,
13% Weichkorallen, 13% toten Korallen, 3% Fels und 3% anderem Gestein besteht.
Bei den Steinkorallen fand man mit 54% die Gattung Poritis sp. als den
dominierenden Anteil, gefolgt von Acropora sp. 25% und Pocillopora sp.
3%.
Der Anteil der Gattung Millepora
(zwar auch Nesseltiere aber keine Koralle, sondern zu den Hydrozoae
gehörend!) betrug 18%. Soweit möglich wurden die
Weichkorallen nach Gattungen unterschieden, wobei Lobophyton 23%, Sinularia
und Lithophyton je 15% erhielten. (Siehe auch Riffindikatoren.)
Ich werde versuchen in die ausführlicheren Auswertungen, auch aus Folgejahren,
Einsicht zu nehmen.
Es scheint aber bereits jetzt klar zu sein, dass der Anteil
an toten Korallen sich deutlich erhöht hat, meiner Meinung nach auf ca. 25-30%.
Besonders an Ein-/Ausstiegen und am Wandfuß sind abschnittsweise größere Beschädigungen zu
erkennen. Das Saumriffes vor
Dahab ist allerdings in einem erheblich besseren Zustand (Wiederbeobachtung nach 1987) als
an der ägyptisch-afrikanischen Küste (Bericht
Umweltschäden) insbesondere vor Hurghada; und dies
trotz einer vergleichbar starken Strandbebauung!
In Richtung Bucht von Dahab ist eine zunehmende, bald schon großflächige
Veralgung festzustellen, eine deutliches Zeichen für eine Eutrophierung
(übermäßiger Düngeeintrag, v.a. durch Fäkalien). Damit nimmt auch die
Anzahl der lebenden Korallen und des Fischbestandes ab. Die Sichtverhältnisse
verschlechtern sich ebenfalls recht deutlich.
Vorherrschend ist an vielen anderen Stellen die Kegelkoralle (Merulinidae)
Hydnophora exesa, besonders der 20 m - Bereich an der Tauchstelle
Glasfish scheint fast nur daraus zu bestehen, sowie die Tischkoralle Acropora sp..
Insgesamt gesehen trifft man im
Golf von Akaba seltener auf Großfische und Meeressäuger als im restlichen
Roten Meer (siehe auch Tauchen und Schnorcheln zwischen
Hurghada und der sudanesischen Grenze).
Fast überall ist das Korallendach vollständig zerstört, kein Wunder, wenn
laufend Touristen und auch Einheimische darauf herumlaufen! Von daher ist es
schon fast unverständlich, dass sich die zuständige Umweltschutzbehörde
dagegen sperrt, über das Riffdach Stege bauen zu lassen. Argumentationen, auch
von lange ansässigen Westlern, dies wäre normal, hätte es schon vor 20 Jahren
gegeben, sind irrelevant. Dies zeigt eindeutig das Riffdach vor dem ehemaligen
Leuchtturm. Und wer mit den dortigen, teilweise schon schwer in Mitleidenschaft
gezogenen Korallen nicht zufrieden ist, der soll doch bitte schön einmal nach Sharm
el Naga fahren, 40 km südlich von Hurghada, und
einen Vergleich ziehen!
Erwähnt werden muss leider auch, dass bei bestimmten Strömungsbedingungen
Unmengen von Plastik im Wasser treibt. Dies geschah bei meinem dreiwöchigen
Aufenthalt mehrfach, einmal so schlimm, dass ich das Schnorcheln abgebrochen
haben, da mehr Müll als Fische zu sehen waren.
Die bekannteste Tauchstelle, das Blue Hole, erreichte auch
traurige Berühmtheit durch etliche Tote, die in der Tiefe ihren Luftvorrat
falsch kalkulierten. Davon zeugen etliche Gedenktafeln am Ende der Bucht.
Heutzutage geht man hauptsächlich über den Einstieg The Bells und
lässt sich in einem schmalen, vollkommen abrasierten und uninteressanten
Kamin bis auf ca. 25 m ab. Anschließend wird entlang der mehr oder wenig
steilen, mehr oder weniger bewachsenen Wand bis zum Blue Hole getaucht, das über
eine sehr schön mit Korallen bestandene Schwelle auf 7 m erreicht wird und dem
Austauchen dient. Auf diese
trickreiche Art umgeht man das Risiko des unvermittelten Absackens von
Unerfahrenen bis auf den Grund bei gut 50 m. Insgesamt gesehen ist es allerdings VOLLKOMMEN unverständlich,
warum sich das Blue Hole einer derartigen Beliebtheit erfreut. Wesentlich
schöneren Bewuchs und eine größere Fischwelt ließ im nur wenig weiter südlich
liegenden Ricks Riff erleben. Auch Islands ist eine zu empfehlende
Tauchstelle. Allerdings sollte man sich des schweren Erdbebens von 1992 bewusst
sein, bei dem riesige Korallenblöcke
herausgefallen sind und nur zögerlich neu besiedelt werden. Besonders zur
Mittagszeit, wenn die meisten Tauchgruppen eine Pause einlegen, sollte man sich The
Canyon gönnen. Hier kann man sich nur erfreuen, wenn man nicht
in einer Unterwasserschlange am Unterwassereinstieg warten muss. Die gewählte
Zeit lässt die senkrecht stehende Sonne dann auch wunderbare Lichtkegel bauen,
ein wirkliches Erlebnis. Auf Grund des starken Andrangs muss man aber auch hier
mit etlichen Beschädigungen rechnen und auf eine stark dezimierte
Unterwasserwelt gefasst sein. Nicht so richtig vom Hocker gehauen hat mich der
Tauchplatz Eel Garden, wo man Hunderte von Sandaale auffindet. Recht empfehlenswert ist noch an der Südoase das Glasfish
zu nennen. Mit Glück kann man einige Drachenbuckelköpfe und beim Auftauchen
auf den schrägen Sandflächen einen kleinen, bizarren Fisch entdecken.
Der bis zu 10 cm "große" Kleine Flügelrossfisch
oder Seemotte (Eurypegasus draconis, engl.
Pegasus oder Seamoth) ist einer winzigen Ausgabe des Orient-Knurrhahns
123
nicht unähnlich. Auffallend sind die zu Flügeln umgewandelten Brustflossen, er
bewegt sich aber auf den Sandflächen im Flachwasser - sein bevorzugter
Lebensraum - auf den zwei Flossenstrahlen seiner Bauchflossen. Er ist ein lebendes Fossil mit ersten Lungenansätzen und daher evolutionär als uralter Überlebenskünstler anzusehen. Es wird berichtet, dass die
auf Sandflächen stark verpaart lebenden Fische nach wenigen Tagen versterben, wenn
sie allein gehalten werden bzw. der Geschlechtspartner verloren geht.
An der
Schwelle am Golf von Aden steigt 16°C kühles
Tiefenwasser auf, was eine biologische Barriere für
manche Arten darstellt. Dies wird als einer der Gründe angeführt, warum im
ganzen Roten Meer keine Seeschlangen zu finden sind. Vielfach wird mit ihnen der Gebänderte Ringelschlangenaal (Myrichtus colubrinus, Banded
Snake Eel, bis 88 cm) und der Gepunktete (Myrichtus macolosus, Spottet
Snake Eel, bis 100 cm) verwechselt, dessen Punkte teilweise auch geschlossene
Ringe bilden können. Beide Variationen sind nicht giftig!
Für Anfänger bzw. für einen nach längerer Zeit mal wieder
erforderlicher Checkdive ist auch das Hausriff der Inmo-Tauchbasis nicht
übel.
Eine wunderbare Kameltauchsafari lässt sich in den Süden nach Gabr el Bint
unternehmen, die allerdings erfahrenen Tauchern (AOW mit ausreichender Anzahl
von Tauchgängen) vorbehalten bleiben
sollte. Zunächst geht es ½ h mit dem Jeep bis zu Südoase, dann 1½ mit dem
Kamel weiter. Belohnt wird man unter anderem mit riesigen Gorgonien. Der
Tauchplatz ist sicherlich der beste in Dahab und braucht sich kaum einen Vergleich
mit Ras Mohamed zu scheuen. Nach Norden zum Ras Abu Gallum fährt man zunächst
mit dem Jeep ½ h, dann geht es knappe 1½ h mit dem Kamel weiter. Diese Tour ist für
alle Niveaus machbar.
Sehr gut zum Schnorcheln eignet sich das Riff direkt vor der Inmo-Tauchbasis, den Islands im Süden und in gewissem Umfang auch am ehemaligen Leuchtturm, wenngleich dort die Schäden an der Einstiegsstelle auf Grund des sehr starken Tauch- und Schnorchelaufkommens recht deutlich sind. Begibt man sich vom südlichen Ende der Bucht in Richtung Süden, so nimmt die Qualität der Unterwasserwelt bis auf Höhe der Inmo-Tauchbasis deutlich zu. Im Anschluss bleibt sie in etwa gleich, allerdings treten immer wieder unerklärlicherweise nackte, abgestorbene Korallengesteinflächen auf. Hinweise auf ehemaliges Dynamit- oder Cyanidfischen konnten nicht ausgemacht werden. Korallenbruch für den Hausbau scheint ebenfalls ausgeschlossen. Es bleibt einzig die Erklärung des schweren Erdbebens von 1992, dessen Auswirkungen man besonders bei den Islands ausmachen kann, wo riesige Korallenblöcke herausgefallen sind und nur zögerlich neu besiedelt werden.
Von Mitte Oktober bis Anfang November sank die Wassertemperatur relativ rasch von 28 auf 25°C. Zugleich nahm die Mächtigkeit der oberen Warmwasserschicht rapide ab. Auffallend war auch, dass im Gegensatz zu Hurghada, wo sich allerhöchsten einmal schleierähnliche Zirren bilden, gelegentlich über den Bergen Cumulus-Wolken verirrten.
Neuerdings gibt es am südlichen Ende
von Mashraba (shrab = trinken, Quelle) eine Decokammer.
Taucher müssen beachten, dass auf dem Weg nach Sharm
El Sheik ein Pass von 650, nach Nuveiba knapp 800 m zu bewältigen ist.
Also ACHTUNG mit der Stickstoffsättigung seit dem letzten
Tauchgang! Einen Tag vor Abreise sicherheitshalber nicht oder nur noch flache
Tauchgänge durchführen. Alle Höhen über 600 m werden lt. PADI als Flug
angesehen.
Dieses 600 km² umfassende Protektorat befindet sich 35 km nördlich von Sharm el Sheikh. Die einzigartige Landschaft beherbergt bisher 134 katalogisierte Pflanzen, verschiedene Säugetierarten wie Gazellen und Steinböcke und zahlreiche Reptilien, Insekten und Vögel. Bemerkenswert ist v.a. der große Bestand an Mangroven und die Dünenlandschaft am Wadi Kid. Die Managementstrategie beinhaltet ebenso den Schutz der einheimischen Beduinenbevölkerung und ihrer traditionellen Lebensweise. Eintritt 5 $ pro Person, 10 $ pro Fahrzeug. Festes Schuhwerk, Sonnenschutz, Schnorchelausrüstung und den Reisepass mitführen! (Quelle: Inmo-Tauchbasis / Dahab.)
Insgesamt ist die Artenvielfalt in der Vogelwelt etwas höher als an der südlicheren ägyptisch-afrikanischen Küste, allerdings waren nur recht selten die dort sehr häufigen Weißaugenmöwen zu beobachten; ein weiterer Beweis auf deren endemische Verbreitung im Roten Meer und die Gebundenheit an die Inseln Giftun und Wadi el Gamal als Nistplatz und Ruhegebiet. Siehe auch ein Extract zur weiteren Ornithologie des Roten Meeres.
... könnte man für einen vertrockneten, abgestorbenen Pflanzenrest halten. Übergießt man sie jedoch mit Wasser, so entfalten sich die eingerollten Ästchen und Blätter und ergrünen dunkeloliv in einem Tag. Mit heißem Wasser kann der Vorgang auf wenige Stunden verkürzt werden und mit ihrem rudimentären Wurzelstummel voran für maximal eine Woche in ein Glas mit Wasser stellen. Eine längere Zeit schadet ihr aber, denn sonst fängt sie an zu schimmeln, darum muss sie danach in der Sonne möglichst rasch wieder getrocknet und für mindestens zwei Wochen in diesem Zustand gehalten werden. Unter diesen Bedingungen können exotische "Wiederbelebungen" unbegrenzt wiederholt werden.
Angeblich sollen die Pflanzen Hunderte von Jahre alt werden. Flugs haben sich
Esoteriker, Magier und Mystiker aller Richtungen ihrer bemächtigt und schreiben
ihr entsprechend übernatürliche Kräfte zu. Viele jenseitige Geschichten
ranken sich um die außergewöhnliche Pflanze, u.a. brachten religiöse Verbrämungen
sie in Zusammenhang mit der Wiederauferstehung Christi. Vom 16. Jh. ist aus deutschen Landen überliefert, dass man sie zum „Erblühen“
brachte und neben das Kindbett stellte, um die Geburt zu erleichtern und Kind wie Mutter ein langes Leben zu bescheren. In einigen Familien soll die Pflanze über Generationen weitergegeben worden sein, um den Schutz des Anwesens, ihrer Bewohner und der gesamten Stammlinie zu gewährleisten.
Zudem sollen ihre ätherischen Öle einen Schutz gegen Kleidermotten bieten,
unter das Bett gestellt fördert sie angeblich das Einschlafen, auch zur
Vertilgung von Zigarettenrauch wird sie eingesetzt - wer es alles glaubt ...,
der sollte weiterlesen.
Die florale Auferstehungspflanze wird schon in der Bibel erwähnt. Mit den
Rosen ist sie überhaupt nicht verwandt, vielmehr bezeichnete man früher
praktisch alle wertvollen Pflanzen als Rosen. Angeblich hat sie Maria auf ihrer
Flucht von Nazareth gesegnet und wird daher in Ägypten auch Kaff Maryem, die "Betenden
Hände Marias" (auch Wüstenrose) genannt. Möglicherweise wurden die
ersten Exemplare von Kreuzrittern nach Europa gebracht. Sie ist ein auf dem
Sinai und in den nordafrikanischen Wüsten beheimateter Kreuzblütler, gehört
somit zu der Familie der Brassicaceae und trägt den wissenschaftlichen
Namen Anastatica hierochuntica. Im Freiland wird sie häufig nach dem
Eintrocknen durch Winde aus ihrer schwach ausgeprägten Wurzelverankerung
gerissen und kann kilometerweit rollen. Ihr scheinbares Wiedererwachen ist
allerdings ein rein physikalischer Vorgang, die vertrockneten Pflanzen sind
wirklich vertrocknet und mausetot! Töter geht's nimmer. Durch rein
physikalische Kapillarkräfte saugen sich die Zellen voll Wasser, unter der
hydrostatischen Spannung entfaltet sie sich ohne die biologische Photosynthese (chlorophyllgebundene
und mit Sonnenenergie angetriebene Herstellung von organischen Stoffen) wieder aufzunehmen. Vielmehr diente sie dem
zwischenzeitlichen Schutz der Samen, die nun (in der Natur nach einem kräftigen
Regenguss) sofort zu keimen beginnen. Sollten sie durch den meist rauen
Transport nicht verloren gegangen sein, kann man erste Keime nach einigen Tagen
entdecken. Mit viel Glück entwickeln sich sogar kleine weiße Blüten.
Ein Pflänzchen von der Größe einer Kinderfaust sollte nicht mehr als 25
Piaster kosten. 1 kg kosten für einheimische Großhändler ca. 12 LE bei
kleinen Exemplaren bis 60 LE für die ganz großen. Der Bazarhändler will oft 25 LE
und mehr für das Stück haben! In jedem Falle sicherlich ein schönes Souvenir.
In Deutschland wird einem auf den Weihnachtsmärkten allerdings meist klammheimlich als vorsätzliches Plagiat die Moosfarnart Selaginella lepidophylla untergeschoben (die sich deutlich unterscheidet, z.B. an den winzigen gefiederten Farnblätter). Diese von Arizona über Texas und Mexiko bis nach El Salvador vorkommende Wüstenpflanze ist eine poikilohydre Staude, d.h. sie kann austrocknen ohne abzusterben. Eine Wiederbelebung überlebt sie aber meist nur einmal, alle folgenden sind daher wieder rein physikalische Vorgänge wie oben beschrieben. Zur ihrer nicht ganz einfachen Aufzucht kann sie, in sandigem Substrat eingetopft und der prallen Sonne ausgesetzt, wie in ihrer heimischen Natur mehrfache "Auferstehungen" überleben.
Eng verwandt mit der Rose von Jericho ist die ebenfalls zu den Kreuzblütlern zählende Asteriscus pymeus. Diese einjährige Pflanze ist mit der in Deutschland bekannten Balkonblume Goldtaler (Asteriscus maritimus) verwandt. Sie erreicht eine maximale Höhe von 5 cm, blüht gelb auf, stirbt dann ab und rollt sich beim Eintrocknen ebenfalls ein. Bei erneuter Wasserzufuhr entwickelt sie einen Regenschleudermechanismus und kann ihre kleinen Nussfrüchte bis zu einem Meter im Umkreis verteilen.
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Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!